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Die besten Freunde der Welt: Fritz und Ben (German Edition)

Die besten Freunde der Welt: Fritz und Ben (German Edition)

Titel: Die besten Freunde der Welt: Fritz und Ben (German Edition)
Autoren: Ute Wegmann
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was!«, sage ich.
    »Was denn?«
    »Irgendeine Bewegung, die aussieht wie schwimmen. Ich habe dir doch so viel gezeigt.«
    »Ja!«
    Ich warte. Ben macht nichts.
    »Ja was?«, frage ich ungeduldig.
    »Ja, ich kann doch meine Hände nicht wegnehmen!«, antwortet er, und es klingt ein bisschen verzweifelt.
    »Dann mach was mit den Füßen!«
    Ben versucht, die Füße zu bewegen, dabei knallt er mit den Zehen gegen den Wannenboden.
    »Aua, das tut weh!«
    »Wir müssen mehr Wasser einlaufen lassen, sonst bringt das Üben nichts. Setz dich mal hin.«
    Gut findet er die Idee nicht.
    Als die Badewanne halb voll ist, schreit er: »Stopp! Fritz, stopp. Das reicht!«
    Wieder legt er sich auf den Bauch. Die Blume auf seiner Badehose ragt mit seinem Po aus dem Wasser, und seine Füße paddeln aufgeregt auf und ab, während ich mit meinem Handtuch ohne Pause den Fußboden trocken wische. Schließlich sollen wir keinen Swimmingpool aus unserem Badezimmer machen, hat Mum gesagt.
    Als Ben aus der Wanne steigt, mit einem glücklichen Gesicht, rund wie ein schöner Sahnekuchen, weiß ich, dass er das schaffen kann mit dem Seepferdchen.
     
    Der Abend mit meinen Eltern ist schön. Sie verlieren natürlich beim Monopoly, weil Ben und ich die ganzen Hotels kaufen und richtig gute Partner sind.
     
    Als Bens Eltern ihn abholen, gibt es die nächste Überraschung. Sie haben kein Seniorenheim für die Oma gefunden und müssen noch mal nach Hamburg fahren.
    Für Ben und mich bedeutet das, wir können all die Sachen nachholen, die wir diesmal nicht geschafft haben.

Alle Frösche schwimmen. Ben schreibt.
     
    Am Montag holt Ben mich zur Schule ab. Wir machen Schwimmpläne.
    Am Dienstag holt Ben mich zur Schule ab. Wir machen neue Schwimmpläne.
    Am Mittwoch holt Ben mich zur Schule ab. Wir machen andere Schwimmpläne.
    Am Donnerstag holt Ben mich zur Schule ab. Wir machen noch mehr Schwimmpläne.
    Am Freitag holt Ben mich zur Schule ab. Ich habe außer meinem Rucksack noch einen Turnbeutel dabei. Heute ist das erste Training im Hallenbad. Heute geht’s los.
    Ben trägt nur seine Schulsachen, wie immer, denn er darf ja nicht ins Wasser, sondern er soll einen Aufsatz schreiben oder ein Bild malen.
    Im Schwimmbad sitzen und einen Aufsatz schreiben, so was Blödes, denke ich. Wie Frau Specht nur auf eine solche Idee kommen kann.
    »Ich hab Badelatschen dabei!«, sagt Ben fröhlich.
    »Wozu das denn?«, frage ich.
    »Meine Mutter meint, in Schwimmbädern wimmelt es von Fußpilzen!«
    Ich gehe weiter. Ich habe keine Badelatschen. Meine Mum denkt nie an solche Sachen. Vielleicht weiß sie gar nicht, dass es Fußpilz gibt.
    »Schreib doch einen Aufsatz über wimmelnde Fußpilze!«, sage ich, denn ich ärgere mich über meine Mutter. Ich will keine Pilze an den Füßen.
    »Sehr lustig!«, antwortet Ben sauer.
    »Worüber schreibst du denn?«
    »Weiß ich noch nicht! Aber Fußpilz finde ich doof.«
     
    Der Unterricht ist an diesem Freitagvormittag wirklich schwierig, weil wir alle so aufgeregt sind und ständig quatschen und quaken und alle nur ans Schwimmen denken können. Auch Ben und ich.
    Endlich ist es so weit, und wir gehen in Zweierreihen zur Haltestelle, quetschen uns in eine Straßenbahn und fahren drei Stationen. An der Station
Hallenbad
quetschen wir uns alle wieder raus, gehen in Zweierreihen bis zu einem breitenGlasgebäude, dem Schwimmbad. Frau Specht zahlt unseren Eintritt, und wir ziehen uns in der Gemeinschaftskabine um. Alle, außer Ben!
    »Im Schwimmbad«, sagt Frau Specht, »ist es affenheiß.«
    Genau das hat sie gesagt: affenheiß. Ich weiß nicht, was das bedeutet. Sind Affen heißer als Menschen? Ben, der Alleswisser, weiß es auch nicht.
    Ben hat keine Badehose dabei.
    »Ich leih dir meine alte«, sagt Burak und zieht eine rote Badehose mit der türkischen Flagge aus seiner Tasche.
    Ben schüttelt den Kopf.
    »Komm, Ben, das ist doch egal, wie das aussieht, du kannst nicht in Jeans da drinnen rumsitzen«, sagt Regina Rosen, die gerade ein Praktikum in unserer Klasse macht und auf uns aufpassen soll.
    »Hast du Probleme mit der türkischen Flagge?«, fragt Burak beleidigt.
    »Nein, ich würde auch keine schwarzrotgold gestreifte Hose anziehen«, antwortet Ben, »das sieht doch bescheuert aus.«
    »Wenn du auf der Bank sitzt, sieht doch keiner die Flagge, weil die hinten ist, und von vorne istdie Hose nur rot«, stelle ich fest und finde mich schlau. Ben überlegt. Erst als ich verspreche, ganz dicht hinter ihm zu bleiben, bis
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