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Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Des Teufels Plan: Thriller (German Edition)
Autoren: Stephen Leather
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Bauch nur um Haaresbreite, zerfetzte aber seinen Ärmel. Das Ungeheuer riss sein Maul auf, und Nightingale sah Reihen spitzer Zähne und eine von Schuppen bedeckte, gespaltene Zunge. Dann zog ein Schwaden stinkenden Qualms über ihn weg.
    » Wie schon gesagt, red du nur « , sagte Nightingale. » Dieser Ort hier existiert gar nicht. Ich bin im Nirgendwann. Weder hier noch dort. Du kannst mir also nichts anhaben. « Er schaute zu dem Ungeheuer hoch, und seine Augen tränten vom Schwefeldampf seines Atems. » Falls ich mich irre, tu, was du willst, und tu es gleich. Mir ist es inzwischen egal. «
    Das Ungeheuer brüllte auf, und eine Wolke gelben Rauchs umfing Nightingale. Wieder schlug die riesige Klaue nach ihm und verfehlte sein Gesicht nur um Zentimeter, doch Nightingale lächelte, denn er wusste, dass er recht hatte.
    » Leck mich am Arsch « , sagte er und drehte Lucifuge Rofocale den Rücken zu. » Wir sehen uns in der Hölle. Oder auch nicht. «
    Wieder wurde alles weiß, und Nightingale war allein. Die Zeit verging.
    Oder verging nicht.

88
    » Mr. Nightingale? «
    » Ja? «
    Es war nichts zu sehen. Alles war in Weiß gehüllt. Oder in die Abwesenheit von Weiß. Dann stand Mrs. Steadman schwarz gekleidet vor ihm und lächelte ihn gütig an.
    » Es ist eine Entscheidung gefallen. «
    » Ja? «
    » Sie werden zurückkehren. «
    » Wohin? «
    » Dorthin, wo Sie vorher waren. «
    » Und was geschieht dann? «
    » Das liegt bei Ihnen. «
    » Und wem gehört meine Seele? «
    » Ihnen selbst. « Sie lächelte. » Geben Sie diesmal besser auf sie Acht. «
    » Mrs. Steadman? «
    » Ja? «
    » Danke. «
    » Es ist nicht nötig, mir zu danken, Mr. Nightingale. Leben Sie wohl. «
    » Leben Sie wohl, Mrs. Steadman. «

89
    Nightingale stürzte. Der Wind riss an seinen Haaren und brauste in seinen Ohren. Er sah Sophie, und er sah Hoyle, der einen Fuß auf einen großen Pflanzenkübel gestellt hatte und gerade vom Nachbarbalkon aus losspringen wollte. Die Zeit schien stillzustehen. Hoyles Augen waren weit aufgerissen, und die rechte Hand hatte er mit gespreizten Fingern vor sich ausgestreckt. Unmittelbar unter Nightingale küsste Sophie ihre Puppe auf den Kopf. Ihre Beine ragten unter dem Balkongeländer hervor.
    Er verdrehte sich in der Luft und streckte die rechte Hand aus. Hoyle rannte mit vorgereckten Armen über den Balkon.
    Nightingale stieß Sophie mit der rechten Hand zurück, als Hoyle gerade bei ihr ankam. Sie fiel rückwärts in seine Arme.
    Nightingale krachte so heftig gegen das Geländer, dass er keine Luft mehr bekam, aber es gelang ihm, sich mit beiden Händen festzuhalten.
    Hoyle setzte Sophie auf den Boden und eilte zum Geländer. Er reckte sich hinüber, packte Nightingale beim Kragen und zerrte ihn hinauf. Nightingales Hush Puppies scharrten über die Mauer, dann purzelte er übers Geländer und brach keuchend auf der Terrasse zusammen.
    Sophie saß mit dem Rücken zur Wand. » Es tut mir leid « , sagte sie.
    » Keine Sorge « , krächzte Nightingale. » Es braucht dir nicht leid zu tun. «
    » Verdammt, Jack, zieh nie wieder so einen Stunt durch « , sagte Hoyle.
    » Kommt nicht wieder vor « , antwortete Nightingale und drehte sich auf den Rücken. Er fuhr Sophie durchs Haar. » Alles in Ordnung, Sophie? «
    Sophie nickte, erwiderte aber nichts. Sie begann, leise zu schluchzen.
    » Jetzt ist es gut « , sagte Nightingale.
    Hoyle nahm Sophie auf den Arm und drückte sie an sich.
    » Nein « , schluchzte sie. » Das ist es nicht. «
    Nightingale stand auf und klopfte sich den Staub ab. Hoyle blickte ihn über Sophies Kopf hinweg an. » Sozialdienst « , formte Nightingale mit den Lippen, und Hoyle nickte.
    Während Hoyle sich um Sophie kümmerte, nahm Nightingale die Treppe zum Erdgeschoss. Sobald er draußen war, steckte er sich eine Zigarette an.
    Colin Duggan stand bei einem Streifenwagen und redete in sein Funkgerät. Er beendete das Gespräch, als Nightingale zu ihm trat. » Bitte sag mir, dass das nicht du warst, der da oben Batman gespielt hat « , sagte er.
    Nightingale hielt ihm sein Päckchen Marlboro hin, und Duggan nahm eine heraus. » Ende gut, alles gut « , erwiderte Nightingale und steckte ihm die Zigarette an.
    » Dem Mädchen geht es gut? «
    Nightingale schüttelte den Kopf. » Nein. Robbie bringt sie zum Sozialdienst. «
    » Was ist mit dem Vater? «
    » Ihr solltet ihn jetzt abholen. Und die Mutter einsammeln. «
    Duggan nickte. » Das eben am Funkgerät war Chalmers. Er möchte,
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