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Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)

Titel: Der siebte Sinn der Tiere: Warum Ihre Katze weiß, wann Sie nach Hause kommen, und andere bisher unerklärte Fähigkeiten der Tiere (German Edition)
Autoren: Rupert Sheldrake
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Begriff »sechster Sinn« das Gegenteil zu bedeuten, weil er ein Wahrnehmungsvermögen innerhalb der Sinne impliziert, wenn auch durch eine andere Art von Sinn, die von der Wissenschaft noch nicht anerkannt ist. Dieser scheinbare Widerspruch wird aufgelöst, wenn man »außersinnlich« im Sinne von »außerhalb der bekannten Sinne« versteht.
    Weder aus dem Begriff »außersinnliche Wahrnehmung« noch aus dem Begriff »sechster Sinn« geht hervor, was diese Phänomene eigentlich sind oder wie sie funktionieren. Sie sagen uns nur, was sie nicht sind – sie lassen sich mit den bekannten Sinnen nicht erklären.
    Alle drei Typen des Wahrnehmungsvermögens – die Telepathie, der Orientierungssinn und die Vorahnungen – sind anscheinend bei nichtmenschlichen Arten besser entwickelt als beim Menschen. Gleichwohl treten sie auch beim Menschen auf. Übersinnliche Kräfte oder ein »sechster Sinn« beim Menschen erscheinen natürlicher, biologischer, wenn sie im Lichte tierischen Verhaltens betrachtet werden. Vieles von dem, was gegenwärtig »paranormal« zu sein scheint, wirkt normal, wenn wir unsere Vorstellungen von Normalität erweitern.
    Die Wissenschaft kann nur dann Fortschritte machen, wenn sie über ihre derzeitigen Grenzen hinausgeht. Mit diesem Buch hoffe ich zu zeigen, dass es möglich ist, unerklärte Fähigkeiten von Tieren auf eine wissenschaftliche Weise zu untersuchen, die weder invasiv noch grausam ist. Außerdem habe ich eine Vielzahl von Vorschlägen erarbeitet, wie Tierhalter, Schüler und Studenten wichtige Beiträge zu diesem neuen Forschungsgebiet leisten können.
    Wir haben noch eine ganze Menge von unseren tierischen Gefährten zu lernen. Sie können uns viel lehren – über das Wesen des Tieres und über unser eigenes Wesen.

Erster Teil
    Bande zwischen Mensch und Tier
    1 Die Domestikation von Tieren
    Bande zu Tieren
    Viele Menschen lieben ihre Haustiere und werden von ihnen geliebt. In diesem Kapitel untersuche ich die Entwicklung und die Beschaffenheit emotionaler Bande zwischen Mensch und Tier. Aber zunächst einmal muss festgehalten werden, dass emotionale Bande zwischen Menschen und Tieren nicht die Regel, sondern die Ausnahme sind. Auf jede geliebte Katze, jeden geliebten Hund kommen Hunderte von domestizierten Tieren, die unter trostlosen Bedingungen in Massentierhaltungen und Forschungslaboratorien dahinvegetieren. In vielen Ländern der Dritten Welt werden Lasttiere oft brutal behandelt – hier verhalten sich eher die Menschen wie Tiere. Und traditionelle Gesellschaften hängen normalerweise nicht gerade modernen Idealen von tierischem Wohlergehen an. So neigen beispielsweise die Eskimos dazu, ihre Huskys hart ranzunehmen.
    Aber trotz aller Ausbeutung, Misshandlung und Vernachlässigung hängen viele Menschen von Kindheit an an Tieren. Kleine Kinder bekommen gewöhnlich Teddybären oder andere Spieltiere und hören gern Geschichten über Tiere. Vor allem aber möchten die meisten richtige Tiere halten. Die meisten Haustiere leben in Haushalten mit Kindern. [5]
    Geschichten über furchterregende Tiere zu erzählen – auch Märchen wie Rotkäppchen – und Beziehungen zu freundlichen Tieren einzugehen, das sind offenbar normale und fundamentale Aspekte der menschlichen Natur. In der Tat wurde und wird unsere Natur während der gesamten Evolutionsgeschichte durch Interaktionen mit Tieren gestaltet, und alle menschlichen Kulturen sind reich an Liedern, Tänzen, Ritualen, Mythen und Geschichten, die von ihnen handeln.
    Die Entwicklung der Bande zwischen Mensch und Tier
    Die frühesten benannten Hominidenarten, die wir von ihren fossilen Überresten her kennen, sind der Australopithecus ramidus und der Australopithecus anamensis, die vor über vier Millionen Jahren gelebt haben. Die ersten Steinwerkzeuge wurden vor etwa zweieinhalb Millionen Jahren benutzt, und erste Anzeichen für einen Verzehr von Fleisch tauchen etwa eine Million Jahre später auf, etwa um die Zeit, da sich der Homo erectus von Afrika nach Eurasien ausbreitete (Abb. 1.1).
    Der Ursprung des heutigen Menschen ist in Afrika vor etwa 150000 Jahren zu datieren. Die erste Kunst, die Höhlenmalerei, die viele Tiere darstellte, entstand vor rund 30000 Jahren. Die Landwirtschaft setzte vor etwa 10000 Jahren ein, und die ersten Zivilisationen und schriftlichen Aufzeichnungen sind etwa 5000 Jahre alt. [6]
    Unsere Vorfahren waren Jäger und Sammler, wobei das Sammeln weitaus wichtiger war als das Jagen. Das alte Bild vom Menschen
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