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Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung
Autoren: Nora Roberts
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halb ist, ist der Apfelkuchen. Der ist nur halb durchgebacken.“ Sofort verteidigte Camilla ihren Mann.
    „Aye, den hat Douglas ja auch gemacht“, mischte Padrick sich grinsend ein, milderte aber sofort ab: „Ich mag meine Äpfel gern knackig.“
    „Das ist ein neues Rezept.“ Douglas starrte mit einem riesigen Auge durch die Lupe. „Das ist gesund.“
    „Die Katze“, betonte Camilla, weil sie wusste, dass ihr sonst die Kontrolle über das Gespräch entgleiten würde.
    „Aber die Katze ist doch gesund, nicht wahr?“ Padrick blinzelte Maureen belustigt zu, und sie kicherte voller Zustimmung.
    „Es kümmert mich keinen Deut, ob die Katze gesund ist oder nicht“, setzte Camilla an, kam aber nicht weit.
    „Nanana.“ Douglas tätschelte ihre mollige Hand. „Wir wollen doch keine kranke Katze im Haus, oder? Dann wird Maureen eben einen schönen Trank brauen, der die Katze sofort wieder gesund macht.“
    „Die Katze ist nicht krank.“ Man hörte Camilla an, wie sehr sie sich beherrschte. „Um Himmels willen, Douglas, hör doch zu.“
    Jetzt war er beleidigt. „Also, wenn die Katze gar nicht krank ist, dann sehe ich nicht, wo das Problem liegt. Morgana, Mädchen, du isst ja deinen Kuchen gar nicht. Magst du mein Rezept etwa nicht?“
    Ja, weil sie ständig grinsen musste. „Er ist köstlich, Onkel Dou glas, wirklich. Ich hebe ihn mir für später auf.“ Sie sprang auf und ging um den Tisch herum, um jedem Einzelnen von ihnen einen herzhaften Kuss zu geben. „Ich liebe euch alle.“
    „Morgana, wohin gehst du?“, rief Bryna ihr nach, als sie den Raum verließ.
    „Ich mache einen Spaziergang am Strand. Einen sehr langen Spaziergang.“
    Douglas schaute nachdenklich in sein Glas. „Das Mädchen benimmt sich seltsam.“ Und da das Essen fast vorüber war, setzte er den Hirschgeweihhut wieder auf. „Meint ihr nicht auch?“
    Nash fühlte sich irgendwie komisch. Vielleicht lag es daran, dass er seit zwei Tagen nicht mehr geschlafen hatte. Seit zwanzig Stunden war er ununterbrochen unterwegs, in Flugzeugen, Zügen, Taxis und Bussen.
    Deshalb wahrscheinlich dieser tranceartige Zustand. Er war von der West- zur Ostküste geflogen, war in New York in eine andere Maschine umgestiegen und über den Atlantik geflogen. Dann hatte er den Zug von Dublin genommen und schließlich mit viel Hektik einen Wagen gesucht, mit dem er jetzt die letzten Meilen von Waterford zum Schloss Donovan zurücklegte.
    Er wusste, dass es wichtig war, auf der richtigen Seite der Straße zu bleiben. Oder besser gesagt, auf der falschen. Allerdings fragte er sich, was das für einen Unterschied machen würde. Denn dieser schmale Feldweg voller Schlaglöcher, den er jetzt entlangrumpelte und auf dem sowieso kein Platz für zwei Autos war, konnte kaum als Straße bezeichnet werden.
    Das Auto, das er für volle zwölfhundert Dollar erstanden hatte – niemand sollte behaupten, die Iren hätten keinen Geschäftssinn! –, drohte mit jedem weiteren Schlagloch auseinanderzubrechen. Das Provisorium von einem Auspuff lag bereits irgendwo weiter hinten auf der Straße, dementsprechend laut röhrte der Wagen. Laut genug, um Tote aufzuwecken.
    Es war ja nicht so, als besäße dieses Land keine Schönheit, mit den hohen Klippen und den saftigen grünen Wiesen. Es ging nur darum, dass er Angst hatte, diesen letzten steilen Anstieg zu Fuß machen zu müssen, nur mit dem Lenkrad in der Hand.
    Das hier waren die Knockmealdown Mountains. Er wusste das nur, weil der schlitzohrige Autohändler, der ihm dieses Wrack verkauft hatte, sich auch die Wegbeschreibung sehr gut hatte bezahlen lassen: „Die Berge im Westen, der St.George-Kanal im Osten, und Sie tauchen rechtzeitig zur Teestunde bei den Donovans auf.“
    Nash glaubte mittlerweile eher daran, dass er vor der Teestunde noch im Matsch versinken und nie wieder herausfinden würde.
    „Sollte ich das hier überleben“, murmelte er verbissen vor sich hin, „sollte ich das überleben und sie finden, drehe ich ihr den Hals um. Ganz langsam“, fügte er düster hinzu, „damit sie auch merkt, wie ernst es mir ist.“
    Danach würde er sie an ein abgeschiedenes Plätzchen tragen und sie eine Woche lang lieben. Dann würde er eine Woche lang schlafen und von vorn beginnen.
    Falls er das hier überlebte.
    Der Wagen stotterte und bockte und rüttelte ihn durch. Er fragte sich ernsthaft, ob noch alle inneren Organe an ihrem Platz saßen. Mit zusammengebissenen Zähnen fluchte er herzhaft und drohte dem
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