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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe
Autoren: Mike Lee
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gelang, eines Ihrer
Herzen wieder zum Schlagen zu bringen. Wie er das angestellt hat, kann sich
niemand so recht erklären. Es war irgendetwas aus dem Buch, das er mitgenommen
hatte, das habe ich mit eigenen Augen gesehen. Trotzdem haben Sie lange Zeit in
tiefem Koma gelegen, damit die Schäden heilen konnten, die Sie erlitten haben.«
    »Wie ... lange?«, fragte
Zahariel.
    »Acht Monate«, sagte der
Astartes. »Ich glaube, von mir abgesehen hat jeder längst vergessen, dass Sie
hier oben liegen.«
    Acht Monate, dachte Zahariel.
Die Zahl schien bedeutsam zu sein, aber er konnte sie nicht zuordnen.
Bruchstückhafte Bilder wirbelten durch seinen Kopf, aber je beharrlicher er
versuchte, eines von ihnen zu fassen zu bekommen, desto schneller verblassten
sie.
    »Ich ... habe ... geträumt.«
    Attias nickte. »Das hatte ich
auch erwartet.« Er ging um das Fußende des Betts herum, um sich zur schmalen
Zimmertür zu begeben. »Ich werde dem Meisterapothekarius Bescheid sagen, dass
Sie aufgewacht sind. Und ich werde Ihnen aus der Küche etwas zu essen bringen.
Ganz sicher sind Sie nach einem so langen Schlaf ausgehungert.«
    Der schädelgesichtige Astartes
verließ den Raum. Zahariel starrte zur Decke.
    »Ausgehungert«, wiederholte er.
Ja, das war er eindeutig.
     
    Gesichter kamen und gingen.
Attias brachte ihm etwas zu essen, das er zu sich nahm, als er das Bedürfnis
danach verspürte. Er ruhte sich aus, bewegte sich so wenig wie möglich und
versuchte, die bruchstückhaften Bilder in seinem Kopf zu ordnen. Der
Meisterapothekarius besuchte ihn oft und stellte ihm viele Fragen, auf die er
nur wenige Antworten liefern konnte. In der Nacht träumte er. Manchmal wachte
er in der Dunkelheit auf und sah, dass eine Gestalt mit hochgeschlagener Kapuze
in der offenen Tür stand und ihn anstarrte. Im Gegensatz zu allen anderen hatte
diese Gestalt ihm nichts zu sagen.
    Langsam aber sicher gelang es
ihm, die Puzzleteile seiner Erinnerung zusammenzufügen. Sein Sprachvermögen
kehrte zurück, dann erlangte er die Kontrolle über die Muskeln zurück.
    Als schließlich Luther
vorbeikam, um nach ihm zu sehen, da konnte er bereits sitzen und aus dem
schmalen Fenster zum Himmel sehen.
    Der Meister von Caliban
musterte ihn eine Zeit lang schweigend.
    »Wie fühlst du dich, Bruder?«,
fragte er schließlich.
    Zahariel dachte gründlich
darüber nach, dann antwortete er:
    »Geheilt.«
    »Freut mich zu hören«, meinte
Luther.
    »Es waren viele Monate, und es
gibt noch sehr viel zu erledigen.«
    »Was ist geschehen?«, wollte
Zahariel wissen und drehte sich so, dass er Luther ansehen konnte.
    Der verschränkte die Arme vor
der Brust und schürzte nachdenklich die Lippen. »Die Ordnung wurde
wiederhergestellt. Nachdem wir das Warp-Wesen geschlagen hatten, brachen die
untoten Diener dort zusammen, wo sie gerade standen oder gingen. So wie bei
Sigma Fünf-Eins-Sieben. Danach war es uns möglich, die Evakuierung
abzuschließen und die Bewohner in die höheren Ebenen der Arkologie umzusiedeln.
In der Norderwildnis herrscht seitdem Ruhe, auch wenn die Wartungscrews in den
Sub-Ebenen immer noch auf das eine oder andere Skelett stoßen.«
    »Und die Rebellion?«
    Luther zuckte mit den
Schultern. »Es gibt keine Rebellion. Die endete in der Bibliothek, als die
Lügen des Imperators ans Licht gebracht wurden. Zum Ende der Unruhen in der
Norderwildnis wurde deutlich, dass Meister Ramiel das einzige überlebende
Mitglied der Rebellenführer war. Lord Thuriel und Lord Malchai kamen im Lauf
des Tages ums Leben, allerdings nicht durch die Untoten, sondern allem Anschein
nach durch Lady Aleras Leute. Leider werden wir das nie mit Gewissheit sagen
können, weil Alera starb, als sie mit einem Suchtrupp die Sub-Ebenen aufsuchte,
um die terranischen Hexer ausfindig zu machen.«
    »Es tut mir leid, das zu
hören«, erwiderte Zahariel.
    »Und was ist mit den
Terranern?«
    »Die haben wir fast alle
festnehmen können«, berichtete Luther.
    »Die meisten ergaben sich ganz
ohne Widerstand, aber General Morten ist mit einigen seiner Leute entkommen.
Sie haben sich irgendwo aufs Land zurückgezogen, trotzdem werden wir sie früher
oder später finden. Allerdings haben wir im Moment Wichtigeres zu tun, als nach
ihnen zu suchen.«
    »Und das wäre?«
    Luther lächelte kühl. »Sicherzustellen,
dass Caliban eine vom Imperium befreite Welt bleibt.«
    »Das ist nicht möglich«,
widersprach Zahariel müde und schüttelte schwach den Kopf. »Das muss Ihnen doch
klar sein.
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