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Die Diagnosefalle: Wie Gesunde zu Kranken erklärt werden (German Edition)

Die Diagnosefalle: Wie Gesunde zu Kranken erklärt werden (German Edition)

Titel: Die Diagnosefalle: Wie Gesunde zu Kranken erklärt werden (German Edition)
Autoren: H. Gilbert Welch , Lisa M. Schwartz , Steven Woloshin
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Diagnose früher erfolgt, ein Nutzen aber ausbleibt. Etwas höhere Zahlen erhalten wir, wenn wir die Daten der randomisierten Studien verwenden, welche die Zahl der Diagnosen angeben. Das ist zu erwarten, weil die SEER-Daten die Verbreitung der Mammografie nicht vollständig widerspiegeln. Um diesen Effekt und eine gewisse Unsicherheit auszudrücken, gehe ich hier von 5 bis 15 pro 1000 aus.
    13 Siehe »Breast Cancer Screening Peril – Negative Consequences of the Breast Screening Programme«, London Times , 19. Februar 2009, www.timesonline.co.uk/tol/comment/letters/article5761650.ece; und C. Smyth, »NHS Rips Up Breast Cancer Leaflet and Starts All Over Again«, London Times , 21. Februar 2009, http://www.thetimes.co.uk/tto/health/article1964382.ece
    Kapitel 11: Durchschauen Sie das System
    1 R. M. Neer, C. D. Arnaud, J. R. Zanchetta et al., »Effect of Parathyroid Hormone (1–34) on Fractures and Bone Mineral Density in Postmenopausal Women with Osteoporosis«, New England Journal of Medicine 344 (2001): 1434–1441.
    2 Obwohl die oben genannte Pharmakonzernstudie Daten über symptomatische und nichtsymptomatische Kompressionsfrakturen sammelte, berichteten die Autoren in ihrer Veröffentlichung nur über die kombinierten Daten.
    3 Ich fühle mich verpflichtet hinzuzufügen, dass einige meiner Vorfahren überzeugte Kapitalisten waren. Mein Ururgroßvater gründete Mitte des 19. Jahrhunderts eine Bank und half der Bundesregierung, den Bürgerkrieg zu finanzieren. Seine Nachkommen führten die Bank im folgenden Jahrhundert weiter.
    4 Die »unsichtbare Hand« ist ein Ausdruck, den Ökonomen benutzen, um die Selbstregulierung von Märkten – mit gesellschaftlich vorteilhaften Ergebnissen – zu beschreiben. Der Ausdruck wird zwar Adam Smith und seinem Buch Der Wohlstand der Nationen (veröffentlicht etwa zur Zeit der amerikanischen Revolution) zugeschrieben, aber er hat ihn nur dreimal verwendet.
    5 Dies ist eine von vielen Möglichkeiten, die Bedingungen zu beschreiben, die für einen vollkommenen Markt notwendig sind; es ist keine vollständige Liste. Stattdessen habe ich mich auf jene Bedingungen in der Gesundheitsfürsorge konzentriert, die dem vollkommenen Markt eindeutig widersprechen. Die grundlegendste Bedingung für einen vollkommenen Markt wird oft nicht einmal erwähnt: Märkte sind ein Instrument, mit dem man Preise für handelbare Güter festlegen kann. Damit ein Markt entsteht, müssen die Konsumenten also den Preis kennen und ihn bezahlen (die zwei ersten Bedingungen auf meiner Liste). Die Bedingungen für einen vollkommenen Markt, die Ökonomen am häufigsten erwähnen, sind vollkommene Information und vernünftige Entscheidungen (die nächsten zwei Bedingungen auf meiner Liste). Hinzu kommt ein vollkommener Wettbewerb: Käufer und Verkäufer sind Mengenanpasser, die den Marktpreis für ein Gut als vorgegeben hinnehmen und die Nachfrage nicht beeinflussen können (meine letzte Bedingung). Andere Bedingungen für einen vollkommenen Markt, die ich nicht aufgelistet habe, sind unter anderem: keine Beschränkung des Eintritts in den Markt (eindeutig verletzt, wenn man die lange Ausbildungszeit der Ärzte bedenkt), keine externen Effekte oder öffentliche Güter und keine Informationskosten.
    6 Siehe Maryann Napoli, »PSA Screening Test for Prostate Cancer: An Interview with Otis Brawley, MD«, Mai 2003, http://medicalconsumers.org/2003/05/01/psa-screening-test-for-prostate-cancer/.
    7 Eine der wichtigsten Stimmen gegen die zunehmende Kommerzialisierung der Medizin ist wohl die von Arnold Relman. Dr. Relman war Redakteur des New England Journal of Medicine , als er 1980 den Begriff medizinisch-industrieller Komplex prägte. Sein Buch A Second Opinion (New York: PublicAffairs, 2007) nennt kurz und bündig die Gründe dafür, dass die Umwandlung der Medizin in einen Wirtschaftsbetrieb eine Katastrophe ist. Es ist eine lohnende Lektüre.
    8 H. G. Welch, »Campaign Myths: Prevention as Cure All«, New York Times , 7. Oktober 2008.
    9 Ich beziehe mich auf OpenSecrets.org, das die größten Geldgeber der Kongressmitglieder auflistet. Heilberufler stehen auf dem fünften, Pharmakonzerne auf dem siebzehnten, Krankenhäuser und Pflegeheime auf dem einundzwanzigsten und der staatliche Gesundheitsdienst auf dem vierzigsten Platz. Wenn wir alle zusammenzählen, ist das Gesundheitswesen der drittgrößte Spender nach den Rentnern und Anwälten. Siehe www.opensecrets.org/industries/mems.php.
    10 Gina Kolata,
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