Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund
Autoren: Ben Counter
Vom Netzwerk:
hervor und
schloss sich an die zylindrische Konsole an, die aus dem Hangarboden nach oben
gekommen war. Nachdem er sich an das Gerät angeschlossen hatte, gab Kelbor-Hal
die codierte Sequenz ein, um den Start in die Wege zu leiten. Eine Reihe von
Symbolen flammte auf der Bedienfläche der Konsole auf, und dann hallte das
intensive Summen in der Startkammer wider.
    Dem führenden Magus Lorvax
Attemann — der zum erlesenen Kreis aus Akoluthen und anwesenden Diener gehörte,
die alle gekommen waren, um dem Start dieses Schiffs beizuwohnen — wurde die
Ehre zuteil, die erste Serie von Explosionen auszulösen, mit denen die
Verankerungen gesprengt wurde. Er tat es ohne jeden Anflug von Feierlichkeit.
    Eine Serie von Explosionen zog
sich wie eine feurige Naht seitlich am Dock entlang. Lastenkräne und ganze
Geflechte aus Gerüstelementen stürzten in die Finsternis, wo magnetische
Schlepper bereits darauf warteten, die Trümmer aufzusammeln.
    Große Platten zur
Strahlungsabschirmung hoben sich von der Schiffshülle, und die letzten
Rückstände in den Tankbarkassen entzündeten sich und verwandelten sich in
grelle Feuerbänder.
    Der Plasma-Antrieb dröhnte laut
und kehlig, und blaue Schwaden aus Feuer und Hitze versengten die Oberfläche
von Thule.
    Ein neuer Stern stieg in den
dunklen Himmel auf, so schrecklich und wunderbar, dass er sich jeder Beschreibung
entzog. Es war ein donnernder Metallgott, dem man Form gegeben hatte und der
mit seinem Zorn die Galaxis in Flammen tauchen würde.
    Endlich machte sich die Tosender
Abgrund auf den Weg. Während Kelbor-Hal zusah, wie das Schiff majestätisch
zum Firmament aufstieg, und das tiefe Wummern der Maschinen zur Kenntnis nahm,
rührte sich in ihm ein winziger Rest einer Gefühlsregung. Es war eine flüchtige
Wahrnehmung, fast nicht bestimmbar. Indem er auf interne Kogitatoren zugriff,
die eine Schnittstelle zu seinen persönlichen Gedächtnis-Engrammen herstellten,
stieß der Fabrikator-General auf die Bezeichnung für diese Regung.
    Sie lautete Ehrfurcht.
     
    Tief im Herzen von Thule
wartete das Drohnenschiff. Zu erreichen war es nur durch eine Reihe von
versteckten Tunnel und kaum bekannten Kammern. Während seines Anflugs hatten
die immer noch in ihre Arbeit vertieften Diener und Servitoren keine Notiz
davon genommen, da ihre Programmierung sicherstellte, dass sie sich ganz ihren
Aufgaben widmeten und sich durch nichts ablenken ließen. So konnte das Shuttle
langsam an ihnen vor-beifliegen, ohne dass jemand nach dem Zweck seiner
Anwesenheit fragte. Nachdem es sich seinen Weg durch Myriaden von Tunneln
gebahnt hatte, wartete es etliche Stunden angedockt in einem kleinen Vorraum,
der von der gewaltigen Schwerkraftmaschine im Kern des Asteroiden gespeist
wurde.
    Eine Stunde zuvor hatte die
persönliche Barkasse von Fabrikator-General Kelbor-Hal die Station verlassen,
womit der Leiter des Mechanicums es seinem Untergebenen Magos Epsolon überließ,
die Aufräumarbeiten nach dem Start der Tosender Abgrund zu organisieren.
Diese Barkasse sollte das letzte Schiff sein, das Thule verließ.
    Im Voraus programmierte
Aktivierungsprotokolle erwachten plötzlich in dem Servitorpiloten zum Leben,
der mit seinem Drohnenshuttle eng verbunden war. Verschiedene chemische Stoffe,
die im Körper des Servitorpiloten getrennt voneinander untergebracht waren,
vermischten sich, als sie alle in eine einzelne Kammer geleitet wurden. Sobald
diese für sich genommen harmlosen Chemikalien miteinander kombiniert wurden,
ergaben sie eine hochexplosive Lösung, die ungeheure Zerstörungskraft besaß.
Nur eine Sekunde, nachdem sich die Substanzen vollständig vermischt hatten,
entfesselte eine kleine brennbare Ladung ihre brutale Gewalt. Der daraus
entstehende Feuersturm erfasste das Schiff und breitete sich aus, die Flammen
jagten durch die Tunnel und durch Zugangsschächte, wo sie die Diener auf der
Stelle verkohlten. Als das Feuer die Schwerkraftmaschine erreichte, setzten die
ersten Explosionen eine unaufhaltsame Kettenreaktion in Gang. Von da an dauerte
es bloß ein paar Minuten, bis der Asteroid in brennende Bruchstücke zerrissen
wurde. Niemandem blieb Zeit, sich in Sicherheit zu bringen, es gab keine
Überlebenden.
    Alle Adepten, Servitoren und
Diener verbrannten zu Asche.
    Das Trümmerfeld würde sich
großflächig ausbreiten, doch der Asteroid war weit genug entfernt und befand
sich am äußersten Punkt seines hufeisenförmigen Orbits, um für Jupiter keine
Gefahr darzustellen. Seine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher