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Der Traum der Hebamme / Roman

Der Traum der Hebamme / Roman

Titel: Der Traum der Hebamme / Roman
Autoren: Sabine Ebert
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Mark Meißen und die Ostmark, die heutige Lausitz, eingesetzt. Er wollte dieses Land an Thüringen angliedern. Doch Jutta schaffte es, sogar über Ludwigs Tod hinaus ihrem und Dietrichs Sohn die Markgrafschaften zu erhalten. Und sie brachte nach Ludwigs Tod den Wettinern auch noch Thüringen.
    Dietrichs Sohn ging später als »Heinrich der Erlauchte« in die Geschichte ein und wurde einer der mächtigsten und glanzvollsten Fürsten seiner Zeit, ein Minnesänger, Ausrichter legendärer Turniere und durchsetzungsfähiger Feldherr. Er durfte seinen Sohn Albrecht sogar mit einer Kaisertochter vermählen – höher hinaus konnte man es damals als Reichsfürst kaum schaffen. Doch das führt uns beinahe schon in die Zeit von »Blut und Silber« …

Historische Kriminalfälle
    N ach dem Exkurs in die Geschichte der Wettiner und Ludowinger des ausgehenden 12. und des 13. Jahrhunderts folgt nun wieder der obligatorische »Abgleich«, was von den in diesem Buch geschilderten Ereignissen sich tatsächlich zugetragen hat und was erfunden ist.
    Ich weiß, die meisten Leser historischer Romane möchten das wissen, und ich finde, als Autor ist man ihnen da Rechenschaft schuldig. Ich erzähle es auch gern, denn schließlich geht es mir darum, mit meinen Büchern ein Stück deutscher Geschichte zu erzählen und dabei so nah an den Fakten zu bleiben, wie es die oft lückenhafte und widersprüchliche Quellenlage und die Besonderheiten eines Romans ermöglichen.
    Die tatsächlichen Ereignisse sind in meinen Büchern immer das Grundgerüst, alles andere muss sich unterordnen. Die Leser können also davon ausgehen, dass sämtliche hier geschilderten Schlachten, Hoftage, Belagerungen usw. stattgefunden haben, auch wenn die Einzelheiten im Ablauf in Ermangelung genauer Überlieferungen erdacht sind.
     
    Gehen wir der Reihenfolge nach.
    Dietrich ist wirklich gleich nach seiner Rückkehr durch seinen Bruder Albrecht in Weißenfels angegriffen und belagert worden, so dass er Thüringen um Hilfe bitten musste. Das Ganze wiederholte sich 1194 noch einmal, nur deutlich heftiger, und führte dann zur Schlacht von Röblingen.
    Manchmal überlagern und vermischen sich die chronikalischen Berichte, manche sprechen auch von einer Einmischung der Böhmen, was ich hier ausgelassen habe, weil die Angaben dazu zu vage und widersprüchlich sind. Schon bei der ersten Belagerung soll Albrecht eine Gegenburg errichtet haben – aber so schnell war keine Burg gebaut; das wird wohl das Lager auf dem Berg gegenüber der Weißenfelser Burg gewesen sein, der heute deshalb Klemmberg heißt. Erst bei seinem Angriff 1194 kann Albrecht möglicherweise schon über eine richtige Gegenburg verfügt haben.
    Die Einzelheiten des Friedensschlusses sind von mir frei erfunden, weil es darüber keine Überlieferung gibt. Aber irgendwie muss Dietrich seinen Bruder dazu gezwungen haben, vorerst seine Angriffe einzustellen.
    Also versuchte Albrecht auf anderem Weg, seinem Bruder und dessen Verbündeten zu schaden. Er hat Landgraf Hermann tatsächlich auf dem Hoftag in Nordhausen öffentlich beschuldigt, die Ermordung des Kaisers zu planen. Doch bald konnte Hermann diese Anschuldigung glaubhaft entkräften.
    Der Kampf zwischen Dietrich und Albrecht kulminierte 1194 nach der Einnahme der Camburg und den erneuten Kämpfen um Weißenfels in der Schlacht bei Röblingen im Mansfelder Land. Man weiß nicht, wann genau sie stattfand, doch scheint mir logisch, dass Albrecht – wie hier geschildert – mit diesem Angriff wartete, bis er den Kaiser außer Landes wähnte.
    Bei archäologischen Grabungen in Röblingen wurden Hunderte Skelette entdeckt, die genau so bestattet worden sind, wie ich es beschreibe. Es muss also schon eine größere Schlacht gewesen sein. Zu den Grabungsfunden gehört auch eine Lanzenspitze, die ein Schulterblatt durchbohrt hat. Der aufmerksame Leser wird sie in diesem Buch wiederfinden.
    Dass Albrecht mit nur wenigen Leuten und abgekämpften Pferden ins Kloster flüchten musste und vom Abt selbst eine Kutte geliehen bekam, um unerkannt nach Leipzig zu flüchten, beschreibt die Chronik ebenfalls.
    Und dass Markgraf Konrad von der Ostmark und Herzog Bernhard von Anhalt ihm deutlich klarmachten, dass er den Bogen überspannt habe und nun beim Kaiser um Gnade nachsuchen müsse, hat wohl so stattgefunden.
    Ebenfalls die Blendung eines kaiserlichen Ministerialen durch Albrecht. Sein Name war Bernhard, genauer lässt er sich leider nicht identifizieren.
    Auch
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