Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Zorn Des Skorpions

Der Zorn Des Skorpions

Titel: Der Zorn Des Skorpions
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
plätschert, und es dauert bedeutend länger, doch die zusätzliche halbe Meile ist der Mühe wert. Nicht nur, damit ich den schwachsinnigen Cops die Spurensuche erschwere, sondern auch, weil Detective Pescoli so noch länger der eisigen Luft ausgesetzt ist, die ihr tief in die Knochen kriecht. So wird sie eher bereit sein, Hilfe anzunehmen, gleichgültig, von wem. Auch wenn sie wachsam sein wird.
    Ich glaube nicht daran, dass sie den Unfall überlebt hat und aus dem Wagen entkommen oder gar geflüchtet ist, nicht, nachdem ich gesehen und gehört habe, wie schwer der Jeep bei seinem Sturz vom Felsen beschädigt wurde. Doch selbst wenn ein Wunder geschieht und ihre Verletzungen es zulassen sollten, dass sie sich befreien und aus dem Wrack kriechen konnte, bin ich vorbereitet.
    Bei dem Gedanken spüre ich den Adrenalinstoß in meinem Blut. Ich jage seit jeher gern, pirsche mich an meine Beute heran, teste mein Geschick an den würdigsten Gegnern.
    Ich lächle unter meiner Neopren-Skimütze und bin mir bewusst, dass Regan Pescoli ganz sicher eine würdige Gegnerin ist.
    Lauf doch,
denke ich, und die Finger meiner rechten behandschuhten Hand spannen sich um mein Gewehr.
Lauf nur wie der Teufel, Regan Pescoli! Du wirst mir nicht entkommen.
     
    Pescoli bekam kaum Luft. Ihre Lunge war wie zugeschnürt, so furchtbar eng. Und die Schmerzen …
    Sie hatte das Gefühl, als würde das gesamte Gewicht des zerbeulten Jeeps auf ihrem Körper lasten, ihre Muskeln quetschen, ihr die Luft aus den Lungen, das Leben aus dem Körper drücken.
    Werde jetzt nur nicht theatralisch, Regan! Raus hier! Auf der Stelle! Rette dich!
    Du weißt, was hier vorgeht, und das bedeutet nichts Gutes. Nein, es sieht äußerst böse für dich aus.
    Verzweifelt versuchte sie, den Sicherheitsgurt zu lösen und den verflixten Airbag von ihrem Gesicht zu schieben. Schmerz schnitt durch ihre Schulter, und sie schrie gequält auf.
    Während ihr Körper sonst auf jeden Befehl prompt reagiert hatte, war sie nun völlig hilflos.
    Los, los! Dir bleibt nicht viel Zeit!
    Sie wusste, dass er in diesem Moment dort draußen war. Sie konnte seine Nähe förmlich spüren.
    Begriff, dass er in unerschütterlicher tödlicher Absicht näher kam.
    Grundgütiger, beweg dich, Pescoli, nichts wie raus hier!
    Sie hielt den Atem an, biss gegen den Schmerz die Zähne zusammen, zwängte die Finger in den Zwischenraum zwischen den Sitzen und drückte mit aller Kraft auf die Taste, die den Gurt löste.
    Klick.
    Endlich! Wenn sie jetzt irgendwie die eingedrückte Tür aufstoßen oder durch die Frontscheibe kriechen könnte … Doch nichts geschah, der Gurt ließ sich nicht öffnen.
    Wie bitte? Nein!
    Sie versuchte es noch einmal.
    Wieder hörte sie das metallische Klicken der Verriegelung, aber das Ding klemmte. Genauso wie das Schloss ihres Gewehrhalters.
    In panischer Angst versuchte sie es immer und immer wieder, verzog vor Schmerzen das Gesicht, fürchtete, dass der Mörder jeden Augenblick auftauchte, was das Ende vom Lied wäre. Ihr Ende.
    Nicht aufgeben! Noch ist Zeit!
    Das Blut, das aus einer Schnittwunde an ihrer Schläfe rann, gefror auf ihrer Haut, und sie zitterte, ihre Zähne klapperten. Wind und Schnee stürmten durch die zersplitterte Frontscheibe, und trotzdem lief ihr vor Angst der Schweiß über den Rücken.
    Regan rechnete jetzt jede Sekunde damit, dass der Perverse auftauchte.
    Nein, du bist kein wehrloses Opfer! Nichts wie raus aus diesem Fahrzeug!
    Wenn sie doch bloß den Polizeifunk einschalten oder ihr Handy greifen könnte oder …
    Noch einmal versuchte sie, den Sicherheitsgurt zu lösen, und musste einsehen, dass es sinnlos war, die verdammte Schnalle klemmte. Zum Teufel! Sie musste den Gurt durchschneiden … aber womit? Sie tastete die Konsole ab, versuchte, den Deckel zu öffnen, doch auch der klemmte. »Ach, nein«, fauchte sie leise und zwängte einen Finger in die Öffnung … In der linken Hand hielt sie immer noch die Waffe. In ihrer Hosentasche steckte ein Taschenmesser mit gezahnter Klinge. Wenn sie es nur irgendwie greifen könnte … oder das Funkgerät … oder ihr Handy … oder ihr Notrufgerät. Doch sie war nicht im Dienst, und deshalb lag das kleine Funkgerät, das sie manchmal an der Schulter trug, irgendwo auf dem Rücksitz. Sie hatte nicht gedacht, dass sie es bei ihrer Konfrontation mit Luke brauchen würde.
    Verbissen versuchte sie, ihre Finger in ihre Hosentasche zu zwängen, um das Messer herauszuziehen, das den Sicherheitsgurt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher