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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)
Autoren: Holger de Grandpair
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der Ork sowie die drei Mucklins Neimo, Fredi und Hermeline, die aufgrund ihrer geringen Größe und Wendigkeit neben dem Elben die geringste Mühe mit dem Abstieg hatten. Als letzter der Angehörigen der Gemeinschaft, die bei diesem Abenteuer auch noch den letzten der drei magischen Steine Aldus in ihren Besitz zu bringen gedachten, erreichte Cord, der gewaltige Barbar, mit einem schwerfälligen Hopser den ebenen Untergrund. Bei seinem Körperumfang hatte er sich durch die Zisterne geradezu zwängen müssen, und doch hatte er die schmalen Tritte sogar flinker als die meisten anderen gemeistert, was er seinem antrainierten Geschick zu verdanken hatte.
    „Wenn es hier die ganze Zeit über so beengt bleibt, muss ich mir einen Helm zulegen, damit ich mir nicht laufend den Kopf anstoße“, grantelte Cord und wischte sich seine lange, schwarze Haarmähne aus den Augen.
    „Hauptsache du trampelst uns nicht über den Haufen, falls wir abrupt stehen bleiben müssen“, meinte Neimo, dem schon lange nicht mehr so unwohl zumute war wie gerade jetzt. Abgesehen vielleicht von ihrem Aufenthalt am Lor Brikai. Und ihrer Begegnung mit dem Hexer Arcamantor in der Ruinenstadt. Und ein paar anderen sehr üblen Lagen, die er sich in letzter Zeit selbst eingebrockt hatte.
    Das wenige durch den Schacht einfallende Licht brach sich an den glatten Wänden, die sie umgaben, zu geisterhaften Reflexionen und huschte durch die Schatten, die in der Tiefe unter der Geisterwüste lauerten, bis es von der Dunkelheit letztlich verschluckt wurde. Die neun traten einer nach dem anderen durch einen Durchgang hindurch, wobei sie ganz einvernehmlich auf den Zehenspitzen gingen, um ja keinen überflüssigen Lärm zu machen, bis dieser sich nach einer kurzen Strecke zu einer Höhle öffnete. Die Kaverne maß vielleicht ein Dutzend Schritt in jede Richtung und wirkte aufgrund ihrer Lage wie die Empfangshalle eines großen Herrenhauses oder einer Feste. Allerdings war sie nicht mehr als vier oder fünf Schritt hoch, und an ihrer Gewölbedecke hing nichts außer einigen wenigen, von ihren Fackeln geworfenen Lichtpunkten wie Sterne an einem Nachthimmel.
    In ihrem linken Bereich befand sich, eingerahmt von gähnender Leere, allerdings eine Besonderheit: ein Brunnen aus schwarzem Kristall, der mutmaßlich in eine noch finstere Tiefe führte, ragte aus dem steinernen Untergrund hervor. Glücklicherweise gab es am gegenüberliegenden Ende des Raumes noch einen weiteren, türlosen Ausgang, denn von weiteren engen Brunnenschächten hatten sie fürs Erste einmal genug.
    „Keine Feinde weit und breit. Das ist doch schon einmal ein Anfang“, meinte Piruk aufmunternd.
    „Jau, ich schätze, den schwersten Teil unseres Weges haben wir schon hinter uns gebracht. Jetzt kann uns eigentlich nicht mehr viel passieren ...“, ergänzte Sigurd trocken und sah sich misstrauisch um.
    „Meint Ihr wirklich? Das wäre ja zu schön um wahr zu sein ...“, erwiderte Fredi, der jeden Hoffnungsschimmer dankbar aufsog.
    Sigurd überlegte gerade, ob er seinen Sarkasmus mit einer weiteren Bemerkung auf die Spitze treiben sollte, doch hätte ihm dies garantiert wieder einen Tadel von Alva oder Hermeline eingebracht. Außerdem wäre ihm das auch gar nicht möglich gewesen, da nämlich sein lieber Gefährte Pandialo plötzlich einen spitzen, in der abgeschotteten Kaverne gellend lauten Schrei ausstieß und damit jede Aufmerksamkeit auf sich zog.
    „DA ... DA OBEN!“, kreischte er und wies mit seinem zitternden Zeigefinger in die obere, linke Raumecke, wo schräg hinter dem Kristallbrunnen ein großer schwarzer Klecks an der Wand hing.
    Es waren die Umrisse einer immensen, länglichen Gestalt, die sich aus den Schatten manifestiert zu haben schien und, wie der Schwerkraft zum Trotz, dicht unterhalb der Decke klebte. Im gleichen Atemzug jedoch, da die Gefährten ihre Blicke dorthin lenkten, setzte sich die nachtschwarze Erscheinung mit äußerster Behändigkeit in Bewegung, krabbelte an der glatten Wand entlang und verschwand in einem an den Rändern ausgefransten Loch, das in dem oberen Bereich des Mauerwerks klaffte. Und damit war der Spuk auch schon vorüber, und alle rieben sich verwundert die Augen, da selbst die scharfen Sinne des Noloris und der Mucklins in der in Zwielicht getauchten Umgebung nichts Auffälliges mehr zu erkennen vermochten. Das Ganze war so schnell gegangen, dass sie schon bald nicht mehr sicher waren, tatsächlich etwas gesehen zu haben.
    „Bist du sicher, dass
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