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Der Zirkel Des Daemons

Titel: Der Zirkel Des Daemons
Autoren: Sarah Rees Brennan
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würdest, ihn zu verfolgen. Ich wusste, dass ich dafür sorgen musste, dass kein Magier ihm jemals wieder etwas antun könnte. Ich habe das Dämonenmal auf mich genommen, weil ich mir sicher war, dass er mir bei der Jagd auf die Magier helfen würde. Du glaubst, du hättest ihn gefangen, stimmt’s? Falsch. Ich habe ihn in dein verdammtes Haus und in deinen verdammten magischen Kreis gebracht. Ich habe diese Entscheidung getroffen!«
    Er machte einen Schritt auf Black Arthur zu, der nur darauf wartete, dass Alan sich für einen Moment ablenken ließ. Alan war nur ein einzelner Mensch, der von einem Haufen Magier bedrängt wurde, und Nick konnte dieses triumphierende Strahlen auf seinem Gesicht einfach nicht begreifen.
    Alans Worte und seine Miene schienen Arthur zur Raserei zu bringen. »Und warum? Wofür das alles?«
    »Damit ich das tun kann, was ich jetzt tun werde«, sagte Alan ruhig und fuhr dann mit klarer Stimme fort: »Ich rufe denjenigen, dem ich den Namen Nicholas Ryves gegeben habe.«
    Seine Worte schockierten die Magier so sehr, dass
die Magie in ihren Händen zum Stillstand kam und der Raum wieder fast völlig der Dunkelheit überantwortet wurde. Diese wurde nur durchbrochen von zwei nervös knisternden Blitzen, die zwischen Black Arthurs Handflächen zuckten.
    »Was tust du da?«, schrie er Alan an. »So ruft man nicht Dämonen an. Du musst sie bei ihrem richtigen Namen nennen!«
    »Du bist ein Narr!«, schrie Alan zurück. »Dein ganzes Leben hast du mit Dämonen zu tun gehabt und trotzdem hast du nichts begriffen. Warum sollten Dämonen richtige Namen haben? Sie haben ja nicht mal eine Sprache. Das ist nicht der Grund, warum sie sich beschwören lassen. Sie antworten nicht, weil sie an irgendeinen Namen glauben. Sie antworten, weil du daran glaubst! Ich rufe denjenigen, den du Hnikarr nennst. Ich rufe denjenigen, den ich meinen Bruder nenne. Ich rufe Nicholas Ryves!«
    Alan war kein Tänzer. Es hätte eigentlich nicht funktionieren dürfen, aber Nick befand sich bereits in einem Beschwörungskreis, erschaffen von Magiern, ein Kreis, der sich auf die Macht des wahren, ursprünglichen Kreises des Zirkels des Obsidian berief, den man von Exeter nach London geschafft hatte.
    Alles lief genau so, wie Alan es geplant hatte.
    Der magische Kreis verengte sich, als ob die Wände, die Nick weder sehen noch durchbrechen konnte, näher rücken würden. Aber es war mehr als das. Er fühlte sich, als ob er die ganze Zeit in Fesseln gestanden hätte, festgebunden mit Dutzenden von Stahlseilen, die ihm aber erst
jetzt, da sie sich strafften, überhaupt bewusst wurden. Sie hielten ihn an den Hand- und Fußgelenken, wickelten sich um seinen Kopf. Einen Augenblick lang kam er sich wie eine Marionette vor, und seine Kehle wurde eng, als ob er durch eine Kette gewürgt würde.
    Er erinnerte sich an Merris Cromwell, die gesagt hatte: Exorzismus bedeutet, einen Dämon beim Namen zu nennen und ihm Befehle zu erteilen.
    Das, was Nick empfand, war nicht gänzlich unangenehm. Jetzt da seine ganze Macht beschworen worden war, spürte er sie durch seinen Körper strömen. Sein ganzer Leib kribbelte, wie wenn Adrenalin durch seine Adern schießen würde, und überall entlang der Linien des Beschwörungskreises erhob sich die Magie.
    Er schaute Alan an, und ihre Augen trafen sich über einem Meer aus weißem magischem Feuer, glitzernd wie Schnee und flackernd wie Kerzenlicht.
    So leise wie das Knistern von Flammen fragte Nick: »Was befiehlst du?«
    Und im Stillen dachte er: Befiehl mir, sie zu töten!
    Er wandte den Kopf, als er Arthurs raue und verzweifelte Stimme vernahm: »Was wirst du tun?«
    Diese Stimme stürzte Nick in Verwirrung. Er glaubte nicht, dass Arthur eine solche Verzweiflung empfinden würde, wenn er nur Angst um sein armseliges Leben hätte. Dazu war er viel zu arrogant. Blieb nur die Frage: Was glaubte Arthur, dass Alan vorhatte?
    Arthur schlich wie eine Raubkatze auf Alan zu, betrügerisch langsam und jederzeit bereit für einen Angriff.
    »Es ist mir egal, was du von mir denkst«, sagte er jetzt, mit einem Mal flehentlich. »Aber tue es nicht! Keiner von uns würde so etwas wagen. Du hast keine Ahnung, wozu diese Kreaturen fähig sind. Du würdest die ganze Welt verdammen.«
    Es gab etwas, das jeder, der mit Dämonen zu tun hatte, wusste. Magier beschworen sie in Kreise oder in Körper, hielten sie dort fest und sorgten dafür, dass ihre Magie begrenzt blieb. Nicht einmal ein Magier würde es wagen, einen
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