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Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)

Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)

Titel: Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)
Autoren: Natascha Artmann
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wie er für die Leichtgläubigkeit eines Fräuleins zuständig war.
    Das Einzige was an dem Gedanken störte war, dass der Kerl neben ihm seinen Blick über die Menge der Anwesenden schweifen ließ und dabei an einem bestimmten Punkt innehielt. Dass das Interesse der Gruppe galt, die Dante schon bei seiner Ankunft aufgefallen war, gefiel ihm nicht. Er glaubte nicht an Zufälle, nicht wenn er darin verstrickt war.
     

4
     
    Sir Waldo Danber würde es nie zugeben, aber seine bequeme Burg mit einem Zeltlager zu tauschen, war eigentlich nicht mehr das Richtige für seine alten Knochen. Dabei war es seine Idee gewesen hierher zu kommen um dem Frühjahrsturnier als Zuschauer beizuwohnen. Zumindest würde der größte Teil seiner Sippe nur zusehen, sein Enkel Adam hatte sich zur Teilnahme entschlossen. Ihn moralisch zu unterstützen war darum schon einmal einer der Gründe, um diesem Ausflug einen harmlosen Anstrich zu verleihen.
    Den Ladys die Möglichkeit zu geben sich hier mit Dingen einzudecken, die nur selten den Weg in eine Burg fanden ein anderer. Mit türkischem Honig und edlen Stoffen konnte man jede Frau davon überzeugen, sich einer wenig komfortablen Unterkunft in einem Zelt zu stellen. Obwohl Waldo zugeben musste, dass wohl nur er alleine über diese Tatsache nicht so ganz glücklich war. Denn weder seine Gemahlin noch seine Tochter hatten sich über ihre vorrübergehende Unterbringung beschwert.
    Die Freude, sich an so einem geschäftigen Ort zu amüsieren und dabei noch Freunde zu treffen wog bei ihnen offensichtlich jedes Ungemach auf. Waldo nahm sich vor, sich dieser Einstellung anzuschließen. Mit seinem Sohn Aaron, dessen Familie und Anouks Freundin Melisande und ihrem Anhang würde sicher keine Langeweile aufkommen. Aber das hatte er eigentlich sowieso nicht befürchtet, da Waldo auf dem Turnier eine ganz bestimmte Mission verfolgte.
    Nicht dass er mit irgendjemanden über sein Vorhaben gesprochen hätte, oder er schon konkrete Vorstellungen gehabt hätte. Aber er wollte zumindest sehen, was ihm geboten wurde und welche Möglichkeiten sich auftaten. Er würde sich jeden Ritter auf diesem Turnier genauestens ansehen, seinen Hintergrund beleuchten und seine Fähigkeiten prüfen. Aber das würde noch nicht ausschlaggebend dafür sein, ob und welche Entscheidung er traf. Denn bei der Suche nach einem Schwiegersohn würde er auf jeden Fall darauf achten, dass Anjella von seiner Wahl ebenso überzeugt war.
    Anjella, sein Engel, das größte Geschenk, das er je bekommen hatte, sollte beschützt und glücklich ihr Leben führen, wenn er einmal nicht mehr über sie wachen konnte. Er war ein alter Mann und stellte sich der Tatsache, dass seine Tage gezählt waren. Aber bis es so weit war, konnte er noch so viel Einfluss wie möglich auf die Zukunft seiner Lieben nehmen.
    Als er mit Anouk seine zweite große Liebe fand, war er nicht darauf vorbereitet, dass ihm diese Liebe noch einmal Vaterfreuden verschaffen würde. Und er fand es schwieriger als bei seinem Sohn Aaron, über die Zukunft seines Kindes zu wachen. Seinen Sohn hatte er zu einem Ritter ausbilden können, für seine Tochter musste er einen solchen finden, der sie vor allem Ungemach bewahrte.
    Nicht dass sich Anjella ihrer Haut nicht erwehren konnte, aber eine starke Hand, die ein Schwert führte war dennoch nötig, einen solchen Schatz zu beschützen. Damit wollte er natürlich nicht sagen, dass seine Hand nicht mehr stark genug war diese Aufgabe zu bewältigen, aber er musste eben daran denken was die Zeit mit sich brachte. Denn selbst ein Waldo Danber konnte nicht ewig leben.
    Seine Absicht hier lag also darin nach einem passenden Mann zu suchen, dem er Anjella anvertrauen wollte. Eine Absicht, die er niemandem mitgeteilt hatte. Er kannte seine Familie gut genug um die verschiedenen Reaktionen auf ein solches Vorgehen vorherzusehen.
    Sein Sohn Aaron würde ihm die Hölle heiß machen und vorwerfen, er wollte Anjella manipulieren. Seine Schwiegertochter Rebekka würde etwas Ähnliches äußern und sich dann wahrscheinlich seiner Suche anschließen. Sein Nachbar Nikolas Thorn, Melisandes Gemahl, würde ihn warnen, dass der Eindruck eines Menschen den er bei einem Turnier machte, nicht den Tatsachen entsprechen musste. Die Reaktion von Anouk, seiner Liebsten und Anjellas Mutter, konnte er nicht wirklich vorhersagen. Nach fast zwanzig Jahren mit ihr an seiner Seite, konnten ihre Ansichten und Meinungen ihn immer noch überraschen.
    Anouk war der Mensch,
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