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Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Sohn der Halblinge: Roman (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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reiten, um Euch zu schützen, mein Hochkönig.«
    Arvan!, erreichte ihn ein entsetzter Gedanke von Lirandil, aber Arvan ignorierte ihn.
    » Du hast mir Glück gebracht«, sagte Nergon. » Also bleib an meiner Seite. Aber bedenke, dass ein Hochkönig dem Heer voranreitet, wenn du an meiner Seite sein willst.«
    » Genau das will dieser Narr doch«, knurrte Whuon und schüttelte den Kopf.
    » Bist du wahnsinnig?«, schrie Zalea, und der Schrecken stand ihr ins Gesicht geschrieben.
    » Er ist lebensmüde, Zalea«, lautete Borros Kommentar.
    » Haltet ihr euch schön hinten«, riet ihnen Arvan. » Für schwache Halblinge ist eine offene Schlacht nichts. Und macht euch keine unnötigen Sorgen um mich, denn wahrscheinlich sind wir am Abend ohnehin alle tot.«
    » Oder Schlimmeres«, meinte Neldo und deutete dabei auf die blutigen Überreste des Herzogs.
    In diesem Augenblick begannen Ghools Horden ihren Angriff. Blitze zuckten am Horizont empor in den Himmel, und wenig später bildete sich unter den Orks und Wolfskriegern eine Gasse für einen von riesenhaften Hunden gezogenen Kriegswagen.
    Ein Hagel aus Steinen, Pfeilen und Armbrustbolzen ging auf das Heer des Hochkönigs nieder. Die ersten Soldaten sanken sterbend zu Boden.
    » Vorwärts!«, rief der Hochkönig. » Im Namen von Tarman von Nalonien!«
    Nergon hob die magische Lanze und ließ sein Pferd den Hang hinunterpreschen. Arvan folgte ihm, Beschützer mit leichter Hand nur mit der Rechten führend. Er hatte von Whuon viel gelernt und wusste nun, wie man die Wirkung seiner Körperkräfte leicht vervielfachen konnte, wenn man sie nur richtig einsetzte.
    Er holte auf, folgte dem Hochkönig dichtauf. Hinter ihnen schloss sich die Gasse der Krieger wieder. Ein weiterer Hagel von Geschossen senkte sich herab, doch die Schreie der Sterbenden gingen im Kampfgeheul unter, mit dem sich die Männer angesichts der sicheren Niederlage Mut zu machen suchten. Hinzu kam das Trompeten der Kriegselefanten, deren Furcht nicht geringer war als die der Krieger.
    Arvan und Hochkönig Nergon hatten inzwischen die Ebene erreicht. Kein Pfeil, kein Speer, kein Stein und kein Bolzen einer Armbrust hatten sie getroffen. Nergon zügelte sein Pferd. Ein eigenartiger Glanz stand in seinen Augen. Eine Mischung aus Mut, geboren aus der Verzweiflung, Wahn und unterdrückter Furcht.
    Arvan wiederum hatte nicht bemerkt, dass Whuon ihm gefolgt war. Der Söldner zügelte ebenfalls sein Pferd. » Ich dachte, Ihr habt eine Abmachung mit Lirandil, auf ihn aufzupassen?«, wunderte sich Arvan.
    » Es gibt noch größere Narren, die viel dringender jemanden brauchen, der auf sie achtet«, erwiderte Whuon und hob sein Schwert. » Jetzt werden wir sehen, ob du ein guter Schüler warst, du halber Halbling!«
    In einiger Entfernung glaubte Arvan für einen Moment einen schimmernden Eldran auszumachen, mitten auf der Ebene, auf der sich die beiden feindlichen Heere begegnen würden. Arvan stutzte. Meine Fantasie muss mir einen Streich spielen, dachte er.
    » Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Whuon.
    » Was sollte nicht in Ordnung sein?«, entgegnete Arvan.
    Ghools Horden näherten sich von allen Seiten dem Heer der Könige. Die Hornechsenreiter brandeten heran, gefolgt von zu Fuß laufenden Orks und Wolfskriegern. Aber für einen bildete sich eine Gasse, sodass er sie alle überholen konnte.
    Zarton!, durchfuhr es Arvan schaudernd.
    Der siebenarmige Riese schwang einen Morgenstern, aus dessen mit Stacheln bewehrter Eisenkugel immer wieder Blitze zum Himmel fuhren. Offensichtlich lenkte er auf diese Weise sein Heer.
    Die gewaltigen Hunde zogen seinen Kriegswagen. Die Räder pflügten durch den weichen Boden und wirbelten Fontänen aus Gras und Dreck auf. Wenn ihm einer seiner eigenen Krieger nicht schnell genug auswich, wurde er einfach überfahren, oder einer der Hunde schnappte ihn mit seinen Zähnen, um ihn als willkommene Stärkung vor dem Kampf noch schnell hinunterzuschlingen.
    » Ihr Götter!«, flüsterte Nergon.
    » Was ist?«, rief Whuon. » Hoch mit der Lanze! Gebt das Zeichen! Einen Rückzug gibt es heute nicht!«
    Nergon schluckte. Er hob die Magische Lanze.
    Und für einen Moment schien die rostige Spitze im strahlenden Glanz zu blinken.
    Vielleicht, dachte Arvan, irrt sich Brogandas, und es ist doch Magie in dem alten Stück Metall.
    » Für Athranor!«, rief Nergon und ließ sein Pferd voranstürmen, der Flut der Feinde entgegen. Fanfaren ertönten. Die Kriegselefanten setzten sich in Bewegung
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