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Die alte Villa (German Edition)

Die alte Villa (German Edition)

Titel: Die alte Villa (German Edition)
Autoren: Sophie E. Parker
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schnell einschüchtern lässt, da macht jeder gerne einen Witz. Zeigt ja auch die gewünschte Wirkung...“ und während sie Sätze wie diese sagte, schüttelte sie für gewöhnlich mit dem Kopf und grinste herausfordernd, so als wollte sie eigentlich sagen: „Hey, du Dummchen, du benimmst dich absolut lächerlich!!!“
    Bei den sogenannten Witzen fiel meist das Wort ‚Hexe’ und Rebecca zuckte stets dabei zusammen, denn insgeheim fragte sie sich manchmal selber, ob sie so etwas wie eine Hexe sein könnte. War dieser Traum nicht wieder ein Beweis für ihre Verbundenheit mit Kräften, von denen andere nicht einmal eine Ahnung hatten, dass sie existierten?
Warum hatte sie nur diese schrecklichen roten Haare!
    Sie musste schnell schreiben, denn Stück für Stück schien ihr der Traum wieder zu entgleiten, schlich sich leise und unbemerkt aus ihrer Erinnerung.
    Nachdem sie alle Details so genau wie  möglich aufgeschrieben hatte, ließ sie sich erschöpft auf ihr Bett fallen …
Unschlüssig starrte sie in die Dunkelheit ihres kleinen Zimmers, suchte dort im Nichts etwas wahrzunehmen.
Mit nachdenklicher Mine kehrte sie schließlich an ihren Schreibtisch zurück, griff sich erneut ihren Füllfederhalter, sowie einen kleinen Block, dessen Deckblatt von vielen bunten Blüten verziert wurde.
„Liebe Wesen des Lichtes“, schrieb sie, „bitte sendet mir die Klarheit, um Wahrheit zu erkennen und die Stärke, Lügen von mir zu weisen. Befreit meine Gefühlswelt von jedem Tumult und lasst mich mutig durch den heutigen Tag gehen.“
    Leise flüsterte sie die Worte in die Stille des Raumes. Von dort schallten sie vibrierend zurück und erreichten auf eine elektrisierende Weise ihr Ohr. Fremd und tönern hörte sich ihre eigene Stimme nun an. Wieder und wieder flüsterte sie die Worte, bis es schließlich so war, als wären sie nicht zuerst aus ihrem eigenen Mund gekommen, sondern wären ursprünglich von irgendwo ‚da draußen’, von einer sie umgebenden ‚göttlichen Masse’ auf sie eingeströmt….
Sie ahnte nicht, wie sehr sie den Beistand ihrer ‚Licht-Wesen’ schon wenige Stunden später gebraucht hätte…
Sie schaute auf die Uhr.  Es war erst kurz vor 4.
Es lagen hektische, ereignisreiche Tage hinter ihr.
Gestern hatte sie ihren 17. Geburtstag gemeinsam mit ihren Eltern, ihrer Schwester Olga und deren Freund Fred gefeiert.
An eine Party mit Freunden war nicht zu denken gewesen. Sie wohnten ja nur in einer winzigen Wohnung und sie teilte sich ein Zimmer mit ihrer vier Jahre älteren Schwester Olga, die zurzeit nicht da war, da sie bei Fred, ihrem neuen Freund, übernachtete.
Der gestrige Geburtstag war der traurigste gewesen, den sie jemals erlebt hatte, denn es war der erste, den sie ohne ihre geliebte Patentante feiern musste. Sie war vor einer Woche gestorben und genau einen Tag vor Rebeccas Geburtstag auf dem Friedhof  im Ort beerdigt worden.
Tante Gertrud war die ältere Schwester von Rebeccas Vaters gewesen. Im Alter von 68 Jahren kam ihr Tod für alle ganz plötzlich. Auch wenn sie seit Jahren schon unter Bluthochdruck gelitten hatte, was in der Familie Stein jedoch nichts Ungewöhnliches war.
Rebecca spürte, wie sie trotz ihrer Traurigkeit schläfrig wurde.
Sie wartete auf den Schlaf, wie auf einen hilfreichen Freund, der kam, um sie von ihren schmerzhaften Gefühlen zu erlösen.
Tante Gertrud war bei ihr, das konnte sie spüren. Die Erinnerung an die Wärme und Geborgenheit, die sie bei der allein lebenden Tante immer gefunden hatte, ließ sie den Verlust in seinem ganzen Ausmaß fühlen.
Wie oft war sie nach der Schule für einen kurzen Besuch zu ihrer lieben Tante gefahren, in ihr kleines gemütliches Häuschen, das nur zwei Zimmer und ein kleines Bad besaß.
Sachte begann sie herüberzugleiten…
Doch rang ihr Verstand noch eine ganze Weile mit den Geistern der Traumwelt um die Vorherrschaft ihres Bewusstseins.
Sie wusste, dass sie einfach nur alle Gedanken loslassen musste...
Sie brauchte  ihrem Denken nur erlauben, aufzuhören.
Dann würde sie sich entspannt in die Leere des Seins fallen lassen.
Was sie nicht ahnte, dass sie genau in diesem Moment bereit wurde.
Bereit für Erkenntnisse. ..
Ohne es zu wissen, hatte sie den optimalen Nährboden geschaffen, um in Kontakt zu treten mit einer übergeordneten Macht, die über allem anderen steht.
Durch ihr eigenes Verhalten, ihren achtsamen Umgang mit der Welt der Träume, durch ihre liebevollen und dabei so schmerzhaften
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