Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 02 - Falsche Götter

DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch
Vom Netzwerk:
durch die niedri gen Korridore.
    Es gab keine Ecke des Titans, die Jonah nich kannte.
Jeden Gang, jede Luke und jedes Geheim nis des alten Mädchens — Jonah kannte sie alle.
    Nicht einmal
Titus und Princeps Turnet kannten Dies Irae so gut wie
er.
    Er erreichte das Ende eines schmalen Korridors und näherte sich einer dicken Eisentür, die von zwei Sol daten in poliertem schwarzen Brustharnisch über sil bernen Kettenhemden bewacht wurden. Beide trugen eine Maske in der Form des Totenkopfes der Legio und waren mit einem kurzen Schockstab und einer gehalfterten
Schockpistole bewaffnet. Sie spannten sich, als er in Sicht kam, lockerten sich dann aber wieder, als sie
ihn erkannten.
    Jonah nickte ihnen zu und sagte: »Moderati Primus unterwegs von den unteren zu den mittleren Sektio nen.«
    Der eine Soldat nickte und zeigte auf ein glänzend schwarzes Paneel neben der Tür, während der andere seine Pistole zog. Die Mündung leuchtete leicht, und zwei silberne Stahlzangen ragten bedrohlich daraus her vor, zwischen denen blaue Funken sprangen.
    Lichtbö gen
konnten daraus hervorschießen und einem in einem Energieblitz das Fleisch von den Knochen sengen, aber
die Waffe konnte in der Enge des Titans keine gefähr lichen Querschläger erzeugen.
    Jonah drückte die Handfläche auf das Paneel und wartete, während ein gelber Strahl seine Hand abtastete. Ein Licht über der Tür blinkte grün, und der nächste Sol dat beugte sich herüber und drehte an einem Lukenrad, das die Tür öffnete.
    »Danke«, sagte Jonah und ging hindurch zu einer der Wendeltreppen, die im Bein des Titans nach oben führ ten. Die schmalen Treppenstufen aus Eisengeflecht wan den sich um dicke Faserbündelmuskeln und pulsierende Stromkabel, die in flimmernde Energiefelder gehüllt waren, doch Jonah beachtete sie nicht, da er ganz auf
seinen rebellierenden Magen konzentriert war, während er die heiße, stickige Treppe erklomm. Auf halbem Weg musste er innehalten, um zu verschnaufen. Er wischte sich mit dem Handrücken über die verschwitzte Stirn und erreichte die nächste Ebene.
    Hier oben war es kühler, da starke Einheiten zur Wär merückführung die durch das Ablassen von Plasmaga sen aus dem Reaktor erzeugte Hitze verteilten. Kapuze tragende Adepten des Mechanicums standen vor fla ckernden Kontrollpaneelen und bauten langsam die Plasmastufen im Reaktor auf. Besatzungsmitglieder be gegneten ihm und salutierten. Dies Iraes Besatzung be stand aus fähigen Männer, und das mussten sie auch sein
— Princeps Turnet hätte sie andernfalls nicht aus gewählt. Alle Männer und Frauen an Bord des Titans waren aufgrund ihrer Fachkenntnisse und Hingabe per sönlich ausgesucht worden.
    Schließlich erreichte Jonah die Moderati-Gemächer im Herzen des Titans und schob seinen Authentifikator in den Schlitz neben der Tür.
    »Moderati Primus Jonah Aruken«, sagte er.
    Das Schloss klickte, und die Tür öffnete sich mit einem Glockenton. Dahinter wartete eine strahlende Kuppel kammer mit gerundeten Wänden aus glänzendem Me tall und einem halben Dutzend gleichmäßig über die Decke verteilten Öffnungen.
    Jonah blieb in der Mitte des Raums stehen und sag te: »Kommandobrücke, Moderati Primus, Jonah Aru ken.«
    Der Boden flimmerte und kräuselte sich wie Quecksil ber, als sich eine perfekte, kreisrunde Scheibe aus
einem spiegelartigen Metall unter seinen Füßen bildete und ihn von unten anhob. Die dünne Scheibe stieg, und Jonah schob sich die Transportröhre entlang durch ein Loch in der Decke dem höchsten Punkt des Titans entgegen. Die Wände der Röhre leuchteten in ihrem eigenen inneren Licht, und Jonah unterdrückte ein Gähnen, als die sil berne Scheibe anhielt und er das Kommandodeck be trat.
    Das Innere des Kopfbereichs des Dies Irae war weit läufig und quaderförmig. Im Boden gab es beiderseits des Hauptgangs Vertiefungen, wo Kapuze tragende Ad epten und Servitoren über direkte Schnittstellen mit den Kernfunktionen
der kolossalen Maschine verbunden waren.
    »Und wie geht es uns so an diesem wunderbaren Morgen?«, fragte er. »Sind Sie bereit, den Kampf wieder einmal zu den Heiden zu tragen?«
    Wie üblich bekam er keine Antwort, und Jonah schüt telte lächelnd den Kopf, als er in den vorderen Bereich der Brücke ging. Er spürte bereits, wie sein Kater beim Gedanken der Verschmelzung mit der Kommando- Schnittstelle nachließ. Drei Polstersessel besetzten ein erhöhtes Podium
vor dem leuchtend grünen Taktik- Bildschirm. Dicke Bündel isolierter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher