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Der Pilot

Der Pilot

Titel: Der Pilot
Autoren: Star Wars - Han Solo Trilogie 1
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Bestimmtheit. »Ich werde deine Ersparnisse nicht nehmen, Dewlanna. Du brauchst diese Kredits, um die Überfahrt zu bezahlen, wenn du nachkommst.«
    Die Wookiee legte den Kopf schief und gab einen knappen fragenden Laut von sich.
    »Aber natürlich kommst du nach«, rief Han. »Glaubst du denn ernsthaft, ich lasse dich auf diesem Wrack verrotten? Shrike wird mit jedem Jahr verrückter. Niemand an Bord der Glück ist mehr sicher. Sobald ich die Anstellung auf Ylesia habe, schicke ich dir eine Nachricht, und du kommst nach. Ylesia ist ein spiritueller Zufluchtsort, wo man Pilgern Obdach bietet. Shrike kann uns dort nichts mehr anhaben.«
    Dewlanna griff in den Beutel. Ihre Finger erwiesen sich als erstaunlich geschickt, als sie die Kreditchips darin durchwühlte. Dann hielt sie ihrem jungen Freund eine Handvoll Kredits hin. Han lenkte seufzend ein und nahm sie an. »Also gut. Aber die sind nur geliehen, klar? Ich gebe dir alles zurück. Die ylesianischen Priester zahlen gut.«
    Sie grollte ihr Einverständnis, dann rubbelte sie ohne Vorwarnung mit einer gewaltigen Pranke sein Haar, das danach unordentlich in alle Himmelsrichtungen abstand. »He!« schrie Han auf. Solche Wookiee-Liebkosungen waren nur schwer klaglos zu ertragen. »Ich habe mich gerade erst gekämmt.«
    Dewlanna grummelte amüsiert, und Han warf sich empört in die Brust. »Ich sehe zerzaust nicht besser aus. Ich habe dir schon tausendmal gesagt, daß >zerzaust< unter Menschen nicht als Kompliment gilt.«
    Er sah sie streng an. Aber seine Entrüstung legte sich, als ihm klar wurde, daß er ihr geliebtes pelziges Gesicht, ihre gütigen blauen Augen nun lange Zeit nicht wiedersehen würde. Dewlanna war so lange seine engste, die meiste Zeit sogar seine einzige Freundin gewesen, daß es ihm jetzt unendlich schwerfiel, sie hier zurückzulassen.
    Der corellianische Junge warf sich plötzlich gegen ihren mächtigen warmen Leib und schlang stürmisch die Arme um sie. Sein Kinn reichte ihr nur bis zur Brust. Han erinnerte sich noch gut daran, wie er kaum ihre Hüfte erreicht hatte. »Ich werde dich vermissen«, sagte er und drückte das Gesicht in ihr Fell. Seine Augen brannten. »Paß gut auf dich auf, Dewlanna.«
    Sie grollte sanft und legte in Erwiderung seiner Umarmung die langen zottigen Arme um ihn.
    »Ist das nicht ein rührender Anblick?« ließ sich eine kalte, allzu vertraute Stimme vernehmen.
    Han und Dewlanna versteinerten, dann drehten sie sich um und starrten den Mann an, der sich ihnen durch das Quartier der Wookiee genähert hatte. Garris Shrike stand lässig vor ihnen im Durchgang, sein ansehnliches Gesicht war zu einem Lächeln verzogen, das Han das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er spürte Dewlanna an seiner Seite vor Angst oder Abscheu erschauern.
    Hinter Shrike waren zwei weitere Crewmitglieder zu sehen: Larrad Shrike und Brafid, der Elominer. Han ballte vor Enttäuschung die Fäuste. Wenn sie es allein mit Shrike zu tun gehabt hätten, wäre er auf den Captain der Glück losgegangen. Gemeinsam wären Dewlanna und er vielleicht in der Lage gewesen, Garris zu überwältigen. Aber jetzt, da ihnen auch noch Larrad und der Elominer gegenüberstanden, hatten sie keine Chance.
    Han war sich des gestohlenen Blasters, den er hinter seinen Gürtel geschoben hatte, qualvoll bewußt. Eine Sekunde lang dachte er daran, ihn zu benutzen, aber er verwarf die Idee sofort wieder. Jeder wußte, wie schnell Shrike mit der Waffe war. Han sah keine Möglichkeit, ihn zu schlagen. Vielleicht wurden er und Dewlanna bei einem Versuch sogar getötet, denn Shrike war unverkennbar sauer.
    Han fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. »Hören Sie, Captain«, setzte er an. »Ich kann alles erklären.«
    Shrike richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Seine Augen wurden schmal. »Du kannst was erklären, du feiger kleiner Verräter? Daß du deine Familie bestohlen hast? Daß du jene verraten hast, die dir vertraut haben? Daß du deinem Wohltäter in den Rücken gefallen bist, du diebische Rotznase?«
    »Aber.«
    »Ich hatte einen Narren an dir gefressen, Solo. Ich habe bisher Milde walten lassen, weil du ein verdammt guter Flitzerpilot bist, und deine Preisgelder kamen mir sehr gelegen, aber meine Geduld hat jetzt ein Ende.« Shrike schob feierlich die Ärmel seiner Phantasieuniform zurück und ballte die Hände zu Fäusten. Der Blutstein an seinem Ringfinger funkelte düster im künstlichen Licht der Kombüse. »Vielleicht gewöhnst du dir Manieren an,
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