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Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Stella Jacobi
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Kater saß vollkommen bewegungslos da, nur seine Schwanzspitze zuckte.
    Xenias Blick wanderte zur Tür, die aber immer noch geschlossen war. Vor wenigen Minuten hatte sie unters Bett und in alle Ecken geschaut, jedoch auch hier im Schlafzimmer keine Spur von Ruprecht entdeckt.
    »Wo kommst du denn her? Kannst du zaubern?« Sie streckte dem Tier die Hand entgegen, um es zu streicheln.
    Mit einem lauten Fauchen hob der Kater die Pfote und hieb seine Krallen in ihren Handrücken.
    Xenia schrie auf, sprang hoch und wich zurück. Ihre Hand war von mehreren tiefen Kratzern durchzogen. Einige Blutstropfen waren schon auf den Holzfußboden gefallen. Rasch ging sie zum Nachttisch, wühlte mit der unverletzten Hand in ihrer Tasche nach einem Papiertuch und presste es auf die Wunde.
    Als sie sich wieder umdrehte, war der Kater verschwunden. Da die Tür geschlossen war, musste er noch im Zimmer sein. Aber sie fand ihn weder unter dem Bett noch im Kleiderschrank oder in irgendeiner Ecke.

3. Kapitel
    Der Schmerz pochte in seinen Schläfen, als würde jemand seinen Schädel mit einem Hammer bearbeiten. Erik strich sich mit den Fingerspitzen über die Stirn, fuhr sich mit der gespreizten Hand durch die Haare und schloss schließlich resigniert die Augen. Er würde wieder eine dieser starken Tabletten nehmen müssen, die innerhalb kürzester Zeit dafür sorgten, dass er benommen auf der Couch lag und für den Rest des Tages keinen vernünftigen Satz mehr schreiben konnte. Schon jetzt blendete ihn das matte Licht seines Monitors, als er vorsichtig die Lider wieder öffnete.
    Er hatte sich vorgenommen, heute noch die erste Fassung seines Artikels zu beenden, aber daraus würde wohl nichts werden.
    Seufzend stand er vom Schreibtisch auf und wandte sich der Tür zu. Dabei bemerkte er aus dem Augenwinkel etwas, das ihn erstaunt innehalten ließ. Von dort, wo er stand, konnte er direkt in die Fenster des Nachbarhauses sehen, das nur durch einen etwa sechs Meter breiten Grünstreifen von der Rückseite seines Hauses getrennt war.
    Nebenan brannte zum ersten Mal seit Wochen Licht. Eben noch hatte nur eines der Erdgeschossfenster in die Dunkelheit geleuchtet, jetzt wanderte das Licht durchs ganze Haus. Ein Fenster nach dem anderen schien als goldenes Rechteck in der Mauer auf. Nun ging eine Lampe im ersten Stock an, in dem Raum, der seinem Arbeitszimmer genau gegenüberlag.
    Es war das Schlafzimmer der alten Frau gewesen. Nach Frau Kleins Tod hatte jemand das Bett abgezogen, sodass jetzt anstelle der blütenweißen Bettwäsche, die sie benutzt hatte, die blaue Matratze und ein rotes Federbett mit einem passenden Kissen zu sehen waren.
    Mitten im Zimmer stand eine junge Frau und sah sich aufmerksam um. Schließlich bückte sie sich und schaute unter das Bett. Als ihr Kopf wieder auftauchte, wandte sie ihn plötzlich in seine Richtung, als hätte sie seinen Blick bemerkt. Da er jedoch im dunklen Zimmer weit entfernt von dem schwach leuchtenden Monitor stand, war er sicher, dass sie ihn nicht sehen konnte. Dennoch hatte er das merkwürdige Gefühl, sie würde ihm sekundenlang direkt in die Augen schauen. Ein heißer Schauer durchlief ihn, und für ein oder zwei Sekunden ließ das Pochen in seinen Schläfen nach.
    Die Frau hatte ein hübsches Gesicht, aber traurige Augen. Ihr dunkles, halblanges Haar fiel locker auf ihre Schultern, was einen seltsamen Kontrast zu ihrem altmodischen Kleid bildete.
    Jetzt wandte sie sich ab und beugte sich über einen Koffer, der geöffnet auf dem Boden lag.
    Erik machte einen Schritt rückwärts, entschlossen, endlich hinunter in die Küche zu gehen und seine Tablette zu nehmen. Im dunklen Zimmer am Fenster zu stehen und die Frau im Nebenhaus zu beobachten war ein Verhalten, für das er jeden anderen Mann verachtet hätte.
    Dennoch sah er weiter wie gebannt durch die Dunkelheit zu dem hellen Rechteck hinüber, in dem sich die unbekannte Frau bewegte. Inzwischen hatte sie einige Kleidungsstücke aus dem Koffer genommen und aufs Bett gelegt. Jetzt streifte sie die hässliche graue Strickjacke ab und knöpfte ihr langes, hochgeschlossenes Kleid auf. Obwohl dieses Kleid keineswegs der aktuellen Mode entsprach, fand Erik es an ihr sehr reizvoll.
    »Himmel!«, ächzte er und versuchte, seine Beine zur Tür zu bewegen. Warum stand er hier und starrte wie ein verdammter Spanner eine Frau an, die sich vollkommen arglos auszog?
    Noch vor nicht allzu langer Zeit war er als erfolgreicher Journalist weit in der Welt
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