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Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)

Titel: Der Tag, an dem das Glück zurückkam (Bianca) (German Edition)
Autoren: Soraya Lane
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sie zu mir zu bringen?“
    Alex nickte.
    „Haben Sie die Briefe gelesen?“, fragte sie, während ihre Finger bereits nach dem Papierbündel im Innern der Tüte tasteten.
    „Nein, Ma’am.“
    Sie steckte sie in die Tüte zurück und beugte sich vor, um sie dann auf dem Tisch abzulegen.
    „Mein Mann hat Ihnen vertraut, mir einen Besuch abzustatten, dabei kenne ich nicht einmal Ihren Namen“, sagte sie leise.
    Alex stand auf. „Alex Dane.“
    „Alex“, wiederholte sie. Ihr Lächeln löste in ihm den Wunsch aus, das Weite zu suchen. Noch mehr als vorhin, als sie ihm die Tür geöffnet hatte. Diese Frau sollte doch eigentlich trauern, traurig sein oder sogar deprimiert. Nicht so schön und gelöst.
    Er war völlig verwirrt.
    „Danke für den Tee, aber ich geh dann mal besser“, verkündete er völlig abrupt.
    „Oh, nein, kommt nicht infrage.“
    Als sie nach seinem Handgelenk griff, verzog er das Gesicht, wehrte sich jedoch nicht dagegen.
    „Sie bleiben zum Essen. Ein Nein akzeptiere ich nicht.“
    Bereitwillig ließ er sich von ihr zur Vordertür führen. Er hätte nie hierherkommen dürfen.
    Am anderen Ende des Ganges linste ein Paar blaue Augen unter einem blonden Pony hervor und beobachtete ihn. Der Duft von Frischgebackenem strömte aus dem Haus. Williams gerahmtes Bild lächelte ihm von der Wand aus entgegen.
    Er war hier im Haus eines anderen Mannes. Mit der Frau und dem Kind eines anderen Mannes. Er war in das Leben eines anderen getreten und das war nicht richtig.
    Doch obwohl er wusste, dass es falsch war, hatte er das seltsame Gefühl, nach Hause zu kommen.
    Nicht, dass er gewusst hätte, wie sich ein Zuhause anfühlte.
    Lisa füllte den Wasserkocher und stellte ihn an. Trotz seines sonderbaren Verhaltens fühlte sie sich in Alex’ Gesellschaft völlig entspannt.
    Nicht, dass es ihr an Besuchern gemangelt hätte – seit der Nachricht von Williams Tod kamen ständig Freunde und Familienmitglieder vorbei. Ganz zu schweigen von ihrer Schwester, die sie wie ein Kind behandelte, das einer besonderen Betreuung bedurfte. Irgendwie hatte sie immer eine Ausrede parat, um kurz vorbeizukommen.
    Außerdem hatte sie viele Besuche von Soldaten gehabt, wenn auch nicht mehr in letzter Zeit.
    Sie warf Alex einen kurzen Blick zu. Er saß nur wenige Schritte von ihr entfernt, doch er hätte sich genauso gut in einem anderen Staat aufhalten können. Seine Miene wirkte verschlossen, und Lisa vermutete, dass er sich dessen gar nicht bewusst war.
    Nach allem, was sie über heimgekehrte Soldaten gelesen hatte, erholten sich viele von ihnen nie von den Dingen, die sie im Krieg gesehen hatten. Andere wiederum brauchten einfach etwas Zeit. Lisa hoffte, dass das bei Alex der Fall war. Jedenfalls spürte sie, dass er Hilfe benötigte.
    Ein Teil von ihr war einfach nur neugierig. Der andere – ihr aufdringlicher Teil – wollte Alex über Williams Tod ausfragen. Und über die Dinge, die ihm auf der Seele lagen.
    Sie nahm an, dass sie noch dazu kommen würde. Doch wie viele Fragen konnte sie ihm an einem einzigen Nachmittag stellen?
    „Nehmen Sie Zucker?“ Sie sah ihn an, während er unsicher den Kopf hob.
    „Ein Stück. Danke.“
    Sie füllte Kaffeegranulat in jede der beiden Tassen, fügte Zucker hinzu, dann schüttete sie das kochende Wasser darüber.
    Lisa spürte, wie er sie beobachtete, aber es machte ihr nichts aus. Die Tatsache, dass er bei Williams Tod an seiner Seite gewesen war, empfand sie seltsamerweise als tröstend.
    Als sie Alex den Kaffee reichte, sah sie, dass er den Blick über ihren Körper schweifen ließ. Dennoch kam es ihr nicht so vor als würde er sie begaffen. Es war mehr, als würde er etwas überprüfen, nach etwas suchen.
    „Ich trage keine Waffe, wenn es das ist, was Sie besorgt.“ Sie lachte, doch er zeigte noch nicht mal ein Lächeln. Stattdessen begann sein Gesicht rot zu glänzen.
    Und auch Lisa verspürte eine ungewohnte Nervosität. Vielleicht war sie schon so lange aus dem Spiel, dass es ihr gar nicht mehr auffiel, wenn ein Mann sie ansah.
    Es war ein seltsames Gefühl. Nicht unangenehm, aber auch nicht so, als wäre sie schon bereit dafür. Allerdings hatte sie mit ihrer Reaktion erreicht, dass er sich offensichtlich unwohl fühlte. „Es tut mir leid, Alex. Das war nur Spaß.“
    Er wandte den Blick ab. „Ich bin etwas durcheinander, das ist alles.“
    Fragend hob sie eine Augenbraue.
    Alex seufzte und griff nach der heißen Tasse. „William hat erwähnt, dass Sie ein zweites
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