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Der stille Schrei der Toten

Der stille Schrei der Toten

Titel: Der stille Schrei der Toten
Autoren: Linda Ladd
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sehen.«
    »Vielleicht solltest du dir mal lieber nicht soviel Sorgen machen. Ich bin es nicht gewohnt, dass sich jemand um mich kümmert und mich von vorne bis hinten verwöhnt.«
    »Dann wird es langsam Zeit, dass du dich daran gewöhnst«, sagte er und küsste mich ausgiebig und hingebungsvoll. Ich schlang die Arme um seinen Hals und zog ihn zu mir auf die Liege herunter.
    Also gut, okay, ich hatte mich in ihm getäuscht. Er war gar nicht so übel. Er war sogar verdammt gut.
    Leben nach Dottie
    Blage gefiel es im Krankenhaus recht gut, aber er war verärgert darüber, dass sie ihm seine Mutter und ihre Freunde einfach weggenommen und beerdigt hatten. Die Mutter mochte die Dunkelheit nicht, und sie hasste Würmer und Insekten. Sie musste außer sich gewesen sein vor Wut. Der Geruch in den breiten, hellen Fluren erinnerte Blage manchmal an die Balsamierungsräume im Keller seines Vaters. Seine Zeit verbrachte Blage in Gesprächen mit den Ärzten, die sehr nett waren und ihm förmlich an den Lippen hingen. Sie glaubten ihm alles, sogar die dicksten Lügen, die er ihnen auftischte. Sie sagten, Blage würde wahrscheinlich nie mehr freikommen, aber Blage war zuversichtlich. Blage ging jeden Tag in die Klinikbibliothek und las alles über das Thema Psychiatrie, Geisteskrankheiten, dissoziative Störungen, Psychopathen und Persönlichkeitsstörungen; außerdem prägte er sich alles ein, was die Ärzte über seinen eigenen Fall sagten.
    Wenn die Zeit dafür gekommen war, würde Blage genau wissen, was er sagen musste, um entlassen zu werden, auch wenn es in der Anstalt ganz angenehm war, und dann würde Blage sich erneut an Annies Fersen heften. Blage liebte sie so sehr, und just bevor dieser Black ihm den Tritt an den Kopf verpasst hatte, hatte sie noch gesagt, sie würde zu Blage ziehen und mit ihm im Wohnwagen zusammen über Land reisen und alle Freunde kennenlernen, die er mit nach Hause brachte. Ach, da gab es eine Krankenschwester, die für Blages Medikamente zuständig war! Sie hatte lange blonde Haare, die sie zu Zöpfen geflochten wie eine Krone auf dem Kopf trug. Sie wäre die ideale Freundin. Blage hatte sie fest im Auge behalten, seit sie sie ihn hier weggesperrt hatten. Und neue Teller mit blauem chinesischem Muster ließen sich auf jedem x-beliebigen Flohmarkt finden.
    Oh ja, Blage konnte kaum es erwarten, bis es so weit sein würde. Es wäre einfach perfekt, nur sie beide, Blage und Annie, würden im Wohnwagen kreuz und quer durch das Land reisen, immer auf der Suche nach neuen Freunden für ihre Mütter. Im Himmel könnte es nicht schöner sein. Dessen war er sich sicher. Wenn er nur daran dachte, wurde er schon ganz nervös! Er hoffte, seine Mutter würde wissen, dass er kommen und sie retten würde … sehr, sehr bald.
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