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Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya

Titel: Die 39 Zeichen 08 - Die Entführung am Himalaya
Autoren: Gordon Korman
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den Wind geschlagen, um daran teilzunehmen. Es war ihre Chance, die Geschichte der Menschheit zu bestimmen, die mächtigsten Cahills aller Zeiten zu werden!
    Cahill – totenstill. Für die nächsten 1000 Jahre habe ich genug von den Cahills. Ich wünschte, ich hieße Finkelstein! Ich bin raus!
    Geht das überhaupt? Kann man einfach aus der Cahill-Familie aussteigen?
    Die Jagd aufzugeben, war einfach. Dazu musste er nur die Suche einstellen. Doch er würde immer ein Cahill bleiben. Die Familie wusste das. Isabel Kabra wusste es – der Gefahr, die von seinen verrückten Verwandten ausging, konnte er nicht einfach so entkommen.
    Er stolperte über den Platz, schlängelte sich durch Schulklassen, die einen Ausflug machten, an Angestellten vorbei, die dort ihre Mittagspause verbrachten, umrundete ältere Leute bei ihren Tai-Chi-Übungen, wich Touristen sowie kleineren Polizei- und Militärpatrouillen aus. Um ihn herum schien jeder in sein Handy zu brüllen. Zum ersten Mal, seit Dan in China angekommen war, hatte er wirklich das Gefühl, mitten im bevölkerungsreichsten Land der Erde zu sein.
    Ein Plan – das war es. Er brauchte einen Plan für die Zeit nach der Jagd. Er war aus seinem normalen Leben gerissen worden und auf direktem Weg auf Grace’ Beerdigung gelandet, von wo aus auf der Stelle die Suche begonnen hatte. Was kam also als Nächstes? Tante Beatrice? Das kam nicht in Frage. Die amerikanische Botschaft? Keine gute Idee, denn von dort würde man ihn schnurstracks zu Tante Beatrice zurückbringen. Amy?
    Ich verzeihe ihr nie, was sie gesagt hat!
    Er drehte sich um und wollte sie noch einmal böse anstarren, doch der Blick auf Amy wurde von einer Hochzeitsgesellschaft verstellt, die quer über den Platz zog. Statt in einem gemieteten Luxusauto saßen Braut und Bräutigam auf altmodischen Sänften, deren Schiebetüren geschlossen waren.
    Was hat ein Kind aus Boston an diesem merkwürdigen, fremden Ort zu suchen, 15 000 Kilometer weit weg von zu Hause?
    Orientierungslos, wie er war, musste er zugeben, dass das Hochzeitspaar die für Peking angenehmste Fortbewegungsart nutzte: Unbehelligt von den Menschenmassen auf dem Platz des Himmlischen Friedens bewegten sie sich auf den Schultern der Träger durch die Gegend. Die eine Sänfte wurde so nah an Dan vorbeigetragen, dass er die Maserung des lasierten Holzes erkennen konnte. Die zweite hielt direkt vor ihm an. Verblüfft beobachtete er, wie sich die Schiebetür öffnete.
    Plötzlich geschah alles so schnell, dass es schon vorbei war, bevor Dan überhaupt auf den Gedanken kam, beunruhigt zu sein. Zwei starke Arme packten ihn und hoben ihn in die Sänfte. Dann sprang sein Entführer nach draußen, schob die Tür krachend zu und gesellte sich zu den Trägern der Sänfte. Ehe Dan überhaupt protestieren konnte, wurde die Sänfte angehoben und eilig davongetragen.
    »He!« Verzweifelt rüttelte Dan an der Tür. Nichts rührte sich. »Lasst mich raus!«, schrie er und hämmerte gegen das Holz.
    Doch niemand beachtete ihn. Der Verkehrslärm schwoll immer mehr an. Sie hatten den Platz verlassen und eilten nun durch die überfüllten Straßen Pekings.
    Dan stemmte sich mit dem Rücken gegen das eine Seitenteil der Sänfte und stieß verzweifelt mit dem Fuß gegen die Schiebetür. Die Sänfte wackelte gefährlich, doch das Holz gab nicht nach. Er beugte sich vor und drückte kräftig mit der Schulter gegen die Wand. Ein scharfer Schmerz schoss durch seinen gesamten Oberkörper. Er biss die Zähne zusammen, kämpfte dagegen an und schlug noch härter zu. Er hörte die aufgeregten Rufe der Sänftenträger, doch sie verlangsamten ihre Schritte nicht.
    Zum ersten Mal verspürte Dan Angst.
    Ich werde entführt!

Sechstes Kapitel
    Noch eine Minute zuvor war er so wütend auf Amy gewesen, dass ihr Streit ihn voll und ganz beschäftigt hatte. Nun, wenige Augenblicke später, war alles anders.
    Dan trat gegen die Seitenwände und brüllte ohne Unterbrechung. Wenn er sich schon nicht befreien konnte, so könnte er vielleicht wenigstens jemanden auf sich aufmerksam machen, eventuell sogar einen Polizisten.
    Nach zehn Minuten war er schweißnass und dermaßen erschöpft, dass er nicht einmal bemerkte, als es um ihn herum ruhig und die Sänfte auf dem Boden abgesetzt wurde. Ein neuer Plan nahm in Dans Kopf Gestalt an. Sobald die Tür geöffnet wurde, würde jemand einen Fußtritt gegen den Kopf bekommen, den er nicht so schnell vergessen würde. Und während der Typ seine Zähne
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