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Der Mann aus dem Dschungel

Der Mann aus dem Dschungel

Titel: Der Mann aus dem Dschungel
Autoren: Anne Stuart
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enttäuscht von Ihrem Verhalten. Absolut unprofessionell."
    "Vor fünf Tagen?" wiederholte Libby. Belustigt stellte sie fest, dass die Wirkung der Drogen noch nicht ganz
    verschwunden war. Zum Glück empfand sie keinen Schmerz, obwohl sie dem Tod ins Auge sah. "Du meine Güte, wie doch die Zeit vergeht, wenn man sich amüsiert."
    "Haben Sie eine Erklärung für Ihr Verhalten, Dr. Holden?"
    fragte Hunnicutt ernst.
    "Erklärung?" sagte sie leichtfertig. "Nun ja, schauen wir mal. Mitgefühl? Anstand? Ehre? Gerechtigkeit? Ihre
    Bibliothek ist groß. Sie können die Bedeutung der Wörter nachschlagen, wenn sie sie nicht kennen."
    Trotz seiner perfekten Frisur und seiner gepflegten Haut, seines makellosen Anzugs und seiner glatten Gesichtszüge war er ein hässlicher Mann. Seine Seele war hässlich. Man konnte es an seinen farblosen Augen erkennen.
    "Wo ist der Wilde, Dr. Holden?"
    "Der Wilde? Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen", erwiderte sie, lehnte sich zurück und schlug ihre langen nackten Beine übereinander.
    "Was für Drogen haben Sie unten im Lager, Mr. Droggan?"
    fragte Hunnicutt. Seine ruhige Stimme konnte über seine Wut nicht hinwegtäuschen. "Dr. McDonough hat gern mit den Medikamenten experimentiert. Vielleicht hat er etwas Pentathol zurückgelassen?"
    "Ich glaube nicht, Mr. Hunnicutt. Nur die Betäubungsmittel, und die Spritzen sind fast alle zerbrochen. Wir haben nur noch wenige für den Notfall übrig."
    "Wir werden sie nicht brauchen, bis wir unser Objekt wieder eingefangen haben", sagte Hunnicutt. "Und das wird uns leichter fallen, wenn Dr. Holden vernünftig ist und uns verrät, wo wir ihn finden können."
    Libby zuckte die Schultern. "Ich habe nicht die geringste Ahnung."
    "Oh, wir wissen, dass das nicht wahr ist. Und ich kann mir vorstellen, dass es nicht lange dauern wird, bis Sie uns die Informationen geben. Drogen sind zivilisiert, aber ich glaube, Mr. Droggan ist sehr altmodisch."
    "Du hast versprochen, dass du ihr nicht wehtust", warf Mick ein.
    "Wenn sie mit uns zusammenarbeitet, wird ihr niemand wehtun, Mr. Brown", meinte Hunnicutt. "Vielleicht sollten Sie ihr die Situation erklären."
    "Vielleicht sollten Sie alle zur Hölle fahren", sagte Libby.
    Hunnicutt zuckte die Schultern. "Sehen Sie? Sie lässt uns keine Wahl. Ich bin sicher, Alf wird vorsichtig sein, aber man kann nie…" Plötzlich fuhr ein schrilles Geräusch durch den Raum. Hunnicutts Gesicht wurde noch blasser.
    "Ich sehe nach, wer da ist", sagte Alf.
    "Wie kann jemand auf die Insel gelangt sein, ohne dass wir es merken?" fragte Hunnicutt gereizt. "Das Sicherheitssystem ist unüberwindbar."
    "Wahrscheinlich auf dem selben Weg, auf dem sie die Insel verlassen haben", vermutete Alf. "Keine Sorge. Wir werden ihn los, wer immer es sein mag."
    "Niemand darf Verdacht schöpfen. Diplomatie ist nicht Ihre Stärke, Mr. Droggan. Bleiben Sie freundlich."
    "Was ist mit ihr?" Alf deutete mit dem Kopf auf Libby.
    "Verpassen Sie ihr noch eine Spritze und verstecken sie sie irgendwo. Wir können später mit ihr weitermachen."
    "Nein", schrie Libby auf, aber es war bereits zu spät. Mick hatte ihr die Spritze in den Arm gerammt. Sie schloss die Augen und wartete darauf, dass ihr die Taubheit aus den Gliedern in den Kopf stieg. Es war zu spät… zu spät…
    Es funktionierte nicht. Dieses Mal hatten sie die falsche Spritze erwischt. Sie hatten nur Wasser gespritzt, aber dennoch ließ sie sich vom Sessel rutschen, fiel mit dem Oberkörper unbeholfen auf den Fußboden und blieb
    regungslos liegen.
    "Wirkt es so schnell?" zweifelte Hunnicutt.
    "Er muss eine Vene getroffen haben." Alf schaltete sich ein.
    "Und außerdem war sie schon voll gepumpt. Sie braucht nicht viel, um umzukippen. Was soll ich mit ihr machen?"
    "Gehen Sie zur Tür. Mick wird inzwischen einen Platz für sie finden."
    "Bring sie nicht zu weit weg, Mick. Ich hab mit ihr noch eine Rechnung zu begleichen."
    Es war schwer genug, betäubt zu spielen, solange niemand sie berührte. Als Mick seine Arme unter ihre Achseln schob, musste sie alle Konzentration aufwenden, um sich nicht zu bewegen. Er hob sie an und schleppte sie mühsam über den Boden. Angestrengt stellte sie sich vor, einen knochenlosen Körper zu besitzen. Wenn er sie aus der Bibliothek entfernt hätte, würde sie ihre Chance zu nutzen wissen. Aber Mick zerrte sie nur hinter das Sofa.
    "Sind Sie sicher, dass das reicht?" fragte Hunnicutt scharf.
    "Na klar", erwiderte Mick. "Sie werden schon nicht hinter die Möbel gucken,
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