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Die Chaosschwestern sind die Größten!

Die Chaosschwestern sind die Größten!

Titel: Die Chaosschwestern sind die Größten!
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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wichtig, dass die zusammen im Bett liegen. Du liegst ja auch nicht bei Sinan im Bett.«
    »Nee«, sage ich.
    Und dann müssen wir noch mehr kichern.
    Sinan ist der beste und schönste und lustigste und aufregendste und netteste Prinz, den man haben kann. Und er findet, ich bin die beste Prinzessin. (Hihihi!)
    Ich gehe schon unheimlich lange mit Sinan. Schon mindestens drei Monate. Also echt fast mein halbes Leben.
    Am Anfang war Bentje ziemlich eifersüchtig auf Sinan. Aber das ist sie jetzt zum Glück nicht mehr. Dass man mit jemandem geht, heißt ja nicht, dass die beste Freundin nicht mehr die beste Freundin ist. Und außerdem darf Bentje sogar in meinem Bett schlafen und Sinan nicht.
    Sinans Eltern sind vor unheimlich langer Zeit aus der Türkei nach Deutschland gekommen. Da waren sie selbst noch Kinder. Aber sie können sich noch an ganz viele Sachen aus der Türkei erinnern. Das finde ich toll. Denn ganz oft gibt es echt türkisches Essen bei Sinan zu Hause, und das ist sooo lecker!
    Manchmal macht Sinans großer Bruder Mete auch türkische Popmusik an. Die finde ich auch superdupertoll. Die ist nämlich richtig hopsig und ganz schnell und deswegen hopsen Sinan und ich dazu auch ganz wild und schnell auf dem Sofa von Sinans Eltern im Wohnzimmer rum. Das finden Sinans Eltern und Mete lustig. (Ist das gut oder ist das gut? Papa findet es nämlich nie so lustig, wenn ich auf unserem Sofa rumhopse.)
    Ach, es gibt überhaupt ganz viele tolle Sachen, die bei Sinan anders und aufregend sind. Ich gehe sooo gern zu ihm nach Hause.
    Einmal hat er mir sogar ganz heimlich bei sich im Zimmer einen Kuss gegeben. Also, ohne dass sein Bruder Mete oder seine Eltern das gesehen haben. Danach hat er ganz feierlich und ganz weich gesagt: »Öpüs¸meyi çok severim.«
    Ich hatte keine Ahnung, was das bedeutet, denn das ist ja Türkisch, und leider kann ich kein Türkisch. Aber es klang so sanft und lieb. Mir wurde kuschelwarm im Bauch und ich war ganz tief glücklich. Ich meine, tief drinnen in mir. So ein Gefühl hatte ich das letzte Mal, als wir Aurora behalten durften.
    Und ich glaube, genau so sollte das sein bei der Liebe. Auch wenn ich noch immer nicht weiß, was Sinan eigentlich gesagt hat. Verraten hat er mir das nämlich nicht.
    »Dann musst du eben Türkisch lernen«, hat er gegrinst.
    Mal sehen – vielleicht mache ich das auch. Wenn Tessa Spanisch lernen kann, damit sie mit Javi und Ramón spanisch sprechen kann, dann kann ich auch Türkisch lernen. Jawohl!
    Ha! Wäre das nicht lustig, wenn Sinan das nächste Mal ganz sanft was zu mir sagen würde und ich würde ganz locker und auch total sanft was auf Türkisch antworten? Oh, da würde Sinan aber gucken! Hihihi, ja, das wäre soooo toll!
    »Wollen wir mal in Livis Zimmer nachsehen?«, schlägt Bentje jetzt vor.
    Au ja – das wollen wir! Wir hüpfen aus meinem Bett, schleichen uns in den Flur und tapsen ganz leise die Treppe zu Livis Zimmer runter.
    Livis, Tessas und Maleas Zimmer sind in der Etage unter meinem und den Zimmern von Mama und Papa. Deswegen haben meine drei großen Schwestern ein eigenes Badezimmer.
    Ich gucke auf die Uhr im Flur. Was? Schon sieben? Heute haben Bentje und ich aber lange geschlafen. Dabei sind doch ab heute Ferien und wir wollen keine einzige Minute davon verpassen!
    »Schnell!«, treibe ich Bentje an. »Sonst ist Livi längst aufgewacht und der Prinz ist schon nach Hause gegangen.«
    Da stutzt Bentje. »Du, daran haben wir gar nicht gedacht!«
    »Woran haben wir nicht gedacht?«, frage ich.
    »Der Prinz hat doch gar kein Zuhause«, meint Bentje. »Der kann doch jetzt nicht mehr hinten im Garten im nassen Gras wohnen.«
    Ich gucke Bentje an. Puh, das stimmt ja!
    Oje, jetzt haben wir endlich einen Prinzen für Livi und nun hat der gar keinen Platz zum Wohnen. Vielleicht frage ich Walter Walbohm, ob Livis Prinz bei ihm schlafen kann? Walter Walbohms Haus ist so groß wie unseres, aber er wohnt da ganz alleine, und außerdem ist Walter so nett, dass er bestimmt nicht Nein sagt.
    Wir stehen unschlüssig vor Livis Tür.
    »Los, drück die Klinke runter«, drängt Bentje. »Bevor wir ihm ein Zuhause suchen, gucken wir erst mal, ob er überhaupt da ist.«
    »Wieso soll er denn nicht da sein«, gebe ich vorwurfsvoll zurück. »Wir haben den Becher ja mit einer von Tessas Riesenschminkdosen verschlossen. Der kann ja gar nicht nicht mehr da sein.«
    Bentje nickt. »Nee. Aber es kann ja sein, dass Livi ihn geküsst hat und ihn dann gar nicht wollte.
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