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Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht

Titel: Die Drachenkämpferin 03 - Der Talisman der Macht
Autoren: Licia Troisi
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für immer sterben zu lassen ...«
    »Du wirst nicht sterben«, versicherte ihr Sennar, bemüht, in erster Linie sich selbst davon zu überzeugen.
    Doch Nihal war schon wieder eingeschlafen.
    Kurz darauf kehrten Laio und Megisto mit allen nur denkbaren Kräutern in die Höhle zurück.
    Laio machte sich sofort an die Arbeit und stellte aus den Kräutern einen Brei her, mit dem er Nihals Wunde bestrich. Bis tief in die Nacht behandelte er sie immer wieder auf diese Weise, bis sich Nihals Stirn tatsächlich ein wenig kühler anfühlte und ihr Schlaf friedlich wurde.
    Megisto legte Sennar eine Hand auf die Schulter. »Ich glaube, es ist Zeit, dass ihr beide, du und dein Freund, euch auch etwas ausruht.« Dann bereitete er ihnen eine Kastaniensuppe zu und reichte dazu schwarzes Brot.
    Während sie die Suppe aßen, konnte Sennar den Blick nicht von ihrem Gastgeber abwenden. Bei ihrer Ankunft war er zu erschöpft und besorgt um Nihal gewesen, um sich darüber Gedanken zu machen, in welchem Zusammenhang er dessen Namen schon einmal gehört hatte. Irgendwann war es ihm dann eingefallen: Bald nach Soanas Rückkehr hatte Nihal ihm von Megisto und ihrer Einführung in die Schwarze Magie erzählt, mit deren Hilfe sie Dola hatte besiegen können. Sennar betrachtete den Greis. Niemals hätte er in diesem Mann, dessen Leib von der Last der Jahre und den Ketten gequält wurde, einen der grausamsten Gefolgsleute des Tyrannen vermutet.
    Kaum hatten sie fertig gegessen, da überfiel sie die Müdigkeit, und sie legten sich zur Ruhe auf den Strohlagern, die Megisto für sie hergerichtet hatte.
    Und dennoch konnte Sennar nicht einschlafen, dachte weiter über die Worte nach, die Nihal in ihrem Fieberwahn gemurmelt hatte.
    Wozu bin ich eigentlich mitgekommen, wenn ich ihr noch nicht einmal in dieser schlimmen, aber doch einfachen Lage helfen kann?
    Nun musste sich Sennar eingestehen, dass er Laio gegenüber sehr ungerecht gewesen war, hatte er doch geglaubt, dieser würde nur eine Last für sie sein. Doch den ganzen langen Weg bis in das Sumpfgebiet hatte sich Laio nicht ein einziges Mal beschwert, obwohl ihn der Magier manches Mal abends dabei überrascht hatte, wie er sich nach den langen Stunden auf dem Rücken des Drachen das schmerzende Kreuz massierte. Und misstrauisch hatte er auch beobachtet, wie der Knappe mit seinen vielen Kräutern herumhantierte, wobei sich die von ihm hergestellten Pasten in den seltsamen Farben dann doch als sehr wirksam gegen Nihals Fieber erwiesen.
    Sennar lauschte Nihals Atemzügen. Er machte sich große Sorgen um sie. In ihren violetten Augen las er, dass sie alles für ein Gelingen ihrer Mission opfern würde, und spürte, dass sich in ihrem Innern eine alte Wunde geöffnet hatte, die sie in den Abgrund zu ziehen drohte. Noch nie war ihm Nihal so weit von ihm entfernt vorgekommen. Er dachte zurück an die letzten Worte, die er zu Ondine gesprochen hatte, dort unten in ihrer Welt auf dem Meeresgrund, und er verfluchte sich, weil es ihm nicht gelang, dieses Versprechen zu halten.
    Der nächste Tag in der Höhle verging langsam, während draußen der Schnee sachte über dem Wald niederging. Als sie erwachten, war Megisto schon fort, war bereits wieder zu Fels erstarrt. Er hatte ihnen mit Ambrosia gefüllte Becher und ein wenig Brot zurechtgestellt. Nachdem sie sich gestärkt hatten, wechselten sich Sennar und Laio mit der Wache an Nihals Lager ab.
    So wurde es Nachmittag, und während sich nun der Knappe wieder um die Halbelfe kümmerte, dachte der Magier über den Fortgang ihrer Mission nach. Der nächste Edelstein, den es zu suchen galt, war der seiner Heimat, des Landes des Meeres. Er konnte nicht von sich sagen, es besonders gut zu kennen. Als Kind hatte er nur die dortigen Schlachtfelder gesehen, doch immerhin würden sie sich in einem Gebiet bewegen, das ihm vertraut war.
    Am Abend schlief Nihal immer noch, das Fieber aber schien weiter gefallen zu sein. Nach Sonnenuntergang kehrte Megisto in die Höhle zurück und brachte Käse und Brot mit. Sennar machte Feuer, und die drei ließen sich zum Essen davor nieder. Der Magier biss in ein Stück Käse, warf dann einen Blick auf Nihal, die ruhig schlummernd dalag, und sagte zu Laio: »Kompliment. Deine Kräuter haben das geschafft, was meine Zauberei nicht vermocht hat.«
    Vor Staunen wäre Laio beinahe das Brot aus der Hand gefallen. Seine Augen strahlten vor Stolz, und Sennar kam nicht umhin zu lächeln.
    Am Morgen des dritten Tages ihres Aufenthalts in
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