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Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Titel: Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1
Autoren: Maja Winter
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» Das war so nicht abgemacht«, sagte er. » Wir wollten Frieden mit den Ländern des Nordens.«
    » Nun, wie es aussieht, müsst Ihr Euch entscheiden«, meinte Charrin. » Welcher Bund Euch wichtiger ist, der mit Yan oder der mit Tijoa.«
    » Ich wollte …« Der König ballte vor Anstrengung die Fäuste. » Der Weg ans Meer …«
    » Den habt Ihr, wenn Yan erst uns gehört.«
    » Ihr begeht einen Fehler«, rief der Yaner. » Ihr ahnt nicht, was Ihr da tut. Sie sind an der gesamten Nordgrenze bei uns eingefallen. Mit Soldaten und … und mit Zauberern. Das Blut und die Plünderungen haben Drachen angelockt, ganze Schwärme von Drachen! Sie fliegen über unser Land, wie damals im Drachenmond. Ich rufe Brahans Erben zu Hilfe!«
    » Drachen?« Linn wollte aufstehen, aber sie blieb wie erstarrt sitzen.
    » Das ist Euer Problem«, meinte der Prinz kühl. » Wir haben genug mit den Ungeheuern in unserem eigenen Land zu tun.«
    » Oh, sie sind auch hier«, versetzte der Bote. » Ich habe einen gesehen, der im Umland gekreist ist, als wollte er mich abfangen, damit ich Lanhannat nicht erreiche. Ich bin ihm nur entkommen, indem ich von Deckung zu Deckung geritten bin. Bitte! Ihr müsst die Drachengarde ausschicken!«
    Botschafter Charrin stand auf und winkte seinen Begleitern, ihm zu folgen. » Herzlichen Dank für Eure Gastfreundschaft, König Pivellius«, sagte er. » Dies ist Eure Angelegenheit und nicht für meine Ohren bestimmt. Ich bin sicher, Ihr werdet im Sinne unseres neuen Bündnisses handeln und das noch junge Zeitalter der Freundschaft unserer Völker nicht durch übereilte Entscheidungen ins Wanken bringen. Wir machen uns sofort auf den Heimweg, solange es noch einigermaßen sicher ist.« Er stolzierte aus dem Raum, hinter sich das blonde Mädchen, das Arian einen letzten Blick zuwarf, und den Zauberer, um dessen Lippen ein winziges Lächeln spielte.
    Pivellius saß wie erstarrt auf seinem geschnitzten Holzstuhl und wirkte trotz der vielen Männer um ihn herum plötzlich sehr allein.
    » Yan ist seit dreihundert Jahren mit uns verbündet«, sagte er hilflos. » Wir sind Brahans Erben, wir dürfen nicht zusehen … Aber wie können wir mit einem Heer gegen Tijoa ziehen, obwohl die Tinte meiner Unterschrift gerade erst getrocknet ist? Hast du das gewusst?«, fragte er seinen Sohn. » Wollten sie deshalb diesen Bund mit uns, damit wir nicht eingreifen, wenn sie über Yan herfallen?«
    » Ja«, sagte Arian mit fester Stimme. » Ich wusste es. Dafür wird Tijoa auch uns nicht in den Rücken fallen, wenn wir … gewisse Pläne durchführen, über die wir hier in der Öffentlichkeit nicht sprechen sollten.« Der Prinz wies auf den Boten. » Sperrt ihn ein«, ordnete er an. » Spione aus Yan sind hier nicht willkommen. – Du hast mir die Hälfte der Befehlsgewalt übertragen, Vater, erinnerst du dich?«
    Der Mann wehrte sich nicht, als zwei Soldaten ihn an den Armen packten. Mit wildem Blick stierte er Arian an und spuckte auf den Boden. » Das soll Brahans Erbe sein?«, rief er verächtlich. » So weit ist es mit dem heiligen Geschlecht also gekommen?«
    » Schafft ihn fort«, befahl der Prinz wütend.
    » Du willst Brahans Erbe sein? Die wahren Helden wären sofort losgestürmt, um uns zu helfen! Sie hätten das blaugrüne Ungeheuer erledigt und wären an die Seite ihrer Freunde geeilt. Schenn ist verloren, wenn Leute wie Ihr das Einzige sind, was von Brahan übrig geblieben ist!«
    Die Wächter schleiften ihn hinaus, das Geschrei erstarb.
    Arian blickte sich um. » Feiert weiter«, sagte er schroff. » Erhebt die Becher und trinkt!«
    » Herr«, Okanion trat neben ihn, zögernd, » was … tun wir jetzt?«
    » Nichts«, sagte der Prinz. » Wir werden weder Tijoa unterstützen noch Yan. Sollen sie das unter sich ausmachen. Wir lehnen uns zurück und sehen zu. Und dann … irgendwann wird die Zeit kommen zu handeln. Hat nicht auch der gute alte Laran seine Feinde gegeneinander ausgespielt und dafür gesorgt, dass Drachen und Tijoaner sich gegenseitig vernichteten? Meine Pläne sind weitreichender, als Ihr es Euch vorstellen könnt. Wir werden warten.«
    Der König erhob sich schwerfällig und wankte zur Tür, den Narren an seiner Seite, auf den er sich stützte wie ein uralter Mann. Nie würde Linn Jikeschs Gesicht vergessen, seine weit aufgerissenen erschrockenen Augen.
    » Trinkt!«, rief Arian. » Auf die neue Zeit!«
    Während die Becher gefüllt wurden, schlüpfte das Mädchen hinaus.
    Obwohl es noch dunkel war,
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