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Der unwiderstehliche Mr Sinclair

Der unwiderstehliche Mr Sinclair

Titel: Der unwiderstehliche Mr Sinclair
Autoren: Joan Elliott Pickert
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klobige Brille blieb vergessen auf dem Beistelltisch zurück.

5. KAPITEL
    Mit jeder Meile, die Taylors schnittiger Sportwagen auf dem Weg zum Restaurant zurücklegte, wuchs die erotische Spannung zwischen Taylor und Janice. Sie lag spürbar in der Luft, brachte sie zum Knistern und wob ein unsichtbares Netz um die beiden.
    Taylor packte das Lenkrad so fest, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten.
    Janice rutschte unruhig auf dem Ledersitz hin und her und versuchte mehrfach, die nicht vorhandene Brille an der Nase hinaufzuschieben.
    Immer wieder warfen sie einander verstohlene Blicke zu.
    Was gerade geschehen war, ließ sich nicht verdrängen. Der Kuss war nur ein Vorgeschmack dessen, wonach ihre erhitzten Körper sich sehnten.
    “Janice …”
    “Taylor…”
    Sie hatten gleichzeitig begonnen, und jetzt verstummte jeder, um dem anderen den Vortritt zu lassen.
    Taylor holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus.
    “Janice, hör zu”, sagte er und sah sie kurz an. “Ich weiß, ich sollte mich dafür entschuldigen, dass ich dich geküsst habe.
    Aber ich kann es nicht, denn es tut mir nicht Leid. Ich will ehrlich sein. Wenn ich die Zeit zurückdrehen könnte, würde ich es wieder tun … Wenn du mich jetzt als deinen Steuerberater feuern willst, kann ich es nicht ändern.”

    “Ich verstehe”, erwiderte Janice leise. “Nun, ich werde dich nicht feuern. Was den Kuss betrifft… Ich war wütend, aber das war unfair, denn schließlich habe ich … mitgemacht. Ich weiß zwar nicht, wie es dazu kam, aber ich muss zugeben … dass es mir auch nicht Leid tut.”
    “Gut.” Taylor nickte. “Du weißt nicht, warum ich dich geküsst habe?”
    “Nein.”
    “Du hast keine Ahnung, wie … verlockend deine Lippen sind?”
    Janice seufzte. “Man hat mich schon häufiger darauf aufmerksam gemacht. War es das, Taylor? Ich habe hübsche Lippen, also warum sollst du mich nicht küssen?”
    “Nein!” rief er so laut, dass Janice zusammenzuckte.
    “Entschuldigung, ich wollte dich nicht anschreien, aber was du gerade sagtest, ist Unsinn. Glaubst du etwa, ich sehe allen Frauen auf den Mund und küsse die, deren Lippen mich reizen?”
    “Wohl kaum”, erwiderte sie und musste plötzlich lachen.
    “Dann würdest du jetzt im Gefängnis sitzen und könntest nicht mit mir essen gehen.”
    “Ganz sicher. Oder ich würde bewusstlos auf dem Bürgersteig liegen, weil eine Frau mich niedergeschlagen hat.”
    “Die Vorstellung gefällt mir noch besser.”
    “Vielen Dank.”
    Sie wechselten ein belustigtes Lächeln. Mehrere Minuten vergingen, und das Schweigen zwischen ihnen wurde immer entspannter.
    “Ich finde, wir benehmen uns ziemlich reif”, begann Janice schließlich. “Wir haben uns geküsst, mehr nicht. Aus einer Laune heraus, die wir jetzt hinter uns haben. Es wird sich nicht wiederholen. Jetzt sind wir wieder die, die wir vorher waren.
    Steuerberater und Klientin. Wir werden uns ganz sachlich und rein geschäftlich unterhalten und …”

    “Augenblick. Du hast gesagt, der Kuss wird sich nicht wiederholen. Wir haben ihn beide genossen, also warum sollen wir es nicht noch einmal tun?”
    “Oh, Taylor … Okay, ich habe hübsche Lippen, na und? Viele Frauen haben die. Und zwar Frauen, die zu mehr bereit sind als nur einem Kuss. Ich bin nicht dein Typ, Taylor. Das weißt du so gut wie ich. Ich bin weder von der Erscheinung noch von der Einstellung her die Art von Frau, mit der du … Umgang pflegst.”
    “So? Woher weißt du das?”
    “Ich weiß es.” Janice nickte. “Glaub mir, ich weiß es.”
    “Das hört sich an, als wäre ich ein Frauenheld, der jede Nacht in einem anderen Bett schläft”, protestierte er.
    “Nein, du bist ein Mann, der sich in der Single-Szene bewegt und dort Frauen kennen lernt. Du lebst nach den Regeln dieser Szene. Ich nicht. Wir haben absolut keine Gemeinsamkeiten.
    Daher wird es zwischen uns keine Küsse mehr geben. Ende der Debatte.”
    “Du verpasst deinen Mitmenschen sehr schnell ein Etikett, Janice. Du könntest dich irren.”
    “Keineswegs. Mach es nicht komplizierter, als es ist”, bat er.
    “Ab jetzt betrachte mich als Klientin, nicht als Frau. Für mich bist du ein Steuerberater, kein Mann.”
    “Ich werde darüber nachdenken”, versprach er.
    Janice verdrehte die Augen.
    “Sag mal”, fuhr Taylor fort und versuchte, gleichmütig zu klingen. “Gibt es außer der falschen Brille noch etwas, womit du die Männer abschrecken willst?”
    Sie ließ sich nicht
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