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Der Mars-Robinson

Der Mars-Robinson

Titel: Der Mars-Robinson
Autoren: Rex Gordon
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Fläche, da waren wieder die Pflanzen mit dem weitverzweigten Wurzelnetz.
    Ich stand sehr lange vor der Außenluke der Druckkammer und wollte meinen Plan schon aufgeben. Weitere fünfzehn Jahre würde ich nicht lebendig überstehen, das war eine harte Tatsache. Beobachter auf dem Mars! Für diesen Posten mußte erst noch jemand geboren werden. Aber was war zu tun? Ich mußte Eii davon überzeugen, daß ich am besten mit allen Raumfahrern verhandeln konnte.
    Ich ging und wandte mich noch einmal um. Sie winkten mir fröhlich durch das Bullauge zu. Ich machte kein Hehl daraus, daß es mich völlig kalt ließ. Sie winkten auch nur, um mir Mut zu machen. Ich mußte sie vergessen. Ich durfte auch nicht mehr daran denken, daß es diesen Augenblick jemals gegeben hatte.
    Als ich hundert Meter zurückgelegt hatte, spürte ich ihre Blicke noch immer in meinem Rücken. Sie würden mich so lange beobachten, bis sie eine der Kreaturen auf mich zukommen sahen. Da können sie noch lange warten, dachte ich und stapfte weiter. Noch zwei Kilometer konnten sie mich verfolgen, dann würde ich hinter einer Bodenwelle verschwunden und außer Sicht sein.
    Mit hängendem Kopf ging ich einher und paßte nur auf, daß ich nicht über Steine und Pflanzen stolperte.
    Plötzlich geschah etwas, das ich nicht sofort begriff. Vor mir hatte ich einen Streifen mit Felsengeröll gesehen. Er war hundert Meter von mir entfernt, und ich ging darauf zu. Aber ich kam nicht vorwärts! Der Streifen lag immer noch in der gleichen Entfernung vor mir!
    Ich blieb stehen und wandte den Kopf, um auf die Rakete zu blicken.
    Die Luke der Druckkammer sprang auf. DeLut kletterte die Leiter hinunter und fuchtelte dann mit beiden Armen in der Luft herum. Vermutlich rief er mir etwas zu. Hinter ihm kamen noch zwei Männer aus dem Raumschiff und trugen eine zusammengelegte Bahre. Die Bahre schien für mich bestimmt zu sein. Was war denn los mit mir? War ich gestolpert? Ich hatte keine Ahnung.
    Ich wartete auf sie und beobachtete ihren Gang. Ich sah sie deutlich auf mich zukommen. Sie setzten einen Fuß vor den anderen, und doch kamen sie nicht voran. Als würden sie gegen einen Strom schwimmen. Sie verdoppelten ihre Anstrengungen und gewannen ein wenig an Boden. Die beiden Männer mit der Tragbahre trugen Plexiglashelme, und ich konnte ihre Gesichter sehen, die Bestürzung und Verwunderung verrieten. Sie blickten wild umher und begriffen nicht, weshalb sie mich nicht schon eingeholt hatten.
    Ich ging ihnen entgegen und kam dreimal so schnell voran. Zurückblickend sah ich, daß der Horizont eine merkwürdige Wölbung hatte, und das Land sah plötzlich aus wie Wellpappe, überall waren Falten zu sehen. Es flimmerte, wie man das auf der Erde an heißen Sommertagen gewohnt ist. Eine Luftspiegelung.
    Der Boden rund um das Raumschiff schien sich in ein Meer verwandelt zu haben, in dem Windstärke zwölf herrschte.
    Ich prallte gegen DeLut, sah seine verwunderten Augen und brüllte: „Sie spielen uns einen Streich. Normalerweise gibt es hier keinen Wellengang!“
    Er brüllte zurück: „Machen Sie sofort kehrt, Holder! Das ist ein Befehl! Sofort ins Schiff zurück!“
    Ich grinste schwach und zuckte die Achseln. Hatte Eii gewußt, daß ich unverrichteterdinge zurückkehren würde? Wollte er, daß ich im Raumschiff blieb? Genügte es ihm, daß ich meinen guten Willen unter Beweis stellte?
    Ich, dachte nicht lange darüber nach und war froh, daß ich bei den Menschen bleiben konnte …
     
    Auf dem Rückflug zur Erde verging ein Tag wie der andere. Das Raumschiff schien reglos zwischen den Sternen zu liegen. Wir in den Kabinen befanden uns wieder im Zustand der Schwerelosigkeit, bewegten uns wie Unterwasserschwimmer und trafen uns allmorgendlich in der Kabine des Generals oder im Kontrollraum zur Besprechung.
    Gewöhnlich waren nur vier Leute anwesend, jeder von ihnen ein Spezialist, auch der General, der ein Spezialist im Fassen von schnellen und richtigen Entschlüssen war. Darum hatte man ihn ausgewählt. Aber er wußte nicht, ob seine Expedition ein Erfolg oder ein Mißerfolg war. Er würde im Pentagon Bericht erstatten und sich dabei im wesentlichen auf meine Ausführungen stützen müssen.
    Es war kein Wunder, daß ich in den Tagen, Wochen und Monaten nach allen Regeln der Kunst ausgequetscht wurde. Ich war in der Generalskabine Stammgast. Man wollte restlos alles von mir wissen, um später jeder Frage begegnen zu können.
    Zunächst wurde die wichtigste Frage gesucht,
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