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Der unsterbliche Highlander

Der unsterbliche Highlander

Titel: Der unsterbliche Highlander
Autoren: Karen Marie Moning
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für die Gründe, warum Morganna das Elixier abgelehnt hatte, interessierte, weil sie insgeheim gehofft hatte, Adam würde sich auch in sie verlieben, sie könnte unsterblich werden und bis in alle Ewigkeiten glücklich mit ihm sein.
    Aber sie war nicht dumm. Seit er ihr erzählt hatte, dass es Morganna abgelehnt hatte, ewig zu leben, wusste sie, dass es einen Haken geben musste - einen ganz gewaltigen Haken.
    Die Unsterblichkeit und die unsterbliche Seele können nicht zusammen existieren.
    Sie hatte sich zwar nie für besonders religiös gehalten, aber sie besaß doch einen starken Hang zur Spiritualität. Und die Seele war ... nun ... die Seele war die heilige Essenz eines Menschen, die Urquelle der Güte und Liebe. Sie wurde immer und immer wieder geboren und entwickelte sich mit jedem Leben weiter. Eine Seele war das Göttliche im Menschen, der Atem Gottes.
    Und sein Lebenselixier hatte etwas Faustisches: Hier, nimm das, und du kannst ewig leben, dagegen ist deine unsterbliche Seele nur ein geringer Preis. Sie konnte schon fast den beißenden Schwefel des Höllenfeuers riechen, das Rascheln des unseligen Vertrages auf dickem, vergilbtem Pergament hören, der mit Blut unterschrieben war, und den Wind spüren, den die schlagenden Lederflügel der Jäger aufwirbelten, wenn sie kamen, um sie zu holen.
    Gabby schauderte. Sie war nicht abergläubisch, aber sie schreckte instinktiv zusammen, und das Blut stockte ihr in den Adern.
    Ein leises, unfrohes Lachen unterbrach ihre Gedanken. »Du bist nicht daran interessiert, für immer zu leben, Gabrielle? Dir gefallen die Bedingungen nicht?«
    Oh, diesen Ton hatte er ihr gegenüber noch nie angeschlagen. Er war niederträchtig, zynisch, bösartig - dem schwärzesten Feenwesen von allen durchaus angemessen.
    Sie schaute ihn an.
    Und sog geräuschvoll den Atem ein.
    Er sah teuflisch aus: schwarze, unergründliche Augen - uralt und kalt, aufgeblähte Nasenflügel, gekräuselte Lippen; nur ein Narr könnte diesen Ausdruck mit einem Lächeln verwechseln. In diesem Augenblick war er vom Scheitel bis zur Sohle ein unmenschlicher Feenprinz, außerweltlich, gefährlich. Das ist das wahre Gesicht des Sin Siriche Du, dachte Gabby; das Gesicht, das ihre Vorfahren vor langer Zeit auf den Schlachtfeldern gesehen hatten, als er lächelnd das brutale Gemetzel beobachtet hatte.
    »Das hatte ich auch nicht angenommen.« Die tiefe Stimme mit dem eigentümlichen Akzent triefte vor Sarkasmus.
    Ein Dutzend Gedanken wirbelten ihr durch den Kopf. Sie überlegte fieberhaft, wie sie dieses Gespräch, das so harmlos begonnen und in einen so tiefen Morast geführt hatte, fortführen sollte.
    Er wirkte sehr distanziert, so teilnahmslos, als könnte ihn nichts berühren und als wäre für ihn keines ihrer Worte von Bedeutung. Zweifel nagten an ihr. Würde er so sein, wenn er wieder zum Tuatha De geworden war?
    Das konnte sie nicht glauben. Sie wollte es nicht glauben. Sie kannte ihn. Er war herzensgut.
    Spring, Gabby, flüsterte ihr eine innere Stimme zu. Sag ihm, was du für ihn empfindest. Setz alles auf eine Karte.
    Sie schluckte schwer. Wenn Gwen und Chloe jetzt hier wären, würden sie ihr denselben Rat geben. Sie waren beide gesprungen - und Gabby hatte mit eigenen Augen gesehen, was sie damit erreicht hatten. Wieso sollte es dann bei ihr nicht auch funktionieren?
    Es gab nur einen Weg, das herauszufinden. Wer nichts wagt, der nichts gewinnt.
    Sie holte tief Luft, um sich innerlich zu wappnen. Ich liebe dich, flüsterte sie in Gedanken. Sie hatte nicht viel Übung darin, diese Worte auszusprechen - bisher hatte sie das nur bei Gram getan und ganz früher bei ihren Eltern, und von allen dreien war sie verlassen worden. Sie befeuchtete sich die Lippen. »Adam, ich ...«
    »Verdammt, erspar mir deine wehleidigen Entschuldigungen«, knurrte er. »Ich habe dich, verdammt noch mal, nicht gebeten, das Elixier zu trinken, Irin.«
    Tränen traten ihr in die Augen, und sie biss die Zähne zusammen. Daran musste er sie nicht erinnern! Sie war sich dessen nur allzu bewusst. Und ihr war auch nicht entgangen, dass er nie nur ein einziges Wort über eine gemeinsame Zukunft verloren hatte. Nie hatte er eine Andeutung gemacht, die auf Zusammengehörigkeit oder Gefühle schließen ließ. Schön, im Bett hatte er ihr süße Worte ins Ohr geflüstert, und auch außerhalb des Bettes, aber sie hatte niemals eines dieser Worte aus seinem Mund gehört, die Frauen so viel bedeuteten, keinen dieser beiläufigen Sätze, die
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