Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der kosmische Computer

Der kosmische Computer

Titel: Der kosmische Computer
Autoren: H. Beam Piper
Vom Netzwerk:
Merlin ist?«
    »Ich weiß nicht. Es ist nur groß genug für den Bedienungsraum, von dem aus Merlin gesteuert wurde. Ja, Luther, trotzdem bin ich mir sicher, daß wir Merlin gefunden haben.«
    Chen-Wong sah ihn nachdenklich an. »Ich hoffe es. Das ist das einzige, was die Situation ändern kann.«
    Als sich Conn vom Bildschirm abwandte, sah er Tom Brangwyn hereinkommen.
    »Wir haben Leiberts, das heißt Shanlees Räume durchsucht. Wir haben eine Bombe gefunden«, sagte er. »Was für eine Bombe?«
    »Eine sehr kleine Atombombe. Sie war nur so zu zünden, daß er sich dabei selbst mit in die Luft gesprengt hätte. Die Zerstörung Merlins muß ihm wirklich sehr wichtig sein.«
    »Haben Sie ihn schon vernommen?«
    »Nein, noch nicht. Ich wollte Ihnen die Sache erst melden.«
    »Gut, Tom, wir reden jetzt mit ihm. Wo ist der Oberst?«
    Zareff war von einem Dutzend Schirme umgeben und wollte nicht fort, da sich von Westen ein paar Luftfahrzeuge näherten. »Macht die Vernehmung ohne mich und sagt mir dann, was ihr aus ihm herausbekommen habt.«
    Sie benachrichtigten Richter Ledue, Kurt Fawzi und Dolf Kellton, die am liebsten etwas getan hätten, aber nicht wußten, wo und wie sie helfen konnten. Sie beauftragten Franz Veltrin und Sylvie Jacquemont, die Leute von der Presse bei Laune zu halten und begaben sich in den Raum, in dem General Mike Shanlee unter Bewachung gehalten wurde.
    Shanlee lag in einen Bademantel gehüllt auf einem Feldbett und schlief, während drei von Zareffs Männern Wache hielten.
    »Gut, Sie können gehen«, sagte Conn zu ihnen. »Wir werden uns um ihn kümmern.«
    Shanlee wachte sofort auf, setzte sich auf und schwang seine Beine über den Rand des Feldbettes.
    »Sie wissen meinen Namen und meinen Dienstgrad«, sagte er, und seine Stimme klang nicht mehr wie die eines Predigers. »Hier noch meine Stammnummer.« Er nannte eine lange Reihe von Zahlen. »Mehr bekommen Sie aus mir nicht heraus.«
    »Wir bekommen alles aus Ihnen heraus«, sagte Conn. »Sie wissen, was eine Geistessonde ist? Ihr Gehirn wird nach der Anwendung der Sonde vielleicht leer sein, aber wir wissen dann auf jeden Fall alles.«
    Kellton sagte entsetzt: »Conn, das können Sie nicht machen!«
    »Sie können sich das Theater schenken«, meinte Shanlee. »Wo wollen Sie denn eine Geistessonde herbekommen?«
    »Aus dem Büro des Nachrichtendiensts, hier im Hauptquartier. Ich kann mir vorstellen, daß sie eingesetzt wurde, um gefangene Offiziere der Systemstaaten zu befragen. Ich glaube, Oberst Zareff wäre es ein besonderes Vergnügen, mir bei der Anwendung zu helfen. Er war nämlich ein Offizier der Systemstaaten.«
    Shanlee schwieg. Conn setzte sich an einen kleinen Tisch.
    »General Shanlee, würden Sie sagen, daß General Foxx Travis ein Ehrenmann ist? Und Sie selbst?« Shanlee antwortete nicht. »Und dennoch haben Sie beide mit voller Absicht wiederholt gelogen, um die Existenz Merlins geheimzuhalten. Übrigens haben wir die Bombe in Ihren Räumen gefunden. Sie hatten die Absicht, das Hauptquartier und uns alle, Sie eingeschlossen, in die Luft zu sprengen, damit wir nicht auf Merlin stoßen. Und Sie wissen, daß wir Merlin finden werden. Wir sind eben dabei, die Collapsiumhülle oben aufzuschneiden.«
    Shanlee lachte. »Und Sie wollen ein Computerfachmann sein. Sie glauben doch nicht im Ernst, dies kleine Ding könnte Merlin sein?«
    »Die Bedienungseinrichtungen befinden sich in ihm.« Er wandte sich an Kurt Fawzi. »Sie haben immer behauptet, Merlin befände sich hier im Hauptquartier. Es ist umgekehrt. Das Hauptquartier befindet sich im Computer Merlin.«
    »Wie meinen Sie das, Conn?«
    »Die Wände, die zwanzig Meter dicken Wände, innen und außen gepanzert. Der ganze Merlin mit seinen Schaltkreisen, Leitungen, Datenbanken und so weiter wurde in die Wände gebaut. Da oben, das ist nur der Kontrollraum, von dem aus der Computer bedient wurde. So ist es doch, nicht wahr, General Shanlee?«
    Shanlee lachte nicht mehr. Er saß am Rand seines Feldbetts und wäre Conn am liebsten an den Hals gesprungen.
    »Das würde Ihnen nichts helfen. Wenn Sie sich auf mich stürzen, werden wir Sie nicht erschießen. Wir würden Sie nur überwältigen und sofort die Geistsonde ansetzen. Wie wäre es, wenn Sie endlich den Mund aufmachten? Vielleicht können Sie Ihre Mission noch erfüllen und uns dazu bringen, auf Merlin zu verzichten?«
    »Das wird ihm nicht gelingen«, sagte Kurt Fawzi. »Ich fange an, wie Klem zu denken. Die Föderation will
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher