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Die Büro-Alltags-Bibel

Die Büro-Alltags-Bibel

Titel: Die Büro-Alltags-Bibel
Autoren: Jochen Mai
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bei abnehmenden Fahrbahnen alle Spuren bis zum Ende ausnutzen und sich erst dann im Reißverschlussverfahren einordnen. Das hat nichts mit Vordrängeln zu tun, sondern vermindert schlicht den Staudruck.

    Zweitens: Jeden Tag denselben Weg zu fahren, ist Gift für unseren Geist. Routinestrecken lullen ihn ein, wiegen die grauen Zellen in trügerischer Sicherheit und sorgen dafür, dass sie irgendwann auf Standby schalten, beim Fahrer sogar noch schneller als beim Beifahrer. Die Folge: Aufmerksamkeit und Reaktionstempo sinken. Statt mit dem Verkehr beschäftigen wir uns mehr mit der Musik oder den Moderatoren im Radio. Oder dem attraktiven Menschen im Rückspiegel. Dann reicht schon eine einzige Unachtsamkeit, und Sie schlittern dem Vordermann in die Knautschzone. Besser also Sie wechseln ab und an die Route und suchen sich ein paar Schleichwege über Landstraßen. Die sind nicht nur praktisch, falls Sie rechtzeitig vom 1 0-Kilometer -Stau im Verkehrsfunk erfahren, sondern steigern Ihre Kreativität. Auch das haben Wissenschaftler herausgefunden: Wer häufiger einen anderen Weg zur Arbeit wählt oder bewusst Umwege fährt, bringt seine Oberstube auf Trab und seinen Synapsen neue Wege bei. Das Prinzip, das dahintersteckt, heißt
mentale Stimulanz
. Unser Gehirn giert nach Neuem, nach Ungewohntem, nach sensorischen Reizen. Wann immer Sie Ihre grauen Zellen also mit Neuem füttern, regen Sie diese an. Und steigern so Ihre kognitiven wie kreativen Fähigkeiten.
    Wie Sie entspannter im Büro ankommen
    Auch während der Fahrt selbst können Sie für Entlastung sorgen. Der einfachste Weg dazu ist natürlich eine Fahrgemeinschaft mit Kollegen oder Pendlern, die ein ähnliches Ziel haben. Bei der Suche nach Kandidaten helfen Ihnen entweder die Mitfahrzentralen oder entsprechende Netzwerke im Internet, wie etwa das Portal pendlernetz.de, das Mitfahrer in diversen Bundesländern vermittelt.
    Auch die Wut am Steuer lässt sich kontrollieren: »Anger control« heißt das und ist letztlich eine Frage des Trainings. Damit meine ich weder Verdrängen noch Hinunterschlucken, vielmehr geht es um bewusstes Erleben und Kanalisieren von Gefühlen. Zum Beispiel so:
Durchatmen. Wenn das Blut kocht, sollten Sie zunächst tief durchatmen und bis zehn zählen. Gut, in einigen Fällen auch bis 50. Vielleicht sogar 100. Versuchen Sie, nur durch die Nase in den Bauch zu atmen – ohne dass sich der Brustkorb hebt. Am besten langsam und tief einatmen, bis vier zählen, die Luft anhalten, bis sechs zählen, langsam durch den Mund ausatmen und bis acht zählen. Das Ganze wiederholen Sie fünf Mal. Mit dieser Übung können Sie Ärger genauso wegatmen wie Stress. Zugegeben, der Auslöser ist damit zwar noch nicht beseitigt, aber Sie vermeiden zumindest Kurzschlusshandlungen, die Sie später bitter bereuen könnten.
Analysieren. Wenn Sie spüren, wie der Ärger anschwillt, machen Sie geistig einen Schritt zur Seite und fragen sich, was Sie auf die Palme treibt. Letztlich beginnt der Groll in Ihnen selbst, das Umfeld ist allenfalls der Auslöser. Der Abstand zu sich selbst schärft den Blick für das große Ganze. Indem Sie die erlebte Kränkung bewusst auf das Niveau holen, das ihr zusteht, bringen Sie auch Ihre Wut wieder auf ein Normalmaß. Womöglich steckt hinter der teuflischen Gemeinheit ohnehin nichts weiter als Schusseligkeit. So what?
Abreagieren. In Maßen sind gezielte emotionale Eruptionen dienlich. Schreien Sie ruhig Ihre Windschutzscheibe an, hauen Sie kurz mit der Faust auf den Lenker, stampfen Sie auf den Fußraum (nur bitte nicht auf Bremse oder Gaspedal). Hilft alles, ist auch alles erlaubt. Nur zeigen Sie bitte keinem den Mittelfinger – nicht erlaubt!
Hören. Musik vermittelt starke Emotionen – und kann diese dämpfen wie verstärken. Mit beschwingten Klängen, ruhigem Jazz, Lounge-Musik oder alten Songs, bei denen Sie glückliche Momente erinnern, können Sie zügig miese Laune, Stress oder Aggressionen vertreiben. Für den Fall, dass Sie also das Gehupe und Gedrängel der anderen Autofahrer in Rage bringt, sollten Sie eine entsprechende CD an Bord haben.
Selbstgespräche. Sie können zum einen die Leistungsfähigkeit steigern, Ablenkungen und Störgeräusche ausblenden sowie helfen, Probleme schneller und besser zu lösen. Zum anderen bauen sie Stress ab, reduzieren Aggressionen und sorgen für einen differenzierteren Blick und mehr Klarheit im Geist. Das hat unter anderem der U S-Psychologe Thomas Brinthaupt in seinen
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