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Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Kerstin Dirks
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dir.“ Giovanni nahm ihre Hand und trat durch die Öffnung in einen Raum, der in einem langen, unerwartet schmalen Gang endete.
    „Bleibe dicht hinter mir. Wir müssen wachsam sein. Es heißt, Nightowl sicherte seinen Schatz mit tödlichen Fallen.“
    „Das klingt äußerst beunruhigend.“
    „Dir wird nichts passieren. Wenn es einen von uns erwischt, dann mich.“ Er drehte sich zu ihr um und sah ihr fest in die Augen. „Falls mir etwas zustößt, verschwinde von hier so schnell du nur kannst. Versprichst du mir das?“
    Sie ließ seine Hand los und machte fassungslos einen Schritt nach hinten. „Ich kann dich doch nicht allein zurücklassen!“
    „Das kannst du. Wenn ich in eine Falle tappe, wird von mir ohnehin nicht viel übrig bleiben.“
    Emilia biss sich auf die Unterlippe. Die Vorstellung war grausam. Sie würde es sich nie verzeihen, wenn er ihretwegen umkam. „Dann ist es besser, wir machen auf der Stelle kehrt.“
    „Und unser Schatz? Dein Traum?“
    „Beides ist mir egal.“ Wichtig war ihr nur, dass Giovanni und sie überlebten. Aber zu ihrem Entsetzen schüttelte er plötzlich den Kopf. „Nein, ich habe den weiten Weg nicht umsonst gemacht und all die Strapazen auf mich genommen – für nichts und wieder nichts. Wir bringen diese Sache jetzt zu Ende.“
    „Ist das dein Ernst?“
    „Natürlich! Aber ich habe Verständnis dafür, wenn du jetzt nicht mehr mitkommen möchtest. Du kannst hier auf mich warten.“
    Nachdenklich fuhr sie sich über das Kinn. Sein plötzlicher Wandel kam ihr verdächtig vor. Womöglich gab es gar keine Fallen im Inneren der Höhle, und Giovanni wollte sie lediglich verschrecken, um den Schatz für sich allein zu haben. „Nein, ich bleibe bei dir“, sagte sie entschlossen.
    Er nickte. „Gut, dann folge mir.“
    Am Ende des Tunnels bogen sie nach links ab und gelangten in einen weiteren Gang, der breiter war und tiefer in das Dunkel führte.
    „Vorsicht! Dort vorne ist irgendetwas. Sieht aus wie eine Grube.“ Giovanni drosselte seine Geschwindigkeit und hob die Fackel, um die Stelle auszuleuchten. Vor ihnen tat sich eine breite Lücke im Gang auf. Emilia spürte, wie sich ihre Nackenhaare aufrichteten. Langsam schlichen sie an die Fallgrube heran, bis sie den Rand erreichten. Giovanni blickte in die Tiefe hinab und verzog das Gesicht zu einer angewiderten Fratze.
    „Ich glaube, es ist besser, du siehst nicht hinunter.“
    Emilia presste sich verängstigt an seinen Rücken. Ihr Herz pochte so heftig, dass ihr übel wurde.
    „Warum … was … was ist denn dort?“ Vor Aufregung versagte ihr beinah die Stimme, und der Geruch von Verwesung stieg ihr in die Nase.
    „Etwas, das dir nicht gefallen wird. Der Boden der Grube ist gespickt mit Speeren. Aber das hier ist interessant.“
    Giovanni bückte sich und untersuchte den Vorsprung an der Höhlenwand, der einen Weg an der Grube vorbei zu versprechen schien. Vorsichtig stellte er sich erst mit einem, dann mit beiden Füßen auf den steinernen Absatz. Um Halt zu finden, lehnte er sich mit der Brust gegen die Wand und streckte die Arme zu beiden Seiten aus.
    „Was hast du vor?“, rief Emilia nervös.
    „Auf diese Weise kommen wir auf die andere Seite.“
    Sie blickte auf den schmalen Rand, auf dem Giovanni balancierte und schluckte hörbar. In der einen Hand hielt er seine Fackel, mit der anderen Hand tastete er sich an den Gesteinsbrocken entlang. Als er die andere Seite unbeschadet erreichte, stieß sie einen Seufzer aus und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.
    „Worauf wartest du? Komm endlich, es ist nicht so schwer, wie es aussieht.“
    „Ich brauche beide Hände zum Festhalten.“
    „Dann werfe deine Fackel auf die andere Seite. Aber gib Acht, dass du mich nicht triffst.“ Giovanni lachte heiser.
    Es war ihr unbegreiflich, wie er in solch einer Situation auch noch Witze machen konnte.
    Emilia befolgte seine Anweisung und warf ihre Fackel über die Grube.
    „Das war ein guter Wurf“, kommentierte Giovanni, hob sie auf und klemmte sie zwischen zwei aus der gegenüberliegenden Wand herausragenden Steinen. „Und jetzt schön langsam – ein Fuß nach dem anderen.“
    Emilia suchte Halt auf dem Vorsprung und schob sich langsam an der Gesteinswand vorbei. Die ersten Schritte hatte sie schnell hinter sich gebracht, doch als sie die Mitte erreichte, fingen ihre Beine an wie Espenlaub zu zittern.
    „Du hast es gleich geschafft. Atme tief durch und sieh um Himmels willen nicht nach
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