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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis
Autoren: James Swallow
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Rächender Geist zu
dienen, dem Flaggschiff von Horus Lupercal.
    Zwei Jahre waren mittlerweile
seit dem Verrat von Isstvan vergangen, jenem blutigen Hinterhalt, mit dem das
Aufbegehren von Horus gegen das Imperium und gegen seinen Vater begonnen hatte,
den Imperator der Menschheit. In diesen zwei Jahren hatte sein Bestreben während
des allmählichen Vorrückens durch die Galaxis immer mehr Unterstützung
gefunden. So wie dieser Tag zeigte, kapitulierte jedes System recht schnell und
schwor Horus Loyalität, wenn es nicht Gefahr laufen wollte, von einem
Bombenteppich überzogen und ausgelöscht zu werden. Eine Welt nach der anderen,
die erst kurz zuvor durch den Großen Kreuzzug zusammengeführt worden waren, sah
sich auf einmal damit konfrontiert, sich zwischen der Treue zur weit entfernten
Erde und ihrem von der Bildfläche verschwundenen Imperator einerseits und einem
siegreichen Horus und seiner Armee aus Kriegsherren andererseits entscheiden zu
müssen. Was Tobeld aus seinem Blickwinkel von den unteren Decks zu sehen bekam,
war eine Armada aus gleichgesinnten Verrätern, die Schritt für Schritt ihre Macht
festigte, indem Horus seinen stählernen Griff um einen Sektor nach dem anderen
legte. Man musste kein Taktiker sein, um zu wissen, dass der Kriegsmeister seine
Kräfte für den Schlag sammelte, der unweigerlich kommen musste den
letztendlichen Vorstoß gegen Terra selbst, um dort die Tore des Imperialen
Palasts einzurennen.
    Es durfte Horus nicht gestattet
werden, diesen letzten Schritt zu unternehmen.
    Zu Beginn hatte es nach einem
unerreichbaren Ziel ausgesehen.
    Auf der einen Seite der
Kriegsmeister, ein Primarch, ein Krieger vom Status eines Halbgotts, auf der
anderen Seite Tobeld, ein ganz gewöhnlicher Mann.
    Zugegeben, auch ein Mörder von
überlegenem Geschick, aber dennoch nur ein Mann. Einen Anschlag auf Horus zu
verüben, solange sie sich an Bord Rächender Geist befanden, wäre verrückt
gewesen und ein Ding der Unmöglichkeit dazu. Fünf Monate lang erledigte Tobeld seinen
Dienst an Bord, ehe er den Kriegsmeister überhaupt einmal zu Gesicht bekam. Das
Wesen, das er dann an diesem Tag sah, war so überwältigend gewesen, dass ihm
fast schwindlig wurde und sich eine Frage in seinem Kopf einbrannte: Wie soll
ich so etwas töten? Herkömmliche Gifte waren angesichts der Physiologie eines
Astartes nutzlos, da dessen Körper selbst die tödlichsten Tränke verarbeiten
konnte, die Tobeld ihm in den Wein hätte mischen können. Aber Tobeld war genau
aus dem Grund hier, weil nämlich Gifte die Waffe waren, mit der er am besten
umzugehen verstand. Es konnte schnell wirken, es konnte geduldig sein, es
konnte jeder Entdeckung entgehen und sich schlafend stellen.
    Er war einer der besten
Giftkunsthandwerker des Tempels Venenum, schon während seiner Lehre hatte er
aus einfachsten Komponenten tödliche Tränke hergestellt, Dutzende Ziele
eliminiert und nie eine Spur hinterlassen. Und allmählich gelangte er zu der Ansicht,
dass er dieses Ziel ebenfalls würde eliminieren können, wenn ihm das Schicksal
nur eine einzige Gelegenheit dazu gab.
    Die Waffe befand sich in der
Phiole an seinem Handgelenk.
    Tobeld hatte einen binären
Wirkstoff hergestellt, eine Mischung aus molekularen Beschleunigergels in einer
lebenden Probe aus genverändertem baalitischem Durstwasser — einer virulenten
fluiden Lebensform, die innerhalb von Sekunden lebendem Gewebe alle
Feuchtigkeit entziehen konnte. Als Horus verkündete, er werde einen Landetrupp
auf die Oberfläche von Gyges Prime führen, da hatte Tobeld in seinen Worten das
Schicksal nach ihm rufen hören. Seine Chance. Seine einzige Chance.
    Es kursierten Gerüchte und
Mutmaßungen auf den unteren Decks der Rächender Geist , wo menschliche
Sklaven und Servitoren ihrer anstrengenden Arbeit nachgingen. Dort redete man
über seltsame Dinge, die sich dort oben auf jenen Ebenen abspielten, auf denen
die Astartes zu finden waren, von Veränderungen, von Erscheinungen und
Sonderbarkeiten in Teilen des Schiffs. Tobeld hörte Getuschel über sogenannte Logen ,
in denen sich diese Veränderungen abspielten. Er lauschte den Geschichten über
Rituale auf der Oberfläche von eroberten Welten, Dinge, die ihn mit Abscheu
erfüllten, weil sie eine bedrückende Ähnlichkeit zu grobschlächtiger
Götzenanbetung aufwiesen und in gleichem Maß auf Unmenschlichkeit und Entsetzen
hindeuteten.
    Die Männer, die von solchen
Begebenheiten berichteten, verschwanden oftmals kurz darauf spurlos
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