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Diamanten für die falsche Braut?

Diamanten für die falsche Braut?

Titel: Diamanten für die falsche Braut?
Autoren: LYNNE GRAHAM
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abtreiben lassen, um ihre Figur zu halten. Er hatte Jelena nie davon erzählt … das hätte ihr das Herz gebrochen. Dennoch wusste er, dass sie allmählich schwächer wurde und ihre Tage gezählt waren. Ihr blieb nicht mehr viel Zeit. Irgendwann würde sie nicht mehr da sein, um ihm zu sagen, dass der Lärm seines landenden Hubschraubers ihr Schwein verschreckte und die Hennen vom Legen abhielt.
    Der bloße Gedanke, die geliebte Großmutter zu verlieren, war erschreckend und belastete sein Gewissen. Wer hatte mehr für ihn getan und am wenigsten dafür bekommen? Wenn jemand es verdiente, ein strampelndes Baby auf dem Schoß zu halten, war es Jelena Antonovich.
    Während Sergej am Nachmittag noch immer über das Problem nachdachte, fragte seine Großmutter ihn unvermittelt, ob er Rosalina je wiedergesehen hätte. Geschickt schaffte er es, das Thema abzubiegen und sich nichts anmerken zu lassen. Er war ein Einzelgänger, war es immer gewesen, und scheute vor tieferen privaten Beziehungen zurück. Geschäfte zu machen lag ihm, der Kitzel eines neuen Abschlusses oder einer Übernahme reizte ihn, er empfand es als Herausforderung, Überflüssiges auszumerzen, in leistungsarmen Bereichen Gewinne zu erwirtschaften, es bereitete ihm ungeheure Befriedigung, einen finanziellen Rundumschlag vorzunehmen. Ginge es in der Ehe doch auch wie im Geschäftsleben um klar umrissene Bedingungen und Verträge, die keine Missverständnisse oder Irrtümer zuließen!
    In diesem Augenblick klickte es bei ihm, und er dachte: Warum nicht? Warum, zum Teufel, konnte er sich nicht eine Frau zulegen und sie vertraglich dazu verpflichten, ein Kind mit ihm zu haben – genau wie er Geschäfte abschloss? Der Versuch, auf die altmodische Art vorzugehen, war katastrophal gescheitert.
    „Gibt es da jemanden?“, hakte Jelena vorsichtig nach, als hätte ihr die Frage nach seinem Privatleben den ganzen Tag über auf der Seele gebrannt.
    „Vielleicht“, hörte Sergej sich sagen. Vielleicht war da wirklich ein Hoffnungsschimmer, ein Ansatz für eine neue Entwicklung in seinem Leben …
    Schon begann der Plan in seinem Kopf Gestalt anzunehmen. Diesmal würde er die Ehe professionell und völlig analytisch angehen. Er würde eine Liste mit den Bedingungen aufstellen, die seine zukünftige Frau zu erfüllen hatte, und seine Anwälte beauftragen, einen entsprechenden Ehevertrag aufzusetzen. Dabei sollten sie einen Arzt und einen Psychologen hinzuziehen, die unpassende Kandidatinnen von vornherein aussortierten. Natürlich würde er sich nur auf eine Kurzehe einlassen … und er musste sich das Sorgerecht für das Kind sichern. Doch das war ein zweischneidiges Schwert. Er wollte keine Frau, die für Geld alles tat, aber sie musste bereit sein, ihm ein Kind zu schenken und es ihm zu überlassen – sobald er genug davon hatte, für Jelena glückliche Familie zu spielen.
    Irgendwo auf der Welt musste es doch eine Person geben, die genau in sein Eheraster passte! Und wenn er die Vorgaben präzise formulierte, brauchte er die Frau möglicherweise nicht einmal vor der Hochzeit zu treffen.
    Die Vorstellung beflügelte ihn. Sobald er wieder im Schutz der getönten Scheiben seines Geländewagens saß, begann er, die ersten Klauseln auf seinem Notebook zu formulieren.
    Als Alissa ihre Schwester Alexa aus dem fremden roten Sportwagen steigen sah, wusste sie nicht, ob sie aufgebracht, verblüfft oder erleichtert sein sollte. Sie flog förmlich die Treppe hinunter – eine schlanke junge Frau mit goldblondem Haar und klaren grünblauen Augen.
    Kaum hatte sie die Tür des Cottages aufgerissen, als sie ihre Schwester auch schon mit Fragen bestürmte. „Wo warst du all die Wochen über? Du hattest versprochen anzurufen! Warum hast du es nicht getan? Ich war krank vor Sorge um dich. Und woher, um Himmels willen, hast du den Sportflitzer?“
    Mit einem amüsierten Funkeln in den Augen kam Alexa näher. „Hallo, Zwilling. Ich freue mich auch, dich wiederzusehen.“
    Aufatmend umarmte Alissa ihre Schwester. „Ich habe mich halb zu Tode geängstigt“, gestand sie. „Warum hast du nicht angerufen? Was ist mit deinem Handy?“
    „Es hat den Geist aufgegeben, und ich habe eine neue Nummer.“ Alexa krauste die Nase. „Hör mal, die Situation wurde zu kompliziert, ich wollte lieber warten, bis ich dir etwas Genaues sagen kann. Und als es dann endlich so weit war, hielt ich es für einfacher, gleich nach Hause zu kommen und dir alles von Angesicht zu Angesicht zu
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