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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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marschierten durch einen
breiten Korridor mit Wänden aus blassem, kühlem Marmor, gesäumt von hohen
Onyxsäulen, in deren Oberfläche goldene Lettern eingelegt waren. Sie
berichteten von den gewonnenen Schlachten und vom erlangten Ruhm während des
Großen Kreuzzugs. Die Stolz des Imperators war Fulgrims Vermächtnis an
die Zukunft, die Wände erzählten die in die Knochen des Schiffs eingeschnitzte
Geschichte des Imperiums.
    Statuen von Helden der Legion
säumten den Weg ebenso wie in Gold gerahmte Kunstwerke der Memoratoren der
Expedition, die etwas dringend benötigte Farbe in den kalten Raum brachten.
    »Sind wir in Eile?«, fragte
Lycaon, dessen auf Hochglanz polierte Rüstung nicht annähernd so prahlerisch war
wie die des Ersten Hauptmanns. »Ich dachte, Lord Fulgrim hätte gesagt, er würde
Ihr Eintreffen abwarten, bevor er sich zum weiteren Vorgehen der Expedition äußert.«
    »Das ist richtig«, gab Julius
zurück, ging jedoch zum Erstaunen seiner Träger noch etwas schneller. »Aber wenn
wir tun wollen, was er von uns verlangt, dann möchte ich lieber so früh wie
möglich nach Achtundzwanzig Drei aufbrechen. Einen Monat, Lycaon! Er will, dass
Laeran spätestens in einem Monat unterworfen ist!«
    »Die Männer sind bereit«,
versicherte ihm Lycaon.
    »Wir können das schaffen.«
    »Ich zweifle nicht daran, dass
wir es schaffen können, Lycaon, doch der Preis dafür wird sehr hoch sein.
Vielleicht sogar zu hoch.«
    »Die Stormbirds stehen bereit,
und wir warten nur auf ein Wort von Ihnen, damit sie Laeran anfliegen können«
    »Ich weiß.« Julius nickte
knapp. »Aber wir müssen erst den Befehl des Primarchen abwarten, bevor wir starten
können.«
    »Auch wenn Hauptmann Demeters
Speerspitze bereits gestartet ist?«, hakte Lycaon nach, als sie an den Emperors
Children vorbeigingen, die mit goldenen pilum -Speeren bewaffnet in
regelmäßigen Abständen den Weg säumten. Zwar standen sie so reglos da wie
Statuen, doch das intensive Potenzial, zur Gewalt zu greifen, das in der Brust
eines jeden Astartes-Kriegers schlug, war ihnen deutlich anzusehen.
    »Selbst unter diesem
Gesichtspunkt«, gab Julius zurück, »wäre es unhöflich, den Feldzug zu beginnen,
ohne sich mit den anderen Offizieren der Expedition zu beratschlagen. Daher
wird die Speerspitze mehr als eine Vorausstreitmacht angesehen, weniger als die
erste Angriffswelle eines Feldzugs.« Lycaon zuckte mit den Schultern und
schüttelte den Kopf.
    »Was kümmern uns die Gefühle
der Expedition? Der Primarch befiehlt, und das macht er so, wie er es für richtig
hält. Das ist nur angemessen.«
    Zwar war er Lycaons Meinung,
dennoch antwortete Julius nicht, verärgert darüber, dass nicht er die Krieger auf
dem Planeten unter ihnen anführen konnte. Er hatte sich die ersten Kom-Berichte
von Solomon und Marius angehört, die in diesem Augenblick in schwere Gefechte
verwickelt waren, um die als Atoll 19 bezeichnete schwebende Landmasse zu
sichern. Mit dem Eingang jeder neuen Meldung über die erlittenen Verluste wurde
seine Wut noch etwas größer.
    Aber sein Primarch hatte
angeordnet, dass er beim Kriegsrat anwesend sein sollte, bei dem bekanntgegeben
würde, wie die 28. Expedition den Krieg gegen diese nichtmenschliche Spezies zu
führen hatte. Es war ein Befehl, dem man sich nicht widersetzte.
    Julius wusste längst, was Lord
Fulgrim den Seniorkommandanten der Flotte vorzustellen gedachte, und die
Kühnheit und Dimension dieses Plans ließ ihm auch jetzt noch den Atem stocken.
Man musste nicht der Erste Hauptmann der Emperors Children sein, um die Reaktionen
der anderen einschätzen zu können.
    »Genug geredet, Lycaon, wir
sind da«, sagte er, als er vor sich das große Phönix-Portal sah, ein riesiges
bronzenes Portal, das den Imperator zeigte, wie er Fulgrim symbolisch den
Imperialen Adler überreicht. Der Adler war das Symbol des Imperators, und er
hatte bestimmt, dass einzig Fulgrims Legion dieses Tier auf der Rüstung tragen
durfte, um so zu demonstrieren, welches Ansehen diese Legion genoss. Die Ehre,
die den Emperors Children damit zuteil wurde, war schlicht unermesslich. Als
Julius das Portal vor sich sah, schwoll seine Brust vor Stolz an. Fast
reflexartig hob er die Hand, um den Adler auf seiner Rüstung zu berühren.
    Vor dem Portal standen weitere
Wachen, die sich tief verbeugten, als sich Julius ihnen näherte. Sie stießen ihre
Speere auf den Boden, während sich die Bronze blätter des Portals vor ihm zu
teilen begannen. Durch den
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