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Der Orden des Blutes (German Edition)

Der Orden des Blutes (German Edition)

Titel: Der Orden des Blutes (German Edition)
Autoren: Thomas Mattner
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"Mein Vater hat diese Geschichte immer gern erzählt, wenn er über die Blutkriege gesprochen hat." Nun blickte auch Khelban ihn interessiert an.
    "Die Issar Erzmagier, und Ryerian ist ja einer der letzten von ihnen, verfügen über die Macht, das göttliche Blut jedermanns mit Hilfe eines Rituals zu wecken." "Wenn er das kann, warum nehmen wir dann diese Reise auf uns?" Khelban klang eher neugierig denn wütend. Ceres Gesichtsausdruck sagte etwas anderes.
    "Zum einen kann er das Ritual auch nur am Altar der Götter ausführen und zum anderen haben die Issar nach den Blutkriegen geschworen, diese Macht niemals mehr zu nutzen." Er machte eine kurze Pause und nahm einen weiteren Schluck Wasser. "Zum anderen nutzen die Erzmagier ihre Macht und banden all jene, deren Kräfte sie weckten, in ihre Dienste. Sie erschufen sich gewaltige Armeen voll mächtiger Sklaven." "Und dann wandten sich einige der Erzmagier gegen die Issar. Gewaltiges Leiden widerfuhr den Issar, als ihr Land von den Erzmagiern und ihren Dienerarmeen zerrissen wurde." fügte Vorden hinzu.
    "Nachdem sie unter gewaltigen Verlusten die rebellischen Erzmagier besiegt hatten, schworen die Überlebenden, diese Macht nie mehr zu nutzen. Sie entließen sogar der Legende nach alle Blutsträger aus ihren Diensten." Ceres und Khelban nickten verstehend. "Gut, aber nun genug von der Geschichte. Es ist nicht mehr weit von hier." Vorden schwang sich seine Ausrüstung über die Schulter und ging zurück zum Pass. Ceres half Khelban auf und gemeinsam mit Eldur folgten sie ihm bis zur Spitze des uralten Berges.
    Der restliche Aufstieg verging wie im Fluge. Nur nicht für Khelban. Die Wunden, die ihm der Wächter zugefügt hatte, waren stärker als er gedacht hatte. So wurde die letzte Stunde des Aufstiegs zur reinen Qual für ihn. Sein Bein pochte stark und sein Atem ging schwer, er wusste, dass er den Aufstieg bei dieser Geschwindigkeit nicht mehr lange durchhalten würde. Der kalte Wind blies ihnen unbarmherzig entgegen und ließ sie jeden Schritt zur Spitze erkämpfen. Es schien beinahe so, als wollte der Berg verhindern, dass sie den Altar erreichten.
    Khelbans Schmerz verstärkte dieses beinahe aussichtslose Gefühl, das immer stärker von ihm Besitz ergriff. "Da ist es!" Vordens Stimme durchdrang den Schleier, der sich bereits um Khelbans Bewusstsein gesammelt hatte. "Die Tore Tyrostars!" Und wahrlich, sie hatten es geschafft.
    Laut einatmend betrat er als letzter die große Fläche vor den mächtigen Toren der uralten Stadt. Der steinerne Boden führte glatt bis zu dem 20 Schritt hohen und ebenso breitem, weit geöffnetem Tor. Das Tor wurde von riesigen, aber hochdetaillierten Bildern der Neun Götter verziert. Gewaltige, direkt aus dem Stein des Berges gehauene Säulen umrahmten das eindrucksvolle Tor.
    Khelban ließ diesen majestätischen Moment kurz auf sich wirken, aber da ergriff bereits eine dunkle Ahnung von ihm Besitz. Sie waren seit Jahrhunderten die ersten, die diesen Ort besuchten. Die Issar hatten ihn schließlich mit einem sehr guten Grund verschlossen. Und nun würden sie dieser Bedrohung, die hier lebte, die Gelegenheit geben, zurück zu kehren und die ohnehin schon bedrohte Welt noch tiefer in die Schatten zu stürzen.
    "Achtet auf eure Gedanken. Die Dunkelheit, die über diesem Ort liegt, kann leicht erdrückend wirken." sprach Vorden sie alle an. Wobei Khelban allerdings das Gefühl hatte, dass er ihn am stärksten musterte.
    "Was ist das für eine Dunkelheit?" wollte Eldur wissen. "Sowohl Ryerian als auch ihr habt bisher vermieden darüber zu sprechen." Vorden war bereits auf den Weg durch das Tor, drehte sich aber noch einmal zu ihnen. "Das ist nicht wichtig für euch. Dieses Wissen würde euch drei mehr belasten als nützen und der Dunkelheit erlauben, leichter von euch Besitz zu ergreifen."
     
     
    Die Unzufriedenheit über die Antwort war Eldur deutlich anzusehen. Ceres trat zu ihm. "Lass uns einfach vorsichtig sein, dann werden wir das hier schon durchstehen." Khelban pflichtete ihr bei. "Wir haben es so weit geschafft, jetzt werden wir auch dieses letzte Hindernis überwinden." Gemeinsam schritten sie durch das mächtige Tor.
    Vorden war bereits weit voraus in den Gang geeilt, der sich hinter dem Tor tief in den Fels erstreckte. Kaum hatten sie den Berg betreten wurde das düstere Gefühl nochmal stärker. Links und rechts von ihnen entflammten sich uralte, magische Fackeln und spendeten ein warmes Licht. So konnten sie auch Vordens Weg
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