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Der Wald der Könige

Der Wald der Könige

Titel: Der Wald der Könige
Autoren: Edward Rutherfurd
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unseres Herrn, eingehen wirst, verspreche ich dir, dir überallhin zu folgen, selbst in die Feuer der Hölle und in den tiefsten Abgrund, und zwar tausendmal und mit Freuden.
    Dein dich liebender Gatte Wyndham.«
     
    »Nun«, murmelte Mrs. Totton. »Aber, aber.«
     
     
    Dottie Pride erwachte schon vor Morgengrauen. Das Gefühl war da. Das Prickeln. Heute würde sie ihren Bericht fertig stellen.
    Sie konnte nicht mehr schlafen. Also stand sie auf, zog sich an und stieg die schwach beleuchtete Treppe von Albion Park hinunter zur großen Eingangstür. Der Kies knirschte unter ihren Füßen. Da sie befürchtete, die anderen Gäste zu wecken, schlich sie sich über den Rasen zum Tor.
    Es war ziemlich kühl, doch sie spürte die Kälte nicht. Ohne zu wissen, warum, ging sie die Straße hinauf nach Oakley. Das ganze Dorf schlief. Keine Menschenseele war zu sehen. Dottie erreichte die Wiese mit dem eingezäunten Kricketplatz, den sie im Dämmerlicht kaum erkennen konnte.
    Oakley. Auf einmal wurde ihr klar, dass sie als Mitglied der Familie Pride hier zu Hause war. Über das taufeuchte Gras schlenderte sie zum Rand der Heide. Sicher würden ihre Schuhe klatschnass werden. Aber das kümmerte sie nicht. Sie holte tief Luft. Der Geruch von Torf und Heidekraut stieg ihr in die Nase. Kurz erschauderte sie.
    Die morgendliche Dunkelheit lag noch immer wie eine schwarze Decke über dem Frühlingshimmel. Es war still, so als warte der New Forest darauf, dass in der Ruhe vor dem Morgengrauen etwas geschehen würde. Dottie blickte über die Heide von Beaulieu.
    Und plötzlich begann eine Lerche zu singen.



NACHBEMERKUNG
     
     
    Der Wald der Könige ist ein Roman. Die Familien, deren Geschichte hier erzählt wird, sind ebenso frei erfunden wie ihre Rolle in den dargestellten historischen Ereignissen. Allerdings war es mein Anliegen, ihr Leben vor dem Hintergrund von wahren Begebenheiten und beglaubigten historischen Persönlichkeiten zu schildern.
    Haus Albion, Albion Park und den Weiler Oakley hat es nie gegeben. Alle übrigen Schauplätze der Handlung hingegen sind real. Viele der Ortsnamen im New Forest sind seit Tausenden von Jahren gleich geblieben. Wo sie geändert wurden, habe ich die heutzutage gebräuchlichen Bezeichnungen benutzt. Gleichermaßen habe ich hin und wieder einen modernen Begriff verwendet, wo der historisch korrekte den Leser nur verwirren würde, auch wenn ich mich bemüht habe, Anachronismen zu vermeiden.
    Während die Familie Albion frei erfunden ist, haben der Jäger Cola und Walter Tyrrell – im Gegensatz zu seiner Base Adela – tatsächlich gelebt. Auch der Name Seagull ist Produkt meiner Phantasie. Bei Totton und Furzey handelt es sich um Namen von Örtlichkeiten. Puckle habe ich aus dem in vielen südenglischen Ortsbezeichnungen enthaltenen »Puck« abgeleitet. Martell erscheint sowohl in den Namen von Ortschaften als auch in mittelalterlichen Urkunden und weist auf ritterliche Herkunft hin. Grockleton ist eine Abwandlung von »grockle«, im Dialekt des New Forest ein abfälliger Ausdruck für einen Fremden. Den Namen Pride, der in vielen Teilen Englands vorkommt, habe ich gewählt, um zu verdeutlichen, wie stolz die alteingesessenen Familien im New Forest mit Recht auf ihre Tradition sind. Zu der Beschreibung von Godwin Pride, einem typischen Freibauern aus dem New Forest, wurde ich durch ein Foto des verstorbenen Mr. Frank Kitcher angeregt. Allerdings entspricht sein Äußeres dem vieler Bewohner des New Forest, wie beispielsweise der Mansbridges, Smiths, Strides und Purkiss’. Vermutlich lebten diese Familien schon vor der Zeit der Römer im New Forest.
    Zu guter Letzt möchte ich nur noch einige historische Anmerkungen hinzufügen.
     
    KÖNIG WILHELM RUFUS: Die Umstände seines Todes werden wohl nie eindeutig aufgeklärt werden, obwohl wir inzwischen mit einiger Sicherheit sagen können, wo er ermordet wurde. Ich schließe mich der Auffassung von Mr. Arthur Lloyd an, einem anerkannten Historiker, der die Geschichte des New Forest erforscht hat. Seiner Ansicht nach war Througham – und nicht der Standort der Rufuseiche – Schauplatz des Mordes. Was die Rolle der Familie Purkiss betrifft, teile ich die Meinung von Mr. Lloyd und Mr. David Stage, derzufolge die Legende, Purkiss habe die Leiche auf seinem Karren weggeschafft, neueren Datums ist. Das Gespräch zwischen Purkiss und König Karl habe ich frei erfunden. Heute zeugt ein ausgesprochen reich sortierter Lebensmittelhandel in Brockenhurst
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