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Dhampir - Halbblut

Dhampir - Halbblut

Titel: Dhampir - Halbblut
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Schermesser in den Rücken bohrten.
    »Macht auf!«, rief einer der beiden Männer. »Wir haben den Jäger bei uns.«
    DieTürschwangknarrendnachinnen.OrangeroterFeuerscheinfielnachdraußen,begleitetvonintensivemKnoblauch-undSchweißgeruch.MagieresahindieAugeneinervomAltergebeugtenFrauhinab,derenHändeeinfleckigesSchultertuchhielten.Siewarblassundhohlwangig,schienseitTagennichtgeschlafenzuhaben.AlssiediejungeFremdesah,erschienverzweifelteHoffnunginihremGesicht.Magierehattesoetwasoftgesehen.
    »Den Schutzgeistern sei Dank!«, flüsterte die Frau. »Wir haben gehört, dass du kommen würdest, aber ich konnte kaum glaube n … « Sie unterbrach sich. »Bitte komm herein. Ich hole dir etwas Warmes zu trinken.«
    MagieretratindiestickigeHitzedeskleinenGemeinschaftshauses.EinandererAspektihresBerufs,densieverabscheute,warendiehäufigenReisenimWinter.AchtMännerunddreiFrauenhattensichindemwinzigenRaumversammelt.AufeinemzurSeitegeschobenenTischlageinbewusstloserJunge.ImmerbliebenmindestenszweiPersonenanseinerSeite,fallserstarb.
    Ein abergläubischer Haufen. Diese Bauern glaubten, dass böse Geister die Körper gerade Verstorbener heimsuchten und die Leichen benutzten, um den Lebenden aufzulauern und ihr Blut zu trinken. Die ersten sechsunddreißig Stunden hielten sie dabei für besonders kritisch, denn während dieser Zeit fiel es einem bösen Geist angeblich recht leicht, den Toten zu übernehmen. Magiere kannte all die Legenden und Geschichten; diese war weit verbreitet. Manche glaubten, dass sich Vampirismus wie eine Krankheit ausbreitete oder dass solche Geschöpfe böse Menschen waren, vom Schicksal verflucht und zu einer untoten Existenz verurteilt. Die Einzelheiten variierten, aber das Ergebnis war immer das gleiche: Die Menschen verbrachten lange Nächte vor Furcht zitternd, während sie auf den Jäger warteten.
    AmKopfdesTischesstandeingroßer,dunkelhaarigerMann,wieeinBärmitgrauemStoppelbart.ErsahaufdiegeschlossenenAugendesJungenhinab,undesdauerteeinigeSekunden,biserdenBlickhobundMagieresPräsenzzurKenntnisnahm.SeineKleidungwarebensobeschaffenwiediederanderen,schiennuretwaswenigerschmutzigzusein,dochdieHaltungwiesihnalsZupanaus.Langsamtrateraufsiezu,unddieanderenwichenbeiseite.
    »Ich bin Petre Evanko«, sagte er mit überraschend sanfter Stimme. Er deutete auf die Frau, die Magiere begrüßt hatte. »Meine Frau Anna.«
    Magiere nickte höflich, stellte sich aber nicht vor. Rätsel und Geheimnisse waren Teil ihres Auftritts.
    Zupan Petre stand da und musterte si e – ein wichtiger Moment, auf den Magiere gut vorbereitet war.
    Sie trug den nietenbesetzten Lederharnisch einer Kriegerin, die zu viel unterwegs war, um sich mit einer schwereren Rüstung zu belasten. Der weite Umhang ließ nicht erkennen, was sich darunter befand. Das dichte schwarze Haar mit den rötlichen Tönen war, vernünftig und praktisch, zu einem langen, schlichten Zopf gebunden. Am Hals hingen zwei sonderbare Amulette, die niemand identifizieren konnte und die sie nur dann zeigte, wenn sie in einem Dorf arbeitete. Hinzu kam ein spitzer Holzstock mit lederumwickeltem Griff.
    Magiere nahm den Rucksack ab, und er öffnete sich, als sie ihn auf den Boden stellte. Zupan Petre sah auf den Inhalt hinab: nicht etikettierte Gläser, Urnen und Beutel, einige davon mit seltsamen Kräutern und Pulvern gefüllt. Eine solche Ausstattung erwartete man bei jemandem, der gegen die Untoten kämpfte.
    »EsistmireineEhre,ZupanPetre«,sagteMagiere.»DeineNachrichterreichtemichvorzweiWochen.Leiderkonnteichnichteherkomme n – esgibtnurwenigeJägerundvielArbeitfüruns.«
    Er lächelte dankbar. »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Komm und sieh dir meinen Sohn an. Er stirbt.«
    »Ich bin keine Heilerin«, wandte Magiere ein. »Ich kann euch von dem Untoten befreien, aber ich bin nicht in der Lage, den bereits angerichteten Schaden zu beheben.«
    Anna streckte die Hand aus und berührte ihren Umhang. »Sieh ihn dir einfach nur an. Vielleicht erkennst du etwas, das wir nicht sehen.«
    Magiere blickte zum Jungen und trat näher. Die Dorfbewohner machten ihr Platz. Sie achtete immer darauf, deutlich auf ihre Grenzen hinzuweisen und nie leere Versprechungen zu machen. Der Junge war blass und atmete sehr flach, doch Magieres Verwunderung wuchs. Es gab weder wunde Stellen noch Fieber; nichts deutete auf Verletzung oder Krankheit hin.
    »Wie lange ist er schon in diesem Zustand?«
    »Seit zwei Tagen«, sagte Anna leise. »Genau wie die anderen.«
    »Waren auch die
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