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Der unwiderstehliche Mr Sinclair

Der unwiderstehliche Mr Sinclair

Titel: Der unwiderstehliche Mr Sinclair
Autoren: Joan Elliott Pickert
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aufs Nervenkostüm aus.”
    “Ja. Iss.”
    Sie füllten die Teller und aßen schweigend.
    Ich kaue und schlucke, dachte Taylor, aber ich schmecke nichts. Er wünschte, er wäre wirklich nach China gefahren, denn dann wäre er dort geblieben, anstatt der einzigen Frau gegenüberzusitzen, die er liebte und der er diese Liebe jetzt gestehen wollte.
    Oh, Mann, er schaffte es nicht. Es war zu gewaltig. Es war überwältigend. Erschreckend.
    Wo ist dein Mut, deine innere Stärke als Mahn?
    Die sind ausgeflogen, Dad, antwortete er stumm. Sag was, ermahnte er sich. Sinclair. Mach den Mund auf. Brich endlich dieses angespannte Schweigen.

    “Mein Vater geht heute Abend mit einer Frau aus”, sagte er.
    Toll, dachte er. Dass Clem Sinclair ein Date hatte, war nicht gerade die Nachricht des Jahres. “Ihr Name ist Mary Alice.”
    “Das freut mich”, erwiderte Janice lächelnd. “Ich hoffe, sie verbringen einen schönen Abend.”
    “Ich auch … jetzt”, sagte er leise. “Als Dad mir vorhin erzählte, dass er mit einer Frau ausgeht, bin ich … ausgeflippt.”
    “Warum?”
    Er schob den Teller von sich, lehnte sich zurück und starrte eine Weile an die Decke, bevor er Janice ansah.
    “Warum?” wiederholte er. “Weil ich mir sofort ausgemalt habe, wie mein Vater sich in diese Mary Alice verliebt… nur um sie wieder zu verlieren und zu leiden.”
    “Aber…”
    “So, Janice”, fuhr er fort, “sehe ich die Liebe nun einmal. So habe ich sie immer gesehen. Als Risiko. Und genau darüber wollte ich mit dir reden.”
    “Oh.” Mit großen Augen starrte sie ihn an.
    “Lieben heißt verlieren. Jede Liebe muss zu Ende gehen, durch Tod oder Scheidung. Man leidet wie ein Hund, verblutet gefühlsmäßig. Und deshalb habe ich mir geschworen, mich nie zu verlieben.”
    “Ich verstehe”, flüsterte Janice mit einem schmerzhaften Kloß im Hals.
    “Aber ich habe es getan.” Taylor beugte sich vor und legte die Hände auf den Tisch. “Mich verliebt, meine ich. Und zwar in dich. Ich … liebe dich, Janice Jennings.”
    Die Zeit blieb stehen.
    Janice fühlte sich, als hätte eine unsichtbare Hand auf einen Knopf gedrückt und alles wie in einem Standbild eingefroren.
    Taylor sah sie eindringlich an und blinzelte nicht, schien nicht einmal zu atmen.

    Sie kam sich vor, als würde sie die Szene von außen betrachten. Ungläubig, voller Staunen. Seine Worte hallten in ihren Ohren.
    Ich liebe dich, Janice Jennings.
    Gütiger Himmel, Taylor liebte sie. Sie! So, wie sie war. Er hatte sie nicht nur akzeptiert, er hatte sich sogar in sie verliebt.
    Zum ersten Mal in ihrem Leben wurde sie geliebt. Wirklich geliebt. Als Frau. Als Person.
    Und sie liebte Taylor Sinclair mit jeder Faser ihres Herzens.
    Ihr ganzes Leben hatte sie auf dieses Geschenk gewartet.
    Janice schlug die Hände vors Gesicht und brach in Tränen aus.
    “Nein”, sagte Taylor und sprang auf. “Hör auf zu weinen.
    Warum weinst du? Janice?”
    Er eilte um den Tisch herum, kniete neben ihrem Stuhl und drehte sie behutsam zu sich.
    “Janice? He, rede mit mir. Es tut mir Leid.” Er schüttelte den Kopf. “Was tut mir eigentlich Leid? Mann, ist das alles verwirrend. ” Mit den Daumen strich er ihr die Tränen von den Wangen. “Bitte weine nicht. Warum weinst du?”
    “Weil… weil du mich liebst”, schluchzte sie. “Mich.”
    “Richtig.” Taylor runzelte die Stirn. “Muss ich das verstehen?” Er erhob sich und zog Janice in die Arme. “Ja, ich liebe dich. Ich will ganz ehrlich sein. Ich habe eine Höllenangst, weil ich mich in dich verliebt habe, aber … Janice, irgendwie fehlt hier etwas.”
    “So?” fragte sie mit tränenfeuchten Augen.
    “Ganz sicher.” Er zögerte. “Wie sind deine Gefühle für mich?”
    “Oh, Taylor.” Frische Tränen liefen ihr übers Gesicht. “Ich liebe dich so sehr.”
    “Kein Scherz? Wirklich?” fragte er strahlend. “Na ja, das macht die ganze Sache etwas weniger verwirrend.” Dann wurde er ernst. “Es ist nicht perfekt, Janice. Wir .brauchen Zeit. Alle beide. Ich muss lernen, mit der Angst zu leben. Und du? Du vertraust mir nicht, glaubst nicht an mich … noch nicht.”
    “Taylor, ich…”
    “He, es ist okay. Wir lassen es ganz langsam angehen.
    Schließlich müssen wir beide uns erst an die neue Situation gewöhnen. Tag für Tag.” Er küsste sie zärtlich. “Nacht für Nacht.”
    Aus Zärtlichkeit wurde Leidenschaft. Janice schlang die Arme um ihn und erwiderte den Kuss. In das Verlangen mischte sich ein so
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