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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum
Autoren: Graham McNeill
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aufhält. Maximal ist darauf angewiesen, dass diese
Einrichtung geschützt ist, und Lord Caturix hat ihm sein Wort gegeben, dass wir
das erledigen werden.«
    Maven seufzte und ließ seinen
Knight dorthin marschieren, wo summende und funkensprühende Stromkabel aus dem
harten orangefarbenen Boden zum Vorschein kamen. Sie waren von den Servitoren
ausgegraben worden, um die maschinellen Bestandteile ihrer mitgenommenen Körper
zu speisen. Die Leichen der Technomaten und der Mechaniker, die man
hergeschickt hatte, um den Schaden zu beheben, lagen in ihrem eigenen Blut da,
das in der Hitze, die der in der Schlucht ein Stück entfernt liegende
Fusionsreaktor abstrahlte, bereits zu gerinnen begann.
    »Sehen Sie nach, ob sich da
draußen noch mehr rumtreiben, Cronus«, befahl Stator.
    »Üblicherweise sind sie in
größeren Rudeln unterwegs.«
    »Ja, Preceptor«, erwiderte der
und marschierte mit seinem Knight an den toten Servitoren vorbei und durch die
Lücke im Stacheldrahtzaun, der rund um den Reaktor verlief. Cronus führte seine
Maschine den felsigen Hang hinauf, um den Bereich hinter einer Felsgruppe
abzusuchen. Ein so großes Gerät wie einen Knight in so unwegsamem Gelände zu
manövrieren, kam schon einem Kunststück gleich, und Maven konnte nicht anders,
als das Geschick seines Bruders zu bewundern.
    Der Oberkörper von Fortis
Metallum drehte sich auf dem Taillengelenk herum, um sich Maven zuzuwenden,
und auch wenn er durch das rote Visier des Cockpits das Gesicht seines
Preceptors nicht sehen konnte, spürte er dennoch den ernsten, unerbittlichen
Blick, den der ihm durch die schwach leuchtenden Schlitze zuwarf.
    »Behalten Sie das Terrain
hinter uns im Auge, falls uns jemand entwischt ist«, befahl Stator, dessen
Stimme wieder so finster und starr wirkte wie die Haltung seiner Maschine.
»Sollte es ihnen gelungen sein, werden Sie dafür die Verantwortung tragen.«
    »Ja, Preceptor«, gab Maven
zurück. »Ich werde aufpassen.«
    Eine marsianische Weisheit
besagte, wenn ein Krieger und eine Maschine über lange Zeit miteinander
verbunden waren, eignete sich der eine vom anderen bestimmte Charakterzüge an. Fortis
Metallum war eine alte Maschine, dazu missmutig, abweisend und gänzlich
gnadenlos.
    Und damit passte sie perfekt zu
Stator.
    Maven war zahllosen
Titanlenkern begegnet, und nach einer Unterhaltung von nur wenigen Minuten ließ
sich mühelos feststellen, welche der Maschinen jeder von ihnen befehligte.
    Lenker eines Warhounds waren
aufbrausende, wolfsgleiche Draufgänger, wohingegen die Männer, die von den
haushohen Titanen aus kämpften, arrogante und egoistische Krieger waren, die
oftmals den Eindruck erweckten, dass sie für andere nur Verachtung übrighatten.
    Maven wusste, solcher Dünkel
war verzeihlich — es war nur natürlich, dass ein Mann nach einer Weile von sich
eingenommen war, wenn er sich so hoch über dem Schlachtfeld bewegte und über
solch erschreckende Zerstörungskraft verfügte. Außerdem handelte es sich dabei
um einen natürlichen Abwehrmechanismus, damit der Charakter der Maschine nicht
die Kontrolle über ihren Befehlshaber erlangen konnte.
    Er ließ seine Maschine mit
großem Geschick kehrtmachen, während er zusah, wie sich Stator abwandte und
Cronus durch das Loch im Sicherheitszaun nach draußen folgte.
    Ein Knight war deutlich kleiner
als ein Titan, doch was seine Konstruktion und Bedienung anging, stellte er
eine ebenbürtige Meisterleistung dar. Ein Titan verfügte über eine komplette
Crew, die sich um die Systeme kümmerte: ein Servitor für jedes Waffensystem, ein
Steuermann, der ihn lenkte, ein Tech-Priester, der sich dem kampflustigen
Herzen widmete, ein Moderati, der die Besatzung führte, und ein Princeps, der
die Befehle gab.
    Dagegen stellte ein Knight die
perfekte Verschmelzung aus Fleisch und Stahl dar, eine gewaltige
Kriegsmaschine, die von einem einzelnen Piloten gelenkt wurde — einem Krieger,
der das Selbstvertrauen besaß, diese Kräfte einzusetzen, und zugleich demütig
genug war zu wissen, dass er trotz dieser Kräfte nicht unbesiegbar war.
    Maven kehrte zum Reaktorkomplex
zurück und breitete das Auspex-Netz aus, um jeden wilden Servitor aufzuspüren,
der sich vom Rudel entfernt haben mochte, auch wenn er nicht das Gefühl hatte,
fündig zu werden. Und selbst wenn — welche Bedrohung stellten schon ein paar
Servitoren dar?
    Demolierte oder irreparabel
beschädigte Servitoren sowie jene, bei denen der gehirnchirurgische Eingriff nicht
angeschlagen hatte,
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