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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2
Autoren: douglass
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Armee auf ihre Seite gebracht haben. Ich war mir nicht sicher, wie sehr, aber immerhin so sehr, daß ich einem großen Teil meines Stabes nicht mehr vertrauen kann. Und dann begegneten wir hier einem riesigen Lager voller Sklaven, deren Zukunft ungewiß ist. Natürlich habe ich mit irgendeiner Revolte gerechnet, oder zumindest einem Plan dafür!«
    »Und so kamst du, bereit, sie niederzuschlagen?« fragte Boaz.
    »Nein«, erwiderte Zabrze und sah seinem Bruder in die Augen. »Ich kam zur Hälfte in der Erwartung, sie als Verbündete zu gewinnen.«
    »Ich habe einen Eurer Offiziere mit einem Mann sprechen gesehen, von dem ich weiß, daß er an dem Aufstand beteiligt ist«, sagte ich.
    »Ja.«
    »Aber wie habt Ihr so schnell davon erfahren?« wollte ich wissen. »Eure Männer waren noch keine zwei Stunden hier, als ich…«
    »Ich habe es Prinz Zabrze gesagt, Tirzah«, sagte da eine Stimme, und ich drehte mich um und fragte mich, wann die Überraschungen wohl enden würden.
    »Ich habe es ihm gesagt.«
    »Kiamet«, sagte Boaz wütend.
    »Azam ist mein Bruder«, sagte Kiamet. »Das weiß niemand. Niemand.«
    Bei den Göttern. Ich stützte den Kopf in die Hände.
    »Kiamet war sehr nützlich«, sagte Zabrze ruhig. »Sehr sogar.«
    »Azam hat mich um vertrauliche Hinweise gebeten«, sagte Kiamet. »Aber ich wollte sie ihm nicht geben.« Er zögerte, sein Blick bettelte Boaz förmlich um Verständnis an. »Ich wollte Euch nicht verraten, Herr.«
    »Aber du hast nicht gezögert, für meinen Bruder zu arbeiten«, sagte Boaz bitter.
    »Ach, Boaz, sei doch vernünftig!« sagte Zabrze. »Du hattest es erkennen müssen! Kiamet gehörte nicht zu den Wächtern, die hier seit Jahren unter dem Einfluß der Magier stehen. Er kam mit den Soldaten, die Chad Nezzar bei seinem letzten Besuch vor einigen Monaten begleiteten. Er ist immer auf meiner Seite gewesen.«
    Ich dachte darüber nach. »Und doch gibt es vieles, das er Zabrze hätte berichten können, aber nicht getan hat – über dich und mich, Boaz. Denk darüber nach. Er hat treuer zu uns gestanden, als es den Anschein hat.«
    Kiamet warf mir einen dankbaren Blick zu. Ich erwiderte ihn.
    Er hätte Azam erzählen können, was ich in der Residenz tat, was ich hier lernte. Aber er hatte es nicht getan.
    »Es ist nicht immer einfach gewesen«, sagte Kiamet schlicht.
    Boaz nickte, fand sich damit ab. »Und jetzt?«
    »Jetzt sehen wir, wie viele wir wirklich um uns scharen können«, sagte Zabrze. »Wenn wir tausend oder mehr zusammenbekommen, dann können wir vielleicht einen Angriff auf die Pyramide selbst wagen. Den Schlußstein zerstören, vielleicht sogar die Kammer zur Unendlichkeit.
    Alles zum Erliegen bringen.«
    »Aber…«, fing Boaz an.
    »Aber wenn wir das nicht schaffen?« Zabrze sah mich an.
    »Tirzah? Wenn wir es nicht schaffen?«
    »Dann mußt du tun, was dein Vater dir gesagt hat, Boaz«, sagte ich. »Du mußt dem Lied der Frösche zuhören. Es verstehen, es lernen. Lernen, wer du bist. Und dann wirst du vielleicht das aufhalten können, was vielleicht sonst heute Mittag passiert.«
    »Und wie soll ich bitte lernen, das Lied der Frösche zu verstehen?«
    »Ich habe ein paar Freunde.«
    »Yaqob!« Er spie das Wort aus.
    »Ja, und Isphet und ein Dutzend andere. Sie werden dir helfen. Es gibt da einen Ort, den Isphet kennt. Eine Gemeinde, in der die Magie der Elemente noch ausgeübt wird. Unter ihnen sind mächtige Anführer, die dich unterrichten können.«
    Ich sah Zabrze an. »Hoher Herr, wenn es Euch nicht gelingt, die Pyramide zu zerstören, werde ich Boaz hier fortschaffen müssen.«
    Zabrze nickte. »Kannst du ihn jetzt zu deinen Freunden bringen?«
    »Ich glaube schon. Boaz, nimm das hier.« Ich gab ihm den Kasten mit dem Buch.
    Dann wickelte ich den Froschkelch schnell in einen Überwurf ein und hielt ihn eng an meine Brust gepreßt.
    »Kiamet«, sagte Zabrze, »begleite sie. Kümmere dich darum, daß ihnen nichts passiert. Dann geh wie geplant zu Azam.«
    Kiamet nickte.
    »Und, Tirzah?«
    Ich schaute auf.
    »Hör auf, mich Hoher Herr zu nennen. Unter diesen Umständen ist das irgendwie albern.«
    Ich nickte, lächelte, dann drängten Kiamet und ich Boaz aus der Tür.

3

    Wir gingen langsam, zuversichtlich, Kiamet und ich ein kleines Stück hinter Boaz. Ein paar Magier grüßten Boaz, und einer blieb stehen, um mit ihm über die Vorbereitungen für den Ritus zu plaudern.
    Er war kurz angebunden und ungeduldig. Aber das war normal für den Herrn der Baustelle,
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