Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)

Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)

Titel: Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)
Autoren: Natascha Artmann
Vom Netzwerk:
was ihr Schreien verursacht haben musste.
     

24
     
    „Raus hier!“ befahl sie Dante geschockt, als ihr bewusst wurde, dass das keine Sinnestäuschung war, was da so unerwartet in ihrer Kammer stand.
    Dante war nicht fähig zu reagieren. Nur langsam verarbeitete sein Gehirn die Tatsachen zu einem Bild, die er so unvermutet zu sehen bekam.
    „Ihr bekommt ein Kind, Anjella.“ Das war weder eine Frage noch eine Feststellung. Es war eher etwas was er mit so einfachen Worten beschreiben musste, damit er es verstand.
    „Das geht Euch nichts an!“, keuchte Anjella, durch eine erneute Wehe gehandicapt. „Jetzt geht es Euch nichts mehr an, Ihr seid zu spät!“
    Auch wenn der Schock, Anjella in einen solchen Zustand zu sehen Dantes Reaktion verzögert hatte, so brauchte er diese paar Worte nicht wirklich um seine Erkenntnis bestätigt zu sehen. Er konnte nur zu gut verstehen, dass sie es ihm mehr als nur ein wenig übel nahm, dass er nicht für sie da gewesen war, als sie erkannt hatte, was er ihr aufgebürdet hatte.
    Wenn Anjella so harsch auf seine Anwesenheit reagierte, dann hatte es wenig Sinn, den Bittsteller zu spielen als der er ursprünglich zu ihr kommen wollte. Wenn sie ihn gerade so ablehnte, dann blieb ihm nichts anderes übrig als seinerseits eine Forderung zu stellen.
    „Glaubt Ihr ernsthaft, ich würde mein Kind nicht einfordern? Es gehört mir genauso, wie Ihr mir gehört. Vielleicht wurde unser Bund nicht in einer Kirche geschlossen, aber das Ergebnis könnt Ihr kaum leugnen. Also versucht erst gar nicht mich loszuwerden. Und wie ich das sehe, komme ich gerade noch rechtzeitig, um den ersten Atemzug meines Tochter oder meines Sohnes mitzuerleben.“
    Anjella hatte keine Kraft sich auf einen Streit einzulassen. Eigentlich erfüllte sich gerade die Hoffnung, die sie gehegt hatte, seitdem sie wusste, dass sie Dantes Kind trug. Ihn zu sehen, löste nach der ersten Überraschung nur namenlose Erleichterung und Trauer über die verlorene Zeit aus.
    „Ich hätte Eure Unterstützung so dringend gebraucht, Dante.“
    Die Tränen, die Anjella so lange nur alleine in ihrer Kammer geweint hatte, zeigten sich jetzt offen vor dem Ritter und all den Frauen, die sich in ihrer Kammer aufhielten um ihr bei der Geburt beizustehen. Aber da für die beiden jungen Leute im Augenblick nur sie selbst zählten, hielten sich alle anderen im Hintergrund.
    „Jetzt habt Ihr sie“, bot Dante an. „Wenn Ihr sie annehmen wollt, dann werde ich Euch nie wieder alleine lassen. Wenn Ihr sie nicht haben wollt, dann muss ich sie Euch aufzwingen. Denn die Monate ohne Euch bin ich jeden Tag ein kleines Bisschen mehr gestorben.“
    Auf dieses Angebot so wie auch das Bekenntnis konnte Anjella nicht wirklich reagieren, da sie von einer besonders heftigen Wehe heimgesucht wurde, die ihr die Beine wegzog. Doch bevor sie zu Boden sinken konnte war Dante schon bei ihr und hob sie auf seine Arme.
    „Na endlich!“, mischte sich in diesem Augenblick Anjellas Mutter ein, deren Anwesenheit gar nicht in Dantes Bewusstsein gedrungen war. „Seht zu, dass meine Kleine ins Bett kommt, und dann geht hinaus. Ihr müsst eure Diskussion auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Das Baby kommt nämlich zuerst!“
    „Ich werde diese Kammer nicht verlassen und Anjella das hier alleine durchstehen lassen. Ich war nicht da, als sie schwanger war, da werde ich diesen Augenblick nicht wegwerfen.“
    „Dante…“
    Ob dieser Einwurf eine Bitte oder eine Ablehnung sein sollte wollte der Ritter gar nicht wissen. Seine Entscheidung stand fest, und die würde er sich auch von Anjella nicht wieder ausreden lassen.
    „Ich bleibe, mein Engel. Ich möchte schließlich der Erste sein, der sieht, ob Ihr mir das Glück schenkt ein Abbild von Euch zu gebären.“
    Mit diesen Worten legte Dante Anjella auf ihr Bett ab und wollte zurücktreten, damit die Frauen ihre Arbeit tun konnten. Nur griff Anjella nach seiner Hand und hielt ihn fest.
    „Ich wünsche mir einen Jungen mit Euren dunklen Augen, Dante.“
    Dass es das war, was sie sich wirklich wünschen könnte, konnte sich Dante nicht vorstellen. Würde sie ein solches Kind, das ihm so ähnlich sah, wirklich lieben können? Diese Frage stellte er sich, während sich Anjella an seine Hand klammerte und damit kämpfte, das kleine Wesen in sich, in die Welt zu entlassen.
    Dante betete zu allen Heiligen, die ihm vielleicht Gehör gewähren würden. Denn zu sehen, wie sehr sich die Maid dabei quälte sein Kind zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher