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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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Hände seine
Schultern gepackt, und die eine bewegte schmerzhaft die gebrochenen Knochen.
Khârns Hals und Kiefer versteiften sich, während er alles daran setzte, nicht
laut aufzuschreien.
    »Ich kann nicht zurück!«,
durchdrang Angrons Stimme den Schmerz, doch der Tonfall war nicht zornig,
sondern gequält, er zeugte von viel stärkeren Schmerzen als die, die Khârns
Verletzungen bereiteten. »Ich kann nicht zurück nach Desh'ea. Ich kann nicht
die Erde aufsammeln, um eine schwarze Windung zu schaffen.« Angron schleuderte
Khârn weg und sank auf die Knie.
    »Ich kann nicht ... ooh ... ich
muss mein Scheitern zur Schau stellen, und ich kann es nicht. Dein Imperator!
Dein Imperator! Ich konnte nicht mit ihnen kämpfen, und jetzt kann ich nicht
ihrer gedenken!«
    »Sire, ich ... wir ...« Khârn
fühlte kleine warme Stiche in seinem Bauch, da die Heilsysteme daran
arbeiteten, die inneren Verletzungen zu heilen. »Ihre Legion möchte mehr über
Sie erfahren. Sie sind unser Primarch. Aber wir haben noch nichts über Sie
erfahren. Ich weiß nicht ...«
    »Nein. Grabmade Khârn weiß
nicht. Kein Triumphseil bei Khârn.« Der hielt den Blick auf den Boden
gerichtet, aber der herablassende Ton war allzu deutlich. »Für jeden Kampf, den
du überlebst, ein Schnitt, um das Seil zu verlängern. Für einen Triumph eine
saubere Narbe, eine rote Windung. Für jede überlebte Niederlage kommt etwas Staub
vom Schauplatz des Kamps in die Narbe, um die dunkel zu verfärben. Eine
schwarze Windung. Nichts als rot bei mir, Khârn«, sagte Angron und breitete
abermals die Arme aus. »Aber ich verdiene es nicht.«
    »Ich kann Sie verstehen, Sire«,
erwiderte Khârn und stellte fest, dass es tatsächlich so war.
    »Ihre Brüder. Ihre Brüder und
Schwestern«, korrigierte er sich.
    »Sie erlitten eine Niederlage.«
    »Sie starben, Khârn«, sagte
Angron. »Sie starben alle. Wir hatten einander geschworen, dass wir gemeinsam
gegen die Armeen der Höhenreiter kämpfen. Die Klippen von Desh'ea sollten das
Ende sein. Keine Windungen mehr im Seil. Für keinen von uns.« Seine Stimme war
nur noch ein Flüstern, das von Trauer getränkt war.
    »Ich sollte nicht hier sein.
Ich sollte nicht mehr atmen. Aber ich bin hier, und ich atme. Und dabei kann
ich nicht mal den Staub von Desh'ea aufheben, um mit einer schwarzen Windung an
sie zu erinnern. Warum hat euer Imperator mir das angetan, Khârn?«
    Der Frage folgte langes
Schweigen. Angron stand immer noch da, hatte den Kopf auf die Brust sinken
lassen und drückte seine Knöchel gegen die Stirn. Die Lichter warfen
eigenartige Schatten auf seinem Schädel, die mit Metall und Narben durchsetzt
waren.
    Khârn erhob sich, stand ein
wenig schwankend da, konnte sich aber auf den Beinen halten, ohne das
Gleichgewicht zu verlieren.
    »Ich weiß nicht, Sire, was der
Imperator Ihnen gesagt hat, aber wir ...« Angron wirbelte so abrupt herum, dass
Khârn zusammen-zuckte. Die Augen des Primarchen leuchteten, seine Zähne waren
zu sehen — aber nicht um ihn anzuknurren, sondern um breit und bösartig zu
grinsen.
    »Viel hat er nicht gesagt,
wirklich nicht. Denkst du, ich hätte ihn reden lassen? Denkst du das?« Angron
war wieder in Bewegung und ging unter der Lampe auf und ab, wobei sich sein
Kopf nach rechts und links bewegte. »Ich wusste, was geschehen war. Ich stand
dort und sah die Höhenreiter-Mörder, wie sie bei Desh'ea auf meine Brüder und
Schwestern zusteuerten. Ich wusste es, ich wusste es! Aaah!« Seine Hände
schossen so schnell nach vorn, um in die leere Luft zu fassen, dass sie vor
Khârns Augen verwischten.
    »Er hatte seine eigenen Brüder
bei sich, nicht wahr? Seine eigene Leibgarde. Alle in Gold gehüllt, spielten
sich auf wie Höhenreiter, obwohl ihre Füße genauso im Schmutz standen wie
meine. Und hielten ihre kleinen Klingen auf mich gerichtet!« Angron spie aus,
wirbelte herum und machte einen Satz auf Khârn zu, um ihn mit der offenen Hand
nach hinten zu stoßen. »Sie hatte ihre Waffen auf mich gerichtet! Auf mich! Sie
... sie ...« Er legte den Kopf in den Nacken, drückte die Handflächen an die
Schläfen, als könnte diese Berührung bewirken, dass seine überschäumenden
Gedanken nicht außer Kontrolle gerieten. Einen Moment lang stand er wie
erstarrt da, dann beugte er sich vor und schlug mit der Faust auf die
Steinplatte gleich neben Khârns Kopf, so dass dem kleine Splitter ins Gesicht
geschleudert wurden.
    »Einen brachte ich trotzdem
um«, fauchte er, richtete sich auf und
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