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Der teuflische Lord (German Edition)

Der teuflische Lord (German Edition)

Titel: Der teuflische Lord (German Edition)
Autoren: Natascha Artmann
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Chancen schwinden, allzu viele junge Ladys noch beeindrucken zu können. Denn sein zukünftiger Status als Großvater sprach in diesem Zusammenhang nicht für ihn. Allerdings war er sich sicher, dass er die eine oder andere Maid von dieser Tatsache ablenken könnte, wenn er eine Eroberung machen wollte. Immerhin verfügte er über eine beeindruckend große Gestalt und die Fertigkeiten eines erfahrenen Ritters. Wenn er damit kein Fräulein mehr von sich überzeugen könnte, sähe die Sache jedoch schlecht für ihn aus. Nicht dass er auf Brautschau gehen wollte, aber ein amüsantes Abenteuer hier und da wollte er sich selbst auch nicht absprechen.
    Er hatte nie versucht Aarons Mutter durch eine andere Frau zu ersetzen. Wozu auch etwas erneut heraufbeschwören wollen, was für die kurze Zeit, die es gedauert hatte, perfekt gewesen war und ihm bereits einen Erben eingebracht hatte. Denn manche Dinge ließen sich einfach nicht wiederholen. Für seine männlichen Bedürfnisse fanden sich immer genügend willige Damen, die sich seiner annahmen. Die Abwechslung, die ihm das einbrachte, war umso süßer, da keine dieser Ladys Erwartungen an ihn stellte, die über das Körperliche hinausgingen. Und hier zeigten sich bei ihm noch keine Schwachstellen.
    Es gab also gar keinen Grund, nicht jedem stolz zu verkünden, dass seine Blutlinie nicht aussterben würde. Sollte wirklich jemand Witze darüber reißen, dass mit diesem Ereignis sein Status als gestandener Ritter die ersten Kratzer bekam, dann könnte er ohne Weiteres das Gegenteil beweisen.
    Sein Schwertarm zeigte nicht die geringsten Ermüdungserscheinungen, wenn er mit seinen jüngeren Soldaten trainierte. Wenn er sich seines Wamses entledigte, verunstaltete keine Unze Fett seine gestählten Muskeln. Eine Tatsache, die er zwar nicht mit Absicht zur Schau stellte, deren Präsenz er aber gerne bereit war zu demonstrieren. Als Lord einer großen Burg musste man einfach auch körperlich Eindruck machen.
    Aber das war nicht alles, womit Waldo Danber seine Stellung unterstrich. Temperament konnte überzeugender sein als rohe Kraft. Ein wildes Aussehen schüchterte einen Gegner oft mehr ein als Kampfkunst. Aus diesem Grund war Lord Danber auch auf diesem Gebiet anderen überlegen.
    Seine Größe und Ausmaße erinnerten an einen Bären und sein schulterlanges, helles Haar an die wilden Wikinger. Sein struppiger Bart ließ ihn noch dazu aussehen wie ein Krieger aus vergangenen Zeiten. Dass manch einer in seinen blitzenden, grünen Augen Eiskristalle funkeln sah, kam dem Lord dabei entgegen. Wie sollte jemand, der ihn nicht kannte, auch erkennen, dass dieses Blitzen den Humor ausdrückte, der ihm inne wohnte?
    Seine körperlichen Vorzüge waren demnach unübersehbar und Schwäche ein Wort, das er aus seinem Wortschatz gestrichen hatte. Deshalb sah er es auch nur als vernünftig an, sich tiefer in seinen fellgefütterten Umhang zu hüllen, während er durch die weiße Winterlandschaft nach Hause ritt. Keine Schwäche, nur gesunder Menschenverstand bei diesem Wetter.
    Den kurzen Besuch bei seinem Sohn hatte er nicht länger ausdehnen wollen, da Aaron verständlicherweise im Augenblick andere Interessen hatte als sich mit seinem Vater zu unterhalten. Ganz eindeutig faszinierte den Jungen vor allem die neue Fülle seiner Gemahlin, von der er kaum die Augen lassen konnte.
    Das war eine Beobachtung, die Waldo daran zurückdenken ließ, wie sehr sich sein Sohn dagegen gesträubt hatte, sich zu vermählen. Wenn er sich Aaron jetzt ansah, dann war klar, dass er sich von niemandem um das Vergnügen bringen lassen wollte, so viel Zeit wie möglich mit seinem Mädchen zu verbringen.
    Waldo erinnerte sich auch selbst noch gut an das warme Gefühl, eine Frau sein Eigen zu nennen. Die Freude an ihrem wachsenden Bauch, der sein Kind barg, war mit nichts aufzuwiegen. Ein Gefühl, das er seinem Sohn von ganzem Herzen gönnte. Deshalb hatte er sich auch nicht besonders lange bei dem jungen Paar aufgehalten, nachdem er sich des freudigen Ereignisses bewusst geworden war.
    Doch je länger er sich mit diesen Überlegungen befasste, desto weniger schnell würde es ihn aus der Kälte bringen. Das Wetter zeigte ihm deutlich, dass er vielleicht nicht mehr ganz so jung war, um sich unbegrenzt mit den widrigen Naturgewalten herumzuschlagen. Sich dem eisigen Wind entgegenzustellen gehörte eindeutig nicht mehr zu den Übungen, mit denen er seinen Körper abhärten wollte. Gegen diese Überlegung konnte auch
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