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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat
Autoren: Sarah Rees Brennan
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riskieren.«
    Der Platz schien plötzlich auf dem Kopf zu stehen, als Nick es mit einem Knurren dunkler werden ließ. Der plötzliche kalteWind ließ alle schaudern und Mae sah ihrenAtem wie den eines Drachen vor sich in der Luft.
    Â»Wagt es nur«, sagte Nick leise drohend.
    Die Marktleute wichen vor dem Dämon zurück, ihre Einheit zerfiel und das Blatt wendete sich, sodass schließlich nur ein paar bei Nick blieben.Alan, Mae, Jamie,Annabel. Und Sin, die zitternd das Kind in denArmen hielt.
    Â»Wartet«, befahl Sin unsicher, doch niemand hörte auf sie.
    Â»Wartet, ihr Idioten!«, schrie Mae. »Geben wir den Magiern eine Chance, sich zu ergeben.« Bedeutungsvoll sah sie zu Jamie hinüber. »Wir haben ja gesehen, wie nützlich sie sein können.«
    Plötzlich tuschelten die Marktleute untereinander. Mae glaubte nicht, dass sie für diesenVorschlag stimmten, aber zumindest redeten sie. Seb richtete sich vom Boden auf. Seine grünenAugen leuchteten.
    Â»Du machst wohlWitze«, höhnte Gerald, doch Mae sah, dass ein paar der anderen Magier sehr nachdenklich wirkten.
    Â»Ich halte das für eine ausgezeichnete Idee, Gerald«, sagte Celeste Drake, die zusammen mit dem Zirkel desAventurin aus dem Schatten der Kirche trat. »Warum ergibst du dich nicht mir?«
    Die Marktleute strömten wieder zu Nick und Jamie, sie waren wieder vereint und gefangen zwischen zwei magischen Zirkeln.
    Celeste achtete gar nicht auf sie. Sie segelte vor wie ein Porzellanschwan auf einem gläsernen See, bis sie mit ausgestreckten Händen vor Gerald stehen blieb.
    Â»Ich habe dir doch gesagt, dass du dir meinAngebot noch überlegen würdest.«
    Gerald betrachtete sie kühl. »Und du hast gesagt, dass du mir alles nehmen würdest, was ich habe.«
    Â»Das stimmt«, meinte Celeste. »Aber inAnbetracht dessen, was du beitragen kannst«, ihr Blick fiel aufAlan, »mache ich dir dasselbeAngebot wie zuvor. Nimmst du es an? Deine letzte Chance.«
    Â»Ich nehme an«, antwortete Gerald und legte seine Hand in ihre.
    Â»Zirkel meines Zirkels«, sagte Celeste. »Du bist mein, deine Male sind mein und deine Magier sind mein. Ich markiere sie mit dem Zeichen des Zirkels desAventurin und deine oberste Loyalität gilt von nun an mir.«
    Â»Ich gehöre dir«, sagte Gerald mit gesenktem Kopf.
    Â»Und deine Feinde sind meine Feinde«, fuhr Celeste fort und ließ ihre eisgrauenAugen über den Jahrmarkt der Kobolde gleiten. »Wenn ich sterbe, wirst du derAnführer des Zirkels sein. Der Handel ist perfekt.Will sich jemand gegen den Zirkel desAventurin erheben?«
    Niemand rührte sich. Es waren einfach zu viele Magier, dachte Mae. Dort standen Helen, die Magierin mit ihren hellen Schwertern, und Gerald mit seinen Malen. Genau dieseVerbindung hatte Mae nicht gewollt und nicht geplant. Selbst für Nick und Jamie zusammen waren es zu viele, um sie zu besiegen. Doch Celeste würde wahrscheinlich keinen Kampf beginnen, bevor sie nicht die Mitglieder des Zirkels des Obsidian als die ihren markiert hatte.
    Die Schlacht war verloren. Ihre beste Überlebenschance bestand darin, sich ruhig zu verhalten.
    Celeste wandte sich ab und Gerald ging ihr nach. EinenAugenblick lang glaubte Mae, es sei alles vorbei.
    Doch dann blieb Gerald neben Jamie stehen und sagte: »Komm mit mir.«
    Jamie starrte ihn an.
    Â»Du weißt jetzt, dass du es tun musst, nicht wahr?«, fragte Gerald. »Jetzt, wo du Macht gehabt hast. Du willst mehr davon. Komm mit mir.«
    Jamie starrte ihn weiter an, den Mund ein wenig schmerzlich verzogen und trotz allem immer noch ein wenig verliebt.
    Â»Okay«, sagte er.
    Â»Was?«, schrie Mae.
    Sie sprang vor, dochAnnabel war schneller und ihr blitzendes Schwert schob sich als stählerneTrennlinie zwischen Jamie und Gerald.
    Â»Du nimmst ihn nicht mit«, rief sie. »Er gehört mir!«
    Stahl klirrte auf Stahl.
    Helen vom Zirkel desAventurin war vorgesprungen und ihre Klinge küsste die vonAnnabel. Sie standen sich gegenüber.Annabel hob trotzig das Kinn und Helen lächelte leise.
    Â»Das siehst du falsch«, sagte sie. »Er gehört jetzt zu uns.«
    Mae dachte, sie würde sich nun abwenden.
    Und das tat sie auch, doch zuvor machte sie einenAusfallschritt und stießAnnabel das Schwert bis zum Griff in die Brust.Annabel stieß einen kleinen Schrei aus, mehr vor Überraschung als vor Schmerz, und sank
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