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Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde

Titel: Die Donovans 4: Der verzauberte Fremde
Autoren: Nora Roberts
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Was denn? Wie denn?“
    „Die erste Fähigkeit, die kommt, und die letzte, die geht, ist das Heraufbeschwören von Feuer. Was in dir liegt, weiß, wie es gemacht wird.
    Ich werde dich nur daran erinnern.“ Er trat auf sie zu, nahm ihre Hand, bevor sie ihm ausweichen konnte. „Du hast mein Wort darauf, dass ich es nicht selbst tun werde, so wie ich dein Wort erwarte, dass du es nicht blockieren wirst.“
    Ihr war, als würde ihre Seele zittern. „Ich brauche gar nichts zu blockieren, denn da wird absolut nichts passieren.“
    „Dann komm mit mir.“
    „Wohin?“, verlangte sie zu wissen, als er sie nach draußen zog. Aber sie wusste es bereits.
    „Zum Steinring“, antwortete er knapp. „Du wirst noch keine Kontrolle haben, und da ist es sicher.“
    „Liam, das ist doch alles lächerlich. Ich bin eine normale Frau, und um Feuer zu machen, brauche ich Streichhölzer und Holz.“
    Er hielt gerade lange genug an, um sie anzufunkeln. „Du glaubst, ich lüge dich an?“
    „Ich glaube, dass du dich irrst.“ Sie musste rennen, um mit ihm Schritt zu halten. „Wahrscheinlich gab es eine Rowan O’Meara, die eine Hexe war, Liam, aber das war bestimmt nicht meine Urgroßmutter. Meine Urgroßmutter war eine liebe, schrullige alte Dame, die wunderschön zeichnen konnte und Märchen von Elfen und Feen erzählte.“
    „Schrullig?“ Die Beleidigung ließ ihn abrupt stehen bleiben. „Wer hat dir das gesagt?“
    „Nun, meine Mutter.“
    „Aha.“ Er nickte, als hätte sie gerade alles bestätigt, was er ihr gesagt hatte. „Schrullig also“, knurrte er und ging weiter. „Die Frau gibt alles auf für die Liebe, und dann nennt man sie verschroben und verrückt. Ja, vielleicht war sie das ja. Sie wäre besser dran gewesen, wäre sie in Irland bei ihresgleichen geblieben.“
    Aber dann würde er jetzt nicht hier mit Rowan über den Waldweg stapfen, dachte er. Er war sich nicht sicher, ob er diese Wendung des Schicksals willkommen heißen oder verfluchen sollte.
    Beim Steinkreis angekommen, zog er sie ohne Umschweife direkt bis in die Mitte. Rowan war außer Atem, wegen des Gewaltmarsches und wegen dem, was sie in der Luft spürte.
    „Der Ring schließe sich, lasst uns beginnen. Alles soll sicher sein hier drinnen. Diese Frau ist hier, um zu sehen, lasset sie ein. Denn so soll es sein.“
    Kaum dass Liam die Formel zu Ende gesprochen hatte, fegte der Wind durch die Steinblöcke, hüllte Rowan warm und sanft ein. Verstört verschränkte sie die Arme vor der Brust, griff sich an die Schultern.
    „Liam …“
    „Du kannst ganz beruhigt sein, auch wenn es dir schwerfällt. Nichts und niemand wird dir hier etwas tun, Rowan. Das schwöre ich dir.“ Er legte seine Hände auf ihre und küsste sie zärtlich, tief, bis ihre Anspannung sich löste. „Wenn du dir selbst nicht vertraust, dann vertraue wenigstens mir.“
    „Ich vertraue dir ja, aber das hier … Ich habe Angst davor.“
    Er streichelte ihr beruhigend über das Haar. Es war, als würde man eine Jungfrau der Liebe zuführen, und er war sich bewusst, dass er sanft und geduldig vorgehen musste. Alle seine Gedanken durften nur ihr gelten.
    „Sieh es einfach als Spiel an.“ Er lächelte und trat von ihr zurück, zog sie mit sich auf die Knie. „Atme tief und langsam, bis du deinen Herzschlag in deinem Kopf hörst. Wenn es dir hilft, kannst du auch die Augen schließen.
    Beruhige dich.“
    „Du erwartest von mir, dass ich ein Feuer aus dem Nichts heraufbeschwören soll, und dann verlangst du auch noch, dass ich mich beruhige?“ Trotzdem schloss sie die Augen. Je eher sie ihm bewies, dass er sich irrte, desto eher wäre diese ganze Sache vorbei.
    „Ein Spiel also.“ Sie sog tief die Luft ein. „Na schön, nur ein einfaches Spiel, und wenn du feststellst, dass ich nicht gut darin bin, können wir zurückgehen, und ich kann mein Frühstück in Ruhe beenden.“
    Erinnere dich an das, was dir niemand gesagt hat, was du aber immer wusstest. Liams Stimme war ein leises Murmeln in ihrem Kopf. Fühle, was du immer gefühlt, aber nie verstanden hast. Höre auf dein Herz. Vertraue deinem Blut.
    „Öffne die Augen, Rowan.“
    Sie fragte sich, ob das wohl so eine Art Hypnose war. So voll bei Bewusstsein zu sein, geradezu schmerzhaft, und doch irgendwie neben sich zu stehen. Sie tat wie geheißen, schaute in seine Augen, sah die Sonnenstrahlen, die zwischen ihnen auf den Boden fielen.
    „Ich weiß nicht, was ich tun soll.“
    „Wirklich nicht?“ Ein Anflug von Humor
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