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Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore

Titel: Der Zauber Von Avalon 02 - Im Schatten der Lichtertore
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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etwas, das noch lange verweilen würde.
    Sie lösten sich voneinander, Tamwyn steckte das halb fertige Instrument wieder in seinen Beutel und schlang den Riemen um seine Schultern. Er hielt den Stab und schaute Elli ein letztes Mal an. Dann drehte er sich wortlos um und verschwand in den wirbelnden Dünsten.

Epilog
Das Gespenst
    K omm schon, du Faulpelz, wach auf!«
    Nuics Stimme drang durch die magische Decke, die Elli immer noch umhüllte, aber wach wurde sie nicht davon. Der Maryth, der sich jetzt sehr ungeduldig rot gefärbt hatte, schüttelte sie wieder.
    Plötzlich fuhr sie auf und hob den Kopf vom weichen, dunstigen Wolkenkissen. »Tamwyn?«, fragte sie und erwartete halb, ihn zu sehen.
    »Nein«, knurrte Nuic. »Nur ich, der hässliche alte Griesgram. Jetzt wach auf, sei so gut.«
    »Na schön«, stöhnte sie und schüttelte die Benommenheit aus ihrem Kopf. Feuchtigkeit von der Wolke, die ihre Locken völlig durchtränkt hatte, sprühte auf Nuic herunter.
    »Versuch nicht, mich mit einer Dusche aufzuheitern, Elliryanna. Es ist höchste Zeit, dass du aufstehst. Und dass wir entscheiden, was wir tun.«
    Plötzlich erinnerte sie sich. Der Barde. Der Museo. Und diese wilde Idee vom Ritt auf dem Wind.
    »Wo ist der Barde?« Sie blinzelte mit den immer noch schläfrigen Augen.
    »Fort«, antwortete Nuic. »Zweifellos ist er von der Wolke gesprungen, während wir schliefen. Er könnte inzwischen in einem anderen Reich sein.«
    Sie schaute ihn an. »Glaubst du wirklich, dass man das machen kann?« Sie drehte den Hals und beobachtete ein paar Nebelschwaden, kaum fester als die Luft, die am Wolkenrand vorbeischwebten.
    »Ich weiß nicht.« Der Maryth betrachtete sie prüfend aus seinen feuchten violetten Augen. »Aber vielleicht ist es möglich. Und es wäre sehr viel schneller, als auf diesem flaumigen Boot zu segeln und zu hoffen, dass wir irgendwann irgendwo landen. Inzwischen kannst du dich darauf verlassen, dass unsere Feinde nicht nur herumsitzen! Rhita Gawr bereitet mit aller Kraft sich, seine Verbündeten – und diesen Kristall – darauf vor, Avalon zu erobern.«
    Sie wickelte sich eine ihrer langen Locken um den Finger. »Glaubst du wirklich, wir könnten auf dem Wind bis nach Schattenwurzel reiten?«
    Auf Nuics Haut wurden grüne Adern sichtbar, die gleiche Farbe hatte der Galator um seine Mitte. »Ich weiß es nicht, Elliryanna. Aber ich glaube, wir sollten es versuchen. Wir haben so wenig Zeit! Und die Macht unserer beiden Kristalle ist unergründlich.«
    Sie sah ihn stirnrunzelnd an. »Nuic, du bist angeblich der Vernünftigere. Aber du klingst so töricht wie
ich
, bei allen Abgründen Avalons! Oder wie dieser Barde mit dem närrischen Bart.«
    Sie schürzte nachdenklich die Lippen. »Was glaubst du, wer er ist? Das, was er sagt, oder mehr?«
    »Hmmmpff, ich weiß nicht, aber eins kann ich dir sagen.«
    »Was?«
    »Er scheint viel herumzukommen. An einem Tag in Waldwurzel, am nächsten in Luftwurzel. Fast als ob
. . .
«
    »
. . .
er auf dem Wind reiten würde«, ergänzte Elli.
    »Nun gut«, sagte sie schließlich, es klang fest entschlossen. »Zeit, dass wir von einer Wolke springen.«
    »Und sehen«, fügte Nuic ernst hinzu, »welcher Wind daherweht.«
    ***
    Langsam hob Scree den Kopf.
    Ein schwefelhaltiger Wind blies über den verkohlten vulkanischen Kamm und bestäubte ihn mit Asche, während er auf die Frau mit dem kastanienbraunen Haar hinabschaute, die tot in seinen Armen lag. Die gefallene Führerin des Bram Kaie Clans. Die Mutter seines Sohns.
    »Des Sohns, den ich selbst getötet habe«, murmelte Scree und schmeckte etwas viel Bittereres als die Vulkanasche auf der Zunge.
    Sein Blick wanderte von Queens leblosem Gesicht zu der tiefen Wunde in ihrer Seite und dann zu seinen eigenen blutbefleckten Füßen. Er wusste nicht, ob es sein Blut war, das von Queen oder von dem jungen Krieger, den er getötet hatte. Er wusste nur, dass er es nie wirklich abwaschen könnte.
    Sein Gesicht wurde grimmig. Dieser junge Krieger warbrutal, arrogant und rücksichtslos gewesen. Und ein Mörder – von Unschuldigen wie Arc-kaya. Aber auch in dieser grausamen Bö vom Wind des Schicksals war er Screes eigener Sohn.
    Er hörte Geräusche und drehte sich um. Dorfbewohner kamen zusammen – sie verließen ihre Nester, stiegen von Treppen und Statuen herunter, auf denen sie den Kampf verfolgt hatten. Neuankömmlinge eilten durch die obsidiangepflasterten Straßen, zogen ihre Freunde mit sich und trugen ihre kleinen
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