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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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nicht.«
    SprachlosbeobachtetederZupan,wieMagiereeinSeilundeinePlaneausdemRucksackholte.DiePlanewiesmehreredunkleFleckenauf,undsiewickeltedenLeichnamdarinein,schlangdasSeilumdieFüße.AnschließendsammeltesieraschihreSachen ein, verstaute sie im Rucksack und schwang ihn sich auf den Rücken. Die Messingurne klemmte sie sich unter den Arm.
    »Ist es vorbei?«, fragte Petre.
    »Nein.« Magiere nahm das Ende des Seils. »Ich muss die Reste des Wesens auf angemessene Weise beseitigen und seinen Geist zur letzten Ruhe schicken. Morgen früh seid ihr frei.«
    »Brauchst du Hilfe?« Offenbar widerstrebte es Petre Evanko, dies zu fragen, aber er wollte sich von seiner Furcht nicht zurückhalten lassen.
    »Ich muss dabei allein sein«, erwiderte Magiere unverblümt und ließ es wie einen Befehl klingen, der Gehorsam verlangte. »Der Geist macht sich nicht freiwillig auf den Weg. Er wird für ein neues Leben kämpfen, noch härter und entschlossener als eben, und wenn ein Körper in der Nähe ist, den er übernehmen kann, so waren alle meine Bemühungen umsonst. Bis morgen früh geht niemand in den Wald; andernfalls lehne ich die Verantwortung für die Konsequenzen ab. Wenn alles klappt, sehen wir uns nicht wieder.«
    Petre nickte. »Wir danken dir, Jägerin.«
    Magiere sagte nichts mehr, als sie das Dorf verließ und den Leichnam hinter sich herzog.
    Schlamm war in jede Öffnung von Magieres Lederharnisch und Kleidung gedrungen. Der scheuernde Dreck und der lange Marsch durch den Wald, bei dem sie den Körper ziehen und ihre Ausrüstung tragen musste, dämpften ihre Stimmung. Schließlich erreichte sie eine kleine Lichtung und warf dort einen Blick in die Richtung, aus der sie gekommen war. Es wäre sehr bedauerlich gewesen, einen dummen Dorfbewohner töten zu müssen, aber es schien ihr niemand gefolgt zu sein, und sie hörte nur die natürlichen Stimmen der Bäume im Wind. Magiere ließ das Seil los und nahm den Rucksack ab.
    Ein dumpfes Knurren kam aus dem Gebüsch auf der anderen Seite der Lichtung, und Magiere versteifte sich. Blätter raschelten, und ein geradezu riesiger Hund erschien. Er erinnerte an einen Wolf, doch bei ihm gingen die Grautöne fast ins Blaue über, und das Weiß schien heller zu sein als bei einem Wolf. Seltsame, fast silberblaue Augen sahen Magiere an. Das Tier knurrte noch einmal und blickte zum Bündel hinter ihr.
    »Ach, sei still, Chap«, brummte Magiere. »Nach all der Zeit solltest du die Geräusche erkennen, die ich mache.«
    Plötzlich bekam Magiere einen Stoß von hinten. Verblüfft riss sie die Augen auf, als sie fiel und über den weichen Boden rutschte, bis sie an einem Ahornstamm landete. Rasch stand sie auf und drehte sich um.
    Das Bündel hatte sich geöffnet, und auf der Lichtung stand die bleiche Gestalt mit dem Pflock im Herzen.
    »Verdammt, Magiere, das tat weh!« Er schloss die Hand um den Stock. »Du hast das Ding nicht richtig geölt, oder?«
    Magiere lief über die Lichtung und brachte den jungen Mann mit einem Tritt zu Fall. Er landete auf dem Rücken, und sie war sofort auf ihm, drückte ihm mit den Knien die Arme an den Boden und schloss beide Hände um den Pflock.
    Zorn brannte wie ein Fieber in ihr. Einige Strähnen des schmutzigen, nassen Haars klebten in ihrem Gesicht, als sie auf die weiße Gestalt hinabsah und ihr den Pflock aus der Brust zog.
    »Du verdammter Narr!«, sagte sie scharf. »Wenn du dich an den Plan gehalten und mich nicht in den Schlamm gestoßen hättest, wäre kein Dreck in die Scheide geraten.«
    Wo sich zuvor die Spitze des Stocks befunden hatte, war jetzt nichts mehr. Der Pflock hörte am Ende des lederbezogenen Griffs auf. Magiere blickte kurz ins hohle Ende und schlug den Stock dann an eine aus dem Boden ragende Wurzel. Es klackte, und die Spitze sprang aus dem Griff.
    »Washastdudirnurdabeigedacht?«SiepacktedenjungenMannamHemd.»Dusolltestesbesserwissen,Leesil.Wirgehenimmergleichvor.KeineVeränderungen,keineFehler.WoistdeinProblem?«
    Leesils Kopf sank auf den Boden zurück. Er blickte zum Blätterdach hoch und seufzte melancholisch, was für Magiere viel zu übertrieben klang.
    »Es läuft überall auf die gleiche Weise ab«, jammerte er. »Es langweilt mich!«
    »Stehauf«,schnappteMagiereundgabLeesilfrei.SiewarfdenPflocknebenihreAusrüstung,griffuntereinenBuschundholteeinenzweitenRucksackundeineLaternehervor.DieLaternebranntenoc h –
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