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Diadem von den Sternen

Diadem von den Sternen

Titel: Diadem von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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hundert Jahren, wie es schien –, und dann fühlte sie sich ein wenig traurig, die Geschichte ihres Abenteuers hier zu beenden.
    Unvermittelt ließ das Diadem einen einzelnen, durchdringenden Ton erklingen; wie ein schwebender Funke trieb er durch die Luft. Ihr Sturz verlangsamte sich. Ihre Füße senkten sich, bis sie aufrecht schwebte, immer langsamer in die Tiefe glitt, bis sie schließlich den Boden so sanft wie ein fallendes Blatt berührte.
    Ein Stein flog aus der Dunkelheit heran und prallte gegen ihre Schulter. Sie keuchte. Ein zweiter Stein flog an ihr vorbei; nur knapp hatte er ihren Kopf verfehlt. Ein tiefes, tierisches Knurren dröhnte ihr aus einem Dutzend Kehlen entgegen und erfüllte die stille Nachtluft mit Bedrohung. Weitere Steine sausten heran, und das Knurren wurde lauter; die Medwey faßten Mut. Ein Stein schlug gegen ihr Bein. Ein anderer gegen die Schulter.
    Der eiserne Wille, am Leben zu bleiben, der sie durch die traumatischen Ereignisse der vergangenen Monate vorangetrieben hatte, flackerte wieder auf und ließ sie blindlings in die Dunkelheit fliehen. Sie stolperte, ging immer wieder zu Boden, wenn sich ihre Füße in ungesehenen Hindernissen verhakten, doch jedesmal krabbelte sie wieder hoch, ihr Atem schluchzte in ihren Ohren, das Geheul ihrer Peiniger riß sie wieder hoch und fort von diesem Mob.
    Sie hörte ein neues Geräusch; vor sich. Das klagende Maunzen nervöser Sesmatwe. Wie bleiche Schatten ragten sie vor ihr auf, als sie um einen Felsblock bog und aus den Schatten unter den Bäumen hervorstürzte. Sie taumelte, hielt an. Stavver fing sie auf.
    „Leyta.“ Khateyat klopfte ihr auf die Schulter. „Hier.“ Sie reichte ihr ein lederumwickeltes Bündel. „Gute Reise, und möge der Rest deines Lebens gesegnet sein.“ Sie strich über Aleytys’ Wange. „Meine Tochter.“
    Stavver zog sich in den Sattel. „Steig auf“, sagte er ungeduldig. „Wir müssen von hier verschwinden.“
    Aleytys nickte und schwang sich vorsichtig, um das Baby nicht aufzuwecken, auf den Sesmat-Rücken.
    „Hier, Leyta, leg dies um deine Schulter.“ Khateyat übergab ihr ein gefaltetes Stück Leder. „Eine Babyschlaufe.“
    „Danke, Khateyat.“ Sie schob den Gurt über eine Schulter und setzte das Baby an die Hüfte gegenüber. Khateyat legte eine Hand auf ihr Knie. „Ich habe Stavver gesagt, welchen Weg ihr nehmen müßt.“ Von den Bäumen her näherte sich Geheul, und sie fuhr hastig fort: „Die R’nenawatalawa mögen dich segnen.“
    Stavver stieß einen ungeduldigen Ruf aus und ritt los. Aleytys trieb ihr Tier mit einem Schenkeldruck an und rief: „Ich wünschte, du wärst wirklich meine Mutter.“ Dann hieb sie dem Sesmat ihre Fersen in die Flanke und eilte Stavver in die Dunkelheit nach.
     
12
     
    Stavver stocherte im Feuer herum. „Wahrscheinlich noch ein Tag“, knurrte er.
    „Ahi, endlich.“ Aleytys streckte sich aus und gähnte. „Es war eine lange Reise für mich. Meinst du, wir werden lange auf deine Freunde warten müssen?“
    „Kommt darauf an, wer antwortet.“ Er starrte sie über die Flammen hinweg an, und runzelte leicht die Stirn, als sie sich über ihr schlafendes Baby beugte. „Hör auf, einen solchen Wirbel um das Kind zu machen, und komm her.“
    Sie hob ihren Kopf und lächelte ihn schläfrig an. „Nein.“
    Er federte hoch, schritt um das Feuer herum und zog sie auf die Füße. „Du warst doch früher nicht so abgeneigt.“
    Sie faßte ihn ruhig ins Auge. „Damals war ich schon schwanger. Ich will kein Baby von dir haben, Stavver.“ Sie befreite sich aus seinem Griff; nicht gewaltsam, sondern ruhig, bestimmt. „Ich bin müde, Dieb. Wir müssen früh aufstehen.“
    Er packte sie am Genick, seine langen, drahtigen Finger schlossen sich um ihre schweren Zöpfe. Mit der freien Hand streichelte er ihr Gesicht, dann ihre Brüste. Als er ihre Reaktion spürte, beugte er seinen Kopf und küßte sanft ihre Augen, dann ihren Mund … Bis Aleytys sich schwer atmend losriß. „Nein“, sagte sie. „Ich habe es ernst gemeint, Dieb.“ Als er wieder nach ihr griff, schlug sie seine Hände weg. „Sei kein Narr. Du weißt, was den Leuten in meiner Umgebung geschieht.“
    Er knurrte und zuckte mit den Schultern. „Wie du willst.“
    „Genauso will ich es.“ Gelassen ging sie von ihm weg und ließ sich auf ihre Decken nieder. „Besser du schläfst, soviel du kannst.“
    Er schnaubte und schlenderte in die Dunkelheit davon.
    Aleytys legte sich zurück und schloß die

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