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Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)

Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)

Titel: Die Anderen III_ Das Siegel des Gaap: Gay Mystic Fantasyroman (German Edition)
Autoren: Chris P. Rolls
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Nur wer dann? Gab es jemanden in dieser verrückten Parodie, den er noch nicht kannte?
     
    Über eine Stunde, eher eine gefühlte Ewigkeit, dem immer unangenehmer werdenden Gefühl in seinen Armen nach zu urteilen, blieb es ruhig, egal wie gespannt Finn lauschte. Er vernahm nichts anderes als das beständige, folternde Tropfen von Wasser. Wollte ihn sein Entführer damit weichkochen? Finn konnte nicht umhin, dieser Methode eine gewisse Wirkung abzusprechen. Mehr zu schaffen machte ihm hingegen das taube Gefühl in seinen Armen.
    Gerade als er sich ächzend abermals in eine andere Position manövrierte und überlegte, wann seine Arme einfach absterben würden, vernahm er das Geräusch von Schritten, die sich ihm eindeutig näherten. Unwillkürlich hielt er den Atem an und erstarrte. Sein unbekannter Entführer kam endlich, um nach seinem Opfer zu sehen.
    Ab jetzt kann es gefährlich werden, warnte ihn völlig unnötigerweise sein Verstand. Finns Herz zollte ihm den Tribut und pochte immer schneller.
    Die forschen Schritte näherten sich und blieben neben ihm stehen. Der Entführer sagte nichts, stand mehrere Minuten einfach still neben Finn versuchte, ganz flach zu atmen, sich ja nicht zu bewegen.
    Ganz vielleicht geht der Unbekannte ja wieder, wenn er denkt, du schläfst noch, hoffte die optimistische, wenngleich recht realitätsferne innere Stimme leise.
    „Wie lange willst du eigentlich noch vorgeben, ohnmächtig zu sein?“ Die harte Stimme kam Finn sofort bekannt vor. Überrascht schnappte er nach Luft. Thomas! Das war definitiv Thomas.
    Ein eisiger Schauer rann über seinen Rücken.
    Der schwarze Jäger. Nur zu gut erinnerte er sich an ihre letzte Begegnung und die Gewalttätigkeit, die in Thomas Angriff gelegen hatte. Finn erwiderte nichts, die Angst schnürte ihm die Kehle ab. Obwohl er Thomas nicht sehen konnte, trat dieser, dem Geräusch nach zu urteilen, dichter an seinen Gefangenen heran und beugte sich über ihn. Finn vernahm seinen Atem bedrohlich dicht neben sich.
    „Jetzt haben wir ganz viel Zeit, alle offenen Fragen zu klären. Denn, weißt du, Finn, ich habe da so einige“, erklärte Thomas und flüsterte direkt in dessen Ohr: „Mir sind heute zwei Dämonen entwischt und ich habe ein verdammt gutes Gefühl, dass du damit was zu tun hast.“
    Finn zuckte erschrocken zusammen, brachte allerdings keinen Ton heraus. Thomas' Stimme klang extrem bedrohlich. Finns Verstand beschwerte sich kleinlaut: Wir hätten ihn nicht nur unter Arschloch, potentiell gefährlich, einsortieren sollen, sondern einen fetten, roten Vermerk: „Gemeingefährlich!“ dranschreiben müssen! Der Typ ist völlig durchgeknallt!  
    Ein Nebel aus Furcht legte sich um seine Gedanken, lähmte ihn.
    „Also, wie gesagt, wir haben Zeit“, meinte Thomas. Sein Hände legten sich auf Finns Brust, was diesem ein erschrecktes Keuchen entlockte. Rasend pochte sein Herz unter den kräftigen Händen, die hoch zu seinem Kragen wanderten. Thomas öffnete das Hemd, entblößte Knopf für Knopf Finns Oberkörper, um sich die Narbe genauer zu betrachten.
    „Dieses Mal … als ich es gesehen habe, wusste ich Bescheid“, erklärte Thomas und strich prüfend über das Narbengewebe. Finn unterdrückte ein stärkeres Zittern, als die kühlen Finger seine Haut reizten, Gänsehaut sich von dort über seinen Rücken ausbreitete.
    „Ein echtes Dämonenmal.“ Thomas' Stimme klang eigentümlicherweise recht anerkennend. „Ein solches habe ich bislang nie an einem lebenden Menschen gesehen“, ergänzte dieser nachdenklich. „Früher, als sie noch nicht so gierig waren, da haben sie auf diese Weise ihre Opfer gezeichnet, ihr Revier abgesteckt.
    Dies ist der Biss eines wirklich sehr alten Dämons. Die alten sind besonders hungrig und stark. Er hätte dir mit einem Biss die Kehle durchtrennen können! Ich frage mich, warum dieser es nicht getan hat.“ Er wich einen Schritt zurück und richtete sich auf.
    „Was meinst du? Ich denke, wir fangen einfach ganz am Anfang deiner Geschichte an. Mal sehen, ob sie mir gefällt“
    Finns Magen krampfte sich kalt und schmerzhaft zusammen. Die kalte Luft kletterte unter sein Hemd und ließ ihn zusätzlich frösteln.
    „Also erzähl es mir: Wie bist du daran gekommen? Das war in Hamburg, nicht wahr?“, fragte Thomas lauernd nach, sprach weiter, ohne eine Bestätigung abzuwarten. „Du warst also der Student, von dem die Zeitung berichtet hat. Wieso bist du danach nach Lüneburg gekommen? Er hat dich gezeichnet,
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