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Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)

Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)

Titel: Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)
Autoren: Natascha Artmann
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nicht mehr wissen.
    „Warum sollte der große Waldo Danber mir einen Gemahl suchen müssen? Ich kann das auch ohne eine Einmischung, schließlich habe ich genauso viel Danber-Blut in mir, wie du, Adam. Wirst du dir vielleicht von jemandem aus deiner Familie sagen lassen, wen du heiraten sollst?“
    Natürlich würde er das nicht. Aber da er ein Mann war, lebte in ihm auch die Überzeugung, dass eine Werbung von ihm ausgehen musste. Eine so wichtige Entscheidung würde er niemand anderen überlassen!
    „Willst du vielleicht in die Fußstapfen der Danber-Männer treten?“
    Cameron stöhnte. Das Thema hatte er doch gerade erst mit Anjella abgehandelt. Musste Adam jetzt unbedingt auch noch damit anfangen?
    „Setz ihr keine solche Flausen in den Kopf, Adam. Sie ist so verrückt, sich irgendeinen Ritter hier auf dem Fest auszusuchen, nur um uns ins Schwitzen zu bringen.“
    Der Satz war nicht gut gewählt, da er Anjella wirklich auf die Idee brachte, sie wenigstens zum Spaß mit einer Wahl aus dem Gleichgewicht zu bringen. Aber zuerst wollte sie Cameron noch ein wenig in Sicherheit wiegen.
    „Also Cam, hab ich nicht vorhin schon gesagt, dass diese Ansammlung von Knappen nicht als vollwertige Männer zu sehen ist?“
    Die Erleichterung über diese Worte hielt nur sehr kurz an.
    „Wenn ich hier eine Wahl treffe, dann unter den Rittern.“ Sie sah sich kurz um und deutete dann in eine Richtung. „Der dort, zum Beispiel, wäre doch gar nicht schlecht.“
    Adam und Cameron folgten der Richtung ihres ausgestreckten Fingers und Adam äußerte das, was ihm beim Anblick des Ritters spontan einfiel.
    „Der verspeist dich zum Frühstück. Aber nur wenn du es überlebst, dich von ihm nicht überrennen zu lassen!“
     

2
     
    Dante achtete nicht darauf, dass er Aufmerksamkeit erregte. Er registrierte die neugierigen Blicke zwar, zeigte aber nicht, dass er sich ihrer bewusst war. Er kannte es nicht anders, auch wenn ihm die unwillkommene Neugier nicht behagte.
    Er besuchte dieses Turnier aus dem gleichen Grund, aus dem er bei jedem Turnier mitmachte, von dem er hörte. Er wollte als Sieger aus den Wettbewerben herausgehen um das Preisgeld zu bekommen, das dafür festgesetzt war. Davon bestritt er seinen Unterhalt bis er von einem Burgherren ein Angebot bekam, auf Zeit in seine Dienste zu treten.
    Das Schlüsselwort lag bei dem Begriff auf Zeit . Weshalb Dante es sich auch nicht leisten konnte sich von den neugierigen Blicken stören zu lassen. Wenn er nicht für einen Lord eine Aufgabe erledigen musste, die seine besonderen Fähigkeiten forderten, dann verbrachte er die Zeit damit, sich einen Ruf als ausgezeichneter Kämpfer zu erarbeiten um sich wiederum damit neue Aufträge zu sichern.
    Das er dazu nicht die Sympathie seiner Gegner oder der Zuschauer erwerben musste, war für ihn ein Vorteil. Er wurde abgelehnt seit er die Bedeutung des Wortes Ablehnung kannte. Selbst wenn er als Kind die Beweggründe dafür nicht wirklich verstanden hatte, so wusste er doch jetzt darüber genauestens Bescheid.
    Er war ein Bastard. Das Kind eines Lords aus einer Verbindung, die dieser nicht mit seiner Gemahlin eingegangen war. Noch nicht wirklich etwas Besonderes in einer Welt, in der ein Herrscher über eine Burg, Ländereien und Leibeigene sich jede Frau nehmen konnte, die er haben wollte. Doch normalerweise wuchsen solche Kinder nicht in der Heimstatt ihres Vaters auf, sondern fristeten ihr Leben, genauso wie die Mütter, weiterhin als Leibeigene.
    Ihn hatte sein Vater in seine Familie gebracht, da er nicht irgendein Kind war. Er war der Sohn einer Wüstenschönheit, die sich sein Erzeuger auf seiner Reise ins Heilige Land unterworfen hatte. Und so wie die Fremden im Land seiner Mutter sich alles nahmen, dessen sie habhaft werden konnten, nahm dieser Lord sich seinen Sohn als Trophäe mit nach Hause. Ihn herumzuzeigen und zu demütigen war das Schicksal, das er viele Jahre erlitten hatte.
    Seine dunkle Haut und die Mandelaugen waren daran schuld, dass ihn jeder sofort als Fremden erkannte. Dabei konnte er sich schon lange nicht mehr an das Land seiner Mutter erinnern. Alles was er gelernt hatte, was er kannte, war hier verankert. Seine Ausbildung war die eines Ritters nicht die eines wilden Berserkers aus der Wüste.
    Sein Aussehen war so anders als das der anderen Menschen hier, aber seine Gedanken und Gefühle waren dieselben. Nur hatte ihm nie jemand zuerkannt, dass er überhaupt Gefühle hatte. Oder wenn, dann höchstens solche, die
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