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Der Mann, der nicht geboren wurde

Der Mann, der nicht geboren wurde

Titel: Der Mann, der nicht geboren wurde
Autoren: Tobias O. Meißner
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als nichts. Und dich, mein lieber,
honigfarbener Freund, habe ich ausgesucht und in Uderun aus dem Kerker geführt,
damit du mir zur Hand gehst, mit deinen ganz und gar beachtlichen Talenten.«
    Â»Aber … ich habe gar nichts … gar nichts geleistet bisher.«
    Â»Oh, wir werden uns etwas Zeit nehmen, ich hatte es dir doch
versprochen.«
    Raukar malte mit dem ausgestreckten Zeigefinger Zeichen in die Luft,
und aus den Schatten der Gräser waberte ein bläulicher Dunst empor, der sich
schließlich zu einem halb durchsichtigen Rad von der Größe eines hohen Wagens
verfestigte. Das Rad drehte sich in vielerlei Verschränkungen um vielerlei
Achsen. Zwei Stühle standen in dem Zimmer, das durch das Rad sichtbar wurde.
    Â»Raukar!«, hauchte der frühere Bienenmagier entzückt. »Das … ist
wunderbar!«
    Â»Oh, ja. Zwölf Jahre Ruhe. Zwölf Jahre Frieden. Keine Bäume. Kein
Gewimmel. Nur die sanfte Ehrlichkeit der Nägel. Und dann, mein Freund, kehren
wir zurück, kaum älter als jetzt, und beginnen das, wozu dem Meister stets der
Ehrgeiz fehlte: die Zerschmetterung des Mitgefühls!«
    Â»Die Zerschmetterung des Mitgefühls«, plapperte der Bienenmann nach.
»Das verstehe ich nicht, Raukar.«
    Â»Du wirst es verstehen, denn es wird sehr schön.«
    Kurze Zeit später war das blaue
Rad verschwunden, und die beiden Männer mit ihm.

Anhang

Glossar
    Zeitrechnung
    Man schreibt das Jahr 682 n. K. (= nach der Königskrone,
also dem Jahr, in dem König Rinwe die Provinzen und Herzogtümer des Kontinents
unter einer Krone einte und eine neue Zeitrechnung einführte, die die
bisherigen »provinziellen« Kalender ablöste).
    Die jetzige Königin Thada wurde im Jahre 678 inthronisiert, ist also erst
seit vier Jahren an der Macht.
    Götter
    Der Pantheon des Kontinents ist unterteilt in die
vier Oberen Götter und die sechs Unteren Götter, welche den Oberen Göttern als
Unterstützung entweder einzeln oder paarweise zugeordnet sind.
    Die vier Oberen Götter repräsentieren die vier
Elemente:
    â€“ Afr =
     Feuer, aber auch: Männlichkeit, Schmiedekunst, Leidenschaft, Kraft
    â€“ Tinsalt =
     Luft, aber auch: Wind, Sturm, Ideen, Geister, Vögel
    â€“ Delphior =
     Wasser, also Flüsse, Seen, Meer und Regen, aber auch: Weiblichkeit, Fische,
     Wandelbarkeit, Seefahrt
    â€“ Kjeer =
     Erde, aber auch: Ackerbau, Pflanzen, Landtiere, Familie, Heilkunde.
    Afr zugeordnet sind
     zwei Untergötter: Lun = Sommer, Senchak = Krieg; Tinsalt zugeordnet ist ein
     Untergott: Arisp = Frühling, Kinder; Delphior zugeordnet ist ein Untergott:
     Hendelor = Winter, Eis, Schnee; Kjeer zugeordnet sind zwei Untergötter: Bachmu = Herbst und Gold, Helele = Silber und das Alter.
    Seit alters her gibt es einen Streit unter
Priestern, Gelehrten und auch Gläubigen, ob diejenigen Oberen Götter, die zwei
Hilfsgötter haben, mächtiger sind als die mit nur einem Hilfsgott oder weniger
mächtig, da sie schließlich zwei Helfer benötigen statt nur einen.
    Jedenfalls ist das Pantheon asymmetrisch, was für
Bewegung sorgt und Energie.
    Kalender
    Das Jahr der Zeitrechnung n. K. ist in zwölf Monde
und vier Jahreszeiten unterteilt. Jede Jahreszeit ist einer (unteren) Gottheit
zugeordnet, sodass sich folgendes Schema ergibt:
    1. Taumond
2. Regenmond
Gottheit: Arisp
3. Blütenmond
 
 
4. Wiesenmond
5. Sonnenmond
Gottheit: Lun
6. Feuermond
 
 
7. Rauchmond
8. Blättermond
Gottheit: Bachmu
9. Nebelmond
 
 
10. Frostmond
11. Schneemond
Gottheit: Hendelor
12. Eismond
    Um den Kalender auf unseren umzurechnen, nimmt man einfach den Taumond
als März, den Regenmond als April und so weiter bis hin zum Eismond Februar.
Auf dem Kontinent beginnt jedes Jahr mit dem Frühlingsanfang und endet mit dem
Ende des Winters, womit ein kompletter Lebenszyklus symbolisiert wird.
    Jeder der zwölf Monate hat dreißig Tage. Zusätzlich gibt es einmal
im Jahr eine fünf- oder viertägige Zeit, die Sternentage genannt und mit Fasten und Feiern verbracht wird. Die Sternentage wandern von Jahr zu Jahr nach hinten, d. h., wenn sie im letzten Jahr noch
zwischen Wiesenmond und Sonnenmond lagen, so werden sie dieses Jahr zwischen
Sonnenmond und Feuermond liegen und nächstes Jahr zwischen Feuermond und
Rauchmond.
    Da jeder Monat genau dreißig Tage hat, dauert eine
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